Raphael Sperrer als Organisationsleiter der heurigen Dunlop Pyhrn Eisenwurzen Rallye hat Grund zum Jubel. Einer der ganz großen Erscheinungen des internationalen Motorsportes, der Schwede Ove Andersson wird im historischen Paradefeld, am Beginn der Rallye aktiv mit einem Toyota Celica Twin Cam Turbo, dabei sein: „Das es mit dieser Verpflichtung geklappt hat, bedeutet für unsere Rallye eine besondere Aufwertung. Andersson ist eine echte Lichtfigur im Rallyesport, dies war er als Fahrer und als Teamchef. Eines weiß ich, er wird den Rallyefans in unserer Region eine echte Show bieten. Es zahlt sich schon allein dieses Namens wegen aus, am 22. und 23. April zur Dunlop Pyhrn Eisenwurzen Rallye nach Windischgarsten bzw. Kirchdorf zu kommen.“
Der Wagen von Andersson weist folgende technische Daten aus. Toyota Celica Twin Cam Turbo, Gruppe B (TA64), 4 Zylinder Turbo mit 370 PS/ 3360Nm, 5 Gang Getriebe/ Heckantrieb mit einem Gewicht von 1040 Kilogramm. Bei diesem Wagen handelt es sich um das Originalfahrzeug des Schweden Björn Waldegaard, der damit im Jahre 1986 den Weltmeisterschaftslauf an der Elfenbeinküste (Ivory Coast,) gewonnen hat.
Um die gesamten Motorsport Aktivitäten des 1938 im schwedischen Uppsala geborenen Schweden Ove Andersson aufzuzählen, müsste man ein Buch schreiben.
Fachgespräch: Gustav Brunner, Bernie Ecclestone & Ove Andersson
Eines ist aber klar. Er begann 1961 in seiner Heimat seine Rallyekarriere auf einem Saab. 1966 wechselte er ins Lancia Werksteam, anschließend wurde er von Ford verpflichtet und konnte für die Engländer bis zum Jahre 1970 viele Top Platzierungen herausfahren. Im Jahre 1971 wurde er in das französische Renault Alpine Team einberufen. Als absoluter „Shooting Star“ gewann er mit der „blauen Flunder“ Monte Carlo, San Remo, die Akropolis Rallye und die österreichische Alpenfahrt, alles in einer Saison. Übrigens was die heimische Alpenfahrt betrifft, hier wird Andersson bei seinem jetzigen Start einige Streckenabschnitte wieder erkennen, sie sind in der Streckenführung der heurigen Dunlop Pyhrn Eisenwurzen Rallye zu finden.
Aber das Rallye fahren war noch nicht die ganze Erfüllung für Andersson. Der Schwede strebte nach weiteren interessanten Aufgaben und wurde im Jahre 1972 von Toyota, sowohl als Fahrer, Chef-Konstrukteur und Teamchef in Personalunion verpflichtet. Gemeinsam mit seinem ebenfalls legendären Beifahrer Arne Hertz schuf man das „Toyota Team Europe“ in der Nähe seiner Heimatstadt Uppsala. Die grossartigen Erfolge von Toyota führten zu einer Verlegung vorerst nach Brüssel, in späterer Folge im Jahre 1979 nach Köln. Hannu Mikkola, besonders aber Björn Waldegaard sorgten weltweit für großartige Rallyeerfolge. Ab dem Jahre 1984 beteiligte sich die Andersson Truppe an der Safari Rallye in Kenya und konnte dort wiederum mit der Celica vom ersten Einsatz an brillieren. Ab dem Jahre 1987 konzipierte man ein völlig neues Auto und setzte den Toyota Celica Turbo 4 WD sehr erfolgreich in der Weltmeisterschaft ein. Alle Erfolge von Toyota im Rallyesport trugen bis zum Rückzug 1999 die Handschrift von Ove Andersson.
Ende der Neunziger Jahre plante Toyota den Einstieg in die Formel 1. Und wieder setzte man auf die Dienste von Ove Andersson. Unter seiner Regie entwickelte man in Köln einen völlig neuen Formel 1 Boliden, der im Jahre 2002 in Melbourne debütierte und seinen ersten Podiumsplatz vor kurzem in Malaysia einfuhr
Weitere Informationen unter: der
Homepage des Veranstalters