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  • SPEKTAKEL, CRASH & WIEDER WRETSCHKO-DOUBLE!

Ein Gaststart im Rahmen der DTM gehört beinahe schon traditionell zum Jahresprogramm der KTM X-BOW BATTLE: Nach den Auftritten des Markenpokals im Jahre 2010 am Adria Raceway in Italien und dem Gastspiel am Lausitzring im Vorjahr durfte die bunte KTMTruppe im Jahr 2012 beim Rennen der DTM am Red Bull Ring in Österreich mit von der Partie sein. Eine große Freude für KTM, Battle-Organisator Georg Silbermayr und die vielen Piloten – immerhin wird der österreichische Supersportwagen im nur 50 Kilometer von der Rennstrecke entfernten Graz gebaut. Nicht weniger als 44 Nennungen wurden abgegeben, damit wäre man die bei weitem bestbesetzte Serie des gesamten Wochenendes gewesen. Allerdings gab es dann kurz vor der Veranstaltung nicht weniger als 15 Absagen, wie Organisator Georg Silbermayr erklärt: „Leider waren wir im Zeitplan unglaublich schlecht eingeteilt. Kein freies Training, nur ein Qualifying am Freitag um 09:00 Uhr früh und das erste Rennen am Samstag spät abends. Das wollten sich viele Fahrer einfach nicht antun, was ich gut verstehen kann. Zumal es sich ja nur um ein Einladungsrennen handelt und die Rennen nicht zur Meisterschaft zählen.“ Immerhin: 29 Piloten waren es dennoch, die das Qualifying bei auftrocknender Strecke – in der Nacht auf Freitag hatte es heftig geregnet – bestritten. Die Zeiten wurden ständig besser und am Ende hatte Battle-Urgestein Klaus Angerhofer die Nase deutlich vor Sebastian Grunert und Ernst Kirchmayr, Schnellster der „Rookies“ war der Tscheche Ondrej Bach auf Platz 20. Für das nötige „Salz in der Suppe“ war übrigens gesorgt: „Major Adolf Kottan“, seines Zeichens Vorjahres-Titelwettstreiter Raphael Sperrer gab ein Comeback, und KTM-Legende Heinz Kinigardner hatte ein Fahrzeug für die „ProAm“ Klasse ausgefasst: „Der Stefan Pierer hat mir gesagt, ich muss in der ersten Kurve dafür sorgen, dass der Ersatzteil-Umsatz stabil bleibt“, scherzte der bekannt furchtlose Tiroler, der im Training den achtbaren 13. Platz belegte.

1. Rennlauf: Wird das Feld heil durch die erste Kurve kommen? Vor allem: Wird das Feld mit Heinz Kinigardner heil durch die erste Kurve kommen? Diese bangen Fragen erwiesen sich als unberechtigt: Es ging äußerst gesittet zu und alle Piloten fuhren unbehelligt durch den ersten Rechtsknick. Danach ging allerdings eine wahre Dreher-Orgie los: Den Anfang machte der englische Gastfahrer Piers Ward, ihm folgten „Bernie Silverstone“ (ja, der Chef höchstpersönlich) und Heinz Kinigardner, eine der drei Damen im Feld, „Julie Wood“ und Markus Fischer. Die Fahrer berichteten unisono von einer extrem rutschigen Fahrbahn, die Ursache dafür wusste niemand so genau. Vielleicht war das auch der Grund, warum „Major Adolf Kottan“ das Hinterteil von Klaus Angerhofer aufsuchte und diesen im Kampf um die Führung von der Piste kegelte. Auch ein ausführliches Studium der Onboard-Aufnahmen brachte keine endgültige Auflösung, die Folgen waren jedoch unangenehm: Angerhofer musste an die Box und verlor seine realistische Sieg-Chance, der „Major“ sollte per Durchfahrtsstrafe diszipliniert werden.

