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HEADacoustics,  Setup für Smartphone Messungen - Foto: HEAD acoustics GmbHWie gut ist das eigene Mobil-Telephon wirklich ? Ein aktueller Freisprecher-Test der Zeitschrift CHIP hat ergeben dass von 18 Smartphone nur LG X Screen uneingeschränkt empfehlenswert ist.

Professionelle Freisprecheinrichtungen in Autos sind teuer. Und klingen dennoch nicht immer überzeugend. Das kann am Modell oder am schlecht ausgebauten Mobilfunknetz liegen. Was viele Käufer nicht wissen: Häufig entpuppen sich die eigenen Handys und Smartphones als die tatsächlichen Störenfriede. Denn viele Mobiltelefone funken den Freisprechern ungeniert dazwischen. Exklusiv für CHIP hat das Aachener Messlabor HEAD acoustics 18 Smartphones von Top-Herstellern bei ihrem Einsatz mit einem HD-fähigen Bluetooth-Freisprecher getestet. Das Ergebnis: LGs X Screen ist das einzige Gerät, das alle Grenzwerte und Vorgaben einhält und die bis zu fünfmal so teure Konkurrenz wie das Samsung Galaxy S7 Edge hinter sich lässt. Auf den hinteren Plätzen finden sich dagegen Marken wie Apple, Motorola oder Sony und Billiganbieter Wiko. Freisprecher und Smartphones: Eine komplizierte Verbindung<br>Foto: CIPFreisprecher und Smartphones: Eine komplizierte Verbindung
Foto: CHIP


18 Smartphones im Freisprecher-Test gemäß ITU-T-Richtlinien

Die ersten fünf Plätze im großen Test von CHIP und HEAD acoustics belegen die südkoreanischen Hersteller LG und Samsung. Sämtliche Kandidaten der beiden Anbieter erlauben sich keine großen Schwächen. Sieger LG X Screen würde es bei einem offiziellen Test von LG sogar in die Whitelist der ITU-T schaffen, einem Sektor der internationalen Fernmeldeunion (engl. Telecommunication Standardization Sector of the International Telecommunications Union).

Dabei ist der Grund für das gute Ergebnis ganz einfach: Das Smartphone tut einfach nichts und leitet das Tonsignal unverändert zum Freisprecher durch – in diesem Fall eine perfekte Zusammenarbeit zwischen mobilem Endgerät und Autofreisprecher. Die akustische Zurückhaltung sorgt für guten Klang im Auto und beim Gesprächspartner und ist kein unüberwindbares Alleinstellungsmerkmal.


Die Finger vom Sound lassen können günstige Smartphones genauso gut wie teure. Zumindest in der Theorie. In der Praxis reduzieren manche Modelle die Lautstärke des Audio-Signals vor der Weitergabe an den Freisprecher, wenn Fahrer die Lautstärketasten des Telefons verwenden.


Freisprechen im Auto - wie funktioniert das eigentlich<br>Foto: CHIPFreisprechen im Auto - wie funktioniert das eigentlich
Foto: CHIP
Eigentlich ein No-Go, weil der Freisprecher am besten bei maximaler Lautstärke arbeitet und den Smartphones sozusagen explizit „mitteilt“, den Sound nicht zu verändern. Damit wird vermieden, dass Gesprächspartner etwa bei höheren Geschwindigkeiten und lauten Geräuschen nicht mehr zu verstehen sind.


Das schlechteste Smartphone im CHIP-Test: das Xperia XA von Sony

Eine glatte Note 6 mussten die CHIP-Experten auch nach zweimaligem Test von HEAD acoustics dem Xperia XA von Sony geben. Eine sehr lange Signallaufzeit (105 Millisekunden über Limit) beeinträchtigte den Gesprächsfluss erheblich. Außerdem lässt das XA die Störgeräuschreduktion aktiv, obwohl es das manuelle Abschalten bestätigt hatte. Die Folge: Die Sprache des Fahrers klingt für den Gesprächspartner vermutlich unnatürlich. Dazu kommen massive Verletzungen bei den Frequenzgängen aus dem Fahrzeug ins Mobilfunknetz und umgekehrt.

Die übertragene Sprache im Auto klingt „dünn“ und verbreitet keinen HD-Klang. Die Stimme des Fahrers wiederum wirkt auf der Gegenseite scharf und schrill. Entwarnung und ein „Sehr gut“ (Note 1,4) gibt es allerdings für ein anderes Gerät aus dem gleichen Hause, das Xperia XZ. Eine erhebliche Verletzung in Sachen Signallaufzeit zeigt in den Messungen das iPhone 7. Apples Top-Smartphone schaffte es im Ranking mit einem „Befriedigend“ nur auf Platz 13 von 18, vor allem, weil die genannte Laufzeit um 75 Millisekunden deutlich über den ITU-Empfehlungen liegt und damit zu Problemen beim Gesprächsfluss führen kann.

So wurde getestet
Für die Messungen verwendeten die Experten von HEAD acoustics den gleichen Messaufbau wie für die ITU-T-Tests. Das Testmodell wird an ein Bluetooth-Referenz-Frontend (MFE XI) angeschlossen. Dieses simuliert die Verbindung zu einem Freisprecher im Auto; verwendet wird das Hands Free Profil (HFP). Zusätzlich wird das Handy an einem Netzwerksimulator (CMW500, Rohde & Schwarz) registriert, der die Rolle des Mobilfunknetzes übernimmt. Die Messung im Labor stellt sicher, dass nur die Handy-Eigenschaften eine Rolle spielen. Geräte, die hier gut abschneiden, dürften bei jedem guten Freisprecher zu einem positiven Ergebnis führen: ein guter Klang beim Telefonieren.

Weitere Informationen sowie das gesamte ausführliche Testergebnis mit allen 18 Modellen finden Sie auf chip.de.

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