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Abgestellte Fahrzeuge warten auf ihre weitere Nutzung - Foto: ArchivBeim Autoexport denkt man häufig an ausrangierte europäische Autos, die in vielen Ländern dieser Welt noch einen mobilen Dienst erweisen. Was man vielleicht nicht gleich vor Augen hat, sind die vielen US-amerikanischen Auto-Skulpturen.

Diese befinden sich oft in kargen Wüstenlandschaften oder auch mal in einem Vorgarten. Man könnte auch sagen sie haben Stil, im Gegensatz zu ausrangierten Fahrzeugen zum Beispiel in afrikanischen Ländern. Diese verbleiben meist genau an dem Ort an dem sie den Dienst eingestellt haben.

Erst ein Schrottplatz, dann ein Museum
Ausladende Schrottplätze und Autofriedhöfe sind in den USA keine Seltenheit. Doch was manchmal nur als Ersatzteillager für Fahrzeuge aus dem Autoexport beginnt, kann auch mal gigantische Ausmaße annehmen, wie zum Beispiel bei Walter Dean Lewis aus Georgia. Schwein gehabt: Nachnutzung auf Afrikanisch<br>Foto: Dirk Hartung/Agentur Autosport.atSchwein gehabt: Nachnutzung auf Afrikanisch
Foto: Dirk Hartung/Agentur Autosport.at
Der Autoliebhaber hat ein Freiland-Automuseum (OldCarCity USA) errichtet, das mittlerweile über 4.000 „Schrottautos“ auf über 14 Hektar Land aufweisen kann und bezahlende Besucher aus aller Welt anlockt. Zwar konzentriert sich Lewis speziell auf amerikanische Veteranen, doch ist er nicht der einzige „Autoverrückte“ in den USA und der Bedarf an Autos aus dem Autoexport anderer Länder vorhanden.

Autoexport liefert gesuchte Modelle
Autofriedhöfe genießen eine Art Kultstatus und so gibt es neben Lewis größtem Automuseum der Welt auch viele Liebhaber, die gezielt ausländische Modelle aus dem Autoexport suchen, nicht um sie herzurichten und sie zu fahren, sondern um sie kontrolliert vergammeln zu lassen. So dürfte beispielsweise auch Leroy "Corky" Yager aus Florida immer wieder auf der Suche nach alten VW-Fahrzeugen aus dem Autoexport gewesen sein, um seine stattliche Armada von über 800 VWs, unter anderem uralte Käfer, zu erweitern. Leider hatte der VW-Liebhaber keine Genehmigung für seinen Autofriedhof und musste diesen im Jahre 2010 schließen.

Wenn Technik und Natur verschmelzen
Natürlich haben US-Modelle in ihrem Heimatland die Oberhand, doch werden auch Fahrzeuge aus dem Autoexport immer wieder zu Hauptdarstellern skurriler „Natur-Kunstwerke“, zum Beispiel, wenn ein PS-starker Lamborghini in einer ländlichen Gegend vor einer alten Scheune still vor sich hin rottet oder ein BMW nur noch mit dem vorderen Drittel aus einem Waldboden ragt und eins mit der Natur zu werden scheint. Ob man den Autofriedhöfen nun persönlich etwas abgewinnen kann oder nicht – einen unvergleichlichen Charme haben sie jedenfalls.

Autor: Dirk Hartung
Fotos: Archiv, Dirk Hartung/Agentur Autosport.at

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