Da er die Durchfahrtsstrafe aber nicht antrat und auch die folgende schwarze Flagge übersah, wurde er nachträglich disqualifiziert. Und auch für Klaus Angerhofer gab es noch mehr Ungemach: Als er auf seiner Aufholjagd dem kreiselnden Markus Fischer ausweichen musste, geriet er ausangs der Castrol-Kurve auf die Wiese und flog ab – inklusive Einschlag in die Leitplanke. An der Spitze lief es somit auf einen Zweikampf um den Sieg zwischen Sebastian Grunert und Michael Wretschko hinaus. Wretschko arbeitete sich vom sechsten Startplatz aus kontinuierlich nach vor und hatte am Ende die Nase vorne – es war sein dritter Sieg in seinem dritten Rennen am Steuer des 2011er-Meisterautos von Marko Klein. Sebastian Grunert wurde Zweiter und Jürgen Pipp freute sich – wie schon am Slovakiaring – tierisch über Rang drei. Rang vier ging an den ehemaligen Rallye-Piloten Hermann Berger, der in seinem allerersten Rennen mit einem X-BOW einmal mehr sein Rundstrecken-Talent unter Beweis stellen konnte. Heinz Kinigardner holte nach seinem Dreher noch einige Plätze auf und wurde Dreizehnter. Ondrej Bach münzte seine „Rookie“ Pole-Position in einen Sieg vor Philip Hirschi und Jakub Havrlant um, beste Dame wurde Danijela Radulovic.

2. Rennlauf: Vielleicht waren sich die Piloten ihrer Sache im Sonntagsrennen nach der DTM zu sicher: Am Samstag hatte schließlich alles perfekt geklappt, es gab keine gröberen Rangeleien. Doch am Weg in die Remus-Kurve ging – nach einem sauberen Start – alles schief. Erst krachte Sehdi Sarmini in das Heck von Richard Cvörnyek und als das Feld dahinter in die Eisen ging, brach das Chaos erst richtig los. Martin Jansa torpedierte den voll in den Eisen stehenden Eyke Angermayr, wurde quer durch das Feld geschleudert und im Gras stehend noch von Ota Otepka getroffen. Klaus Angerhofer, der nach seinem Ausfall am Samstag von ganz hinten gestartet war, konnte einen heftigen Aufprall zwar gerade noch vermeiden, vervollständigte mit seiner Beteiligung aber ein echtes Katastrophen-Wochendende. Dass in den Massencrash nicht noch mehr Piloten bzw. Pilotinnen verwickelt waren, spricht für die Fahrkunst aller Beteiligten, dass alle unverletzt blieben für die Sicherheit des KTM X-BOW. Die Rennleitung hatte keine andere Wahl, als das Safety-Car auf die Bahn zu schicken. Nachdem der Trümmerhaufen – welcher wohlgemerkt gänzlich ohne Mithilfe von Heinz Kinigardner zustande kam – beseitigt war, wurde wieder „gebattlet“. Und es war ähnlich spannend wie am Vortag: An der Spitze balgten sich erneut Grunert und Wretschko, dahinter matchten sich Berger und Kirchmayr, was für die beiden Letztgenannten mit einer leichten Berührung und anschließenden Drehern in der Schloßgold-Kurve endete. Hermann Berger machte die dabei verlorenen Plätze jedoch wieder gut und wurde erneut toller Vierter, hinter – erraten – Jürgen Pipp, der sein Glück über den neuerlichen dritten Platz kaum fassen konnte. Das Spitzenduell wurde durch einen Schaden am Kühler von Sebastian Grunert mitentschieden. Der schnelle Mann aus Deutschland beklagte zunehmenden Leistungsverlust und so konnte sich Michael Wretschko auch im zweiten Rennen den Sieg holen. Das Pech von Grunert soll seine Leistung aber keineswegs schmälern, der Mann aus dem Team von ZaWotec Motorsport fuhr ein tolles Rennwochenende und gewann verdient. Heinz Kinigardner gelang ein mehr als beachtlicher achter Gesamtrang, noch dazu brachte er seinen X-BOW ohne jeden Kratzer retour: „Ich glaub’, ich muss mit dem Stefan (Pierer, Anm.) reden. Das macht so viel Spaß, da will ich wieder mitfahren!“ Ondrej Bach wurde in der „Rookie“ Klasse ebenfalls zum Doppelsieger (dieses Mal vor Jakub Havrlant und Philip Hirschi), die inoffizielle Damenwertung entschied am Sonntag Laura Kraihamer für sich.

