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Albert Kierdorf siegt weiter - Foto: Dirk Hartung/agentur Autosport.atGerne sind es die Wettersituationen, die das Renngeschehen in der Bergwelt um den Red Bull-Ring ganz entscheidend mit bestimmen. Unerwartete Hitze, kräftige Winde, Regen, oder auch mal kaltes Wetter sind dort oben in Österreich keine Seltenheit. 

Zum Auftakt der 4. P9-Challenge-Saison gab es diesbezüglich keine  Probleme. Albert Kierdorf musste sich nach längerer Rennabstinentz wieder etwas einschießen. "In den Kampf um die Pole wollte ich mich hier nicht stürzen", so der schnelle Rheinländer am ersten