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  • Zusammenlegung von GT1, GT2 und GT3-Klassen, sieben Teams bestätigt
  • Dazu ein Kommentar von Wolfgang Sievernich
Wie die Stephane Ratel Organisation (SRO) bekannt gegeben hat, wird die aktuelle GT1-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr als FIA sanktionierte GT-Weltmeisterschaft ausgetragen. So werden das bestehende GT1, GT2 und GT3-Klassensystem zusammengefasst und mittels Balance of Performance (BoP) und Umrüstkits angeglichen. Zugelassen sind lediglich zwei Wagen pro Team und Hersteller. Ratel wünscht sich für 2012 ein 20-Sportwagen starkes Feld, mehr Fahrzeuge sollen aus Gründen limitierter Reisekostenzuschüsse nicht erlaubt werden.

Sieben Teams haben bereits ihre Zusage zur neuen Serie gegeben: Young Driver AMR (Aston Martin), Team WRT (Audi), Marc VDS (BMW), Vita4One Racing (Ferrari), Belgian Racing (Ford), All-Inkl.com Münnich Motorsport (Lamborghini), JRM Motorsport (Nissan).

Ein Kalender für 2012 steht noch aus, allerdings hat Ratel bereits angekündigt in Zukunft auf kleinere und mittlere Kurse wie Zolder, Navarra oder Sachsenring auszuweichen. Zudem sind je ein Rennen in den USA und Kanada in Planung.


Kommentar von Wolfgang Sievernich
Erneut muss Stephane Ratel die ehemalige FIA GT und aktuelle GT1-Weltmeisterschaft einem massiven Kurswechsel unterziehen. Fehlende Hersteller, steigende Kosten und zurückgehende Sponsorengelder veranlassen den Franzosen seine einstige Top-Serie den wirtschaftlichen Umständen anzupassen. Ob es aber sinnvoll ist unterschiedlich hoch entwickelte GT1, GT2 und seriennahe GT3-Klassen innerhalb einer einzigen Rennserie gegeneinander starten zu lassen und mittels des bereits in nur einer Klasse kritisierten BoP zueinander anzugleichen, darf jetzt schon als optimistisch betrachtet werden.

Wer entwickelt zudem die Umrüstkits? Herstellervertreter äusserten sich bislang zurückhaltend, wirtschaftlich rentable Mengen wird man mit dem von Ratel inszenierten Zweiwagen-System pro Hersteller nicht erreichen. Wieso sollten interessierte Teams ihre Fahrzeuge auch kostenaufwändig umbauen, wenn sie damit nur dort und nirgendwo anders starten können? Sowohl die FIA GT3-EM als auch die vom ACO propagierte Langstrecken-WM oder auch die LMS versprechen hier weitaus interessanteres Potential, auch für den Weiterverkauf. Oder geht es letztlich nur darum, den verbliebenen GT1-Fahrzeugen eine Bühne zu bieten und die Lücken im Feld mit GT2 und GT3 zu stopfen? Der SRO möchte so viele Sportwagenmarken wie möglich in einer Serie vereinen, aber muss man die Teams deswegen per Reglement dazu verpflichten?

Ob die zahlungskräftigen Piloten Rast an unbekannten Rennstrecken machen wollen? Normalerweise starten Rennserien mit Gentlemendrivern auf traditionellen und legendären Rennkursen wie Monza oder Nürburgring. Wer wollte schon jemals freiwillig nach Zolder oder Navarra? Doch historisch wertvolle Rennstrecken haben ihren Preis und der dürfte im Falle der FIA GT-WM mit ausschlaggebend gewesen sein, sich an unbekanntere und preisgünstigere Orte zu begeben.
Quelle: Motorsport-Guide.com

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