Die Ergebnisse:

1. Rennen, 02. Juni 2012:

01. Michael Wretschko (ProAm), 30:41.301 Minuten (18 Runden)
02. Sebastian Grunert (ProAm), + 2,144 Sekunden
03. Jürgen Pipp (ProAm), 15,866
04. Hermann Berger (ProAm), 20,916
05. Ernst Kirchmayr (ProAm), + 30,816
06. Jiri Pisarik (ProAm), + 42,269
07. „Bernie Silverstone“ (ProAm), + 49,461
08. Richard Cvörnyek (ProAm), + 50,988
09. Sehdi Sarmini (ProAm), + 1:00,122 Minuten
10. Martin Jansa (ProAm), + 1:02,689
11. Eyke Angermayr (ProAm), + 1:04,647
12. Marcus Winkler (ProAm), + 1:06,331
13. Heinz Kinigardner (ProAm), + 1:21,470
14. Uwe Schmidt (ProAm), + 1:22,293
15. Hubert Trunkenpolz (ProAm), + 1:24,585
16. Markus Fischer (ProAm), + 1:38,904
17. Piers Ward (ProAm), + 1:40,699
18. Peter Resch (ProAm), + 1 Runde
19. Ondrej Bach (Rookie), + 1
20. Philip Hirschi (Rookie), + 1
21. Josef Schiedlbauer (ProAm), + 1
22. Jakub Havrlant (Rookie), + 1
23. Ota Otepka (Rookie), + 1
24. Danijela Radulovic (Rookie), + 1
25. Laura Kraihamer (Rookie), + 2
26. Dr. Josef Rumpl (Rookie), + 3
27. „Julie Wood“ (Rookie), + 3
28. Klaus Angerhofer (ProAm), DNC
29. „Major Adolf Kottan“ (ProAm), DNC


2. Rennen, 03. Juni 2012:
01. Michael Wretschko (ProAm), 26:30.567 Minuten (14 Runden)
02. Sebastian Grunert (ProAm), + 1,865 Sekunden
03. Jürgen Pipp (ProAm), 18,704
04. Hermann Berger (ProAm), 25,680
05. Jiri Pisarik (ProAm), + 27,632
06. Richard Cvörnyek (ProAm), + 31,785
07. „Bernie Silverstone“ (ProAm), + 33,039
08. Heinz Kinigardner (ProAm), + 34,630
09. Ernst Kirchmayr (ProAm), + 39,385
10. Klaus Angerhofer (ProAm), + 46,116
11. Eyke Angermayr (ProAm), + 52,327
12. Hubert Trunkenpolz (ProAm), + 53,139

13. Uwe Schmidt (ProAm), + 57,058
14. Piers Ward (ProAm), + 57,730
15. Peter Resch (ProAm), + 1:03,667 Minuten
16. Ondrej Bach (Rookie), + 1:15,188
17. Jakub Havrlant (Rookie), + 1:20,834
18. Philip Hirschi (Rookie), + 1:22,281
19. „Major Adolf Kottan“ (ProAm), 1:27,082
20. Josef Schiedlbauer (ProAm), + 1:32,390
21. Laura Kraihamer (Rookie), + 1:41,386
22. Danijela Radulovic (Rookie), + 1 Runde
23. „Julie Wood“ (Rookie), + 1
24. Dr. Josef Rumpl (Rookie), + 1
25. Markus Fischer (ProAm), + 4 Runde
26. Sehdi Sarmini (ProAm), + DNC
27. Martin Jansa (ProAm), + DNC
28. Ota Otepka (Rookie), + DNC

Weitere Fotos der KTM X-Bow Battle auf dem Redbullring im Rahmend er DTM: https://www.autosport.at/gallery-album_album1608.html

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