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Gerwald Grössing beendet die Schneebergland Rallye 2016 auf Platz 2 - Foto: Harald IllmerDie Rallye startet mit einem Paukenschlag, Gerwald Grössing, der Hausherr im Schneebergland markiert auf SP 1 die Bestzeit und hält die Konkurrenz über sechs Sekunden auf Distanz.

Dies war nur der erste Streich, denn der Zweite folgt sogleich: Auf SP 2 wiederholt der Förster das Kunststück und baut seinen Vorsprung auf über zwölf Sekunden aus. Die dritte Bestzeit vor dem Regrouping macht den Hattrick für den Niederösterreicher perfekt.

Der Meisterschaftsführende lässt den Rückstand nicht auf sich sitzen und packt in SP 4 den Hammer aus. Fast 30 Sekunden nimmt Neubauer Grössing und dem restlichen Feld mit einer Fabelzeit im Stile Walter Röhrls ab. Er freut sich als Einziger über die tiefen Spurrillen im losen Untergrund, die den anderen Piloten das Leben schwer machen. Sein Kommentar bei strahlender Miene: „Geil woas!“ Hermann Neubauer gewinnt die Schneebergland Rallye 2016Hermann Neubauer gewinnt die Schneebergland Rallye 2016
Foto: Harald Illmer


Das Schneebergland hinterlässt ebenso tiefe Spuren an den Piloten und ihren Boliden. Gerald Rigler verzeichnet einen glimpflich endenden MehrfachÜberschlag, bei Gerwald Grössing bricht ein Stabilisator, viele beklagen außerdem die große Hitze in den Fahrzeugen, die die Außentemperatur von über 30 Grad nochmals deutlich übersteigt. Walter Mayer muss gar gesundheitsbedingt die Segel streichen.

Am frühen Nachmittag werden Stimmen aus dem Fahrerlager laut, die Sonderprüfung Berltal sei aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht befahrbar, in der Rallyeleitung wird dies bestätigt, da Rettungsfahrzeuge aufgrund mangelnder Bodenfreiheit nicht mehr einfahren können. Die längste Prüfung muss gestrichen werden, die Rallye wird zum absoluten Sprintbewerb. Bei nur mehr drei ausständigen Sonderprüfungen beträgt die Differenz an der Spitze lediglich knapp über zehn Sekunden, die Hermann Neubauer vor Gerwald Grössing liegt. Ein „finale furioso“ steht bevor. Raimund Baumschlager liegt zeitlich abgesichert auf dem dritten Rang.

Bei den zweiradgetriebenen Fahrzeugen ist die Rangordnung bereits von der ersten Sonderprüfung an fixiert. Simon Wagner gewinnt jede Sonderprüfung vor dem jeweils Zweiten, Michael Böhm. Am Ende liegt der Citroën DS3 R3 MAX fast eine Minute vor dem nominell schwächeren Opel Adam R2 von Meister Böhm. Dem amtierenden 2WD-Staatsmeister bleibt der überlegene Sieg in dem von drei technischen Defekten gezeichneten Opel Cup.

Raimund Baumschlager muß sich im Schneebergland mit dem 3. Platz zufrieden gebenRaimund Baumschlager muß sich im Schneebergland mit dem 3. Platz zufrieden geben
Foto: Harald Illmer
Klare Verhältnisse herrschen auch in der Historic Rallye Staatsmeisterschaft. Johannes Huber im Porsche 911 muss nur eine Sonderprüfungsbestzeit abgeben und siegt mit über zwei Minuten Vorsprung vor seinem letzten verbliebenen Konkurrenten, dem Gärtner Oskar Hebenstreit aus Pernitz im Ford Escort RS2000

Über die Sonderprüfungen fünf und sechs hinweg liefern sich Neubauer und Grössing einen gnadenloses Duell vorneweg: Im Sekundenabstand fliegen die beiden Ford Fiesta WRC Piloten über den Schotter. Die letzte Sonderprüfung HIRTERBIER wird als Powerstage gewertet, die Bestzeit bringt zusätzliche Meisterschaftspunkte. Gerwald Grössing schafft es mit viel Mut und Können, diese im eigenen Hof nach Hause zu holen und Neubauer um 2,9 Sekunden auf Platz zwei zu verweisen.

Die Schneebergland Rallye 2016 gewinnt jedoch Hermann Neubauer. Der 28 jährige Lungauer entscheidet die Dritte von vier bereits absolvierten ORMRallyes um nur 8,8 Sekunden für sich und bekräftigt damit deutlich seine Ambitionen auf den Meisterschaftstitel 2016.

Das Endresultat der Schneebergland Rallye 2016 nach 7 Sonderprüfungen:
1. Hermann Neubauer Bernhard Ettel Ford Fiesta RS WRC 1:11:37.1
2. Gerwald Grössing Siegfried Schwarz Ford Fiesta RS WRC + 8.8
3. Raimund Baumschlager Thomas Zeltner Škoda Fabia R5 + 50.1
4. Niki Mayr-Melnhof Poldi Welsersheimb Ford Fiesta R5 + 2:44.2
5. Karl Wagner Gerda Zauner Ford Fiesta R5 + 3:51.5
6. Christian Schuberth-Mrlik Elke Aigner Škoda Fabia S2000 + 4:55.1
7. Franz Sonnleithner Walter Pfaffenhuemer Mitsubishi Lancer EVO IX + 4:57.1
8. Julian Wagner Jürgen Heigl Mitsubishi Lancer EVO VII + 5:37.2
9. Simon Wagner Ursula Mayrhofer Citroën DS3 R3 MAX + 7:12.3
10. Michael Böhm Jasmin Noll Opel Adam R2 + 8:19.2

Fotos: Harald Illmer

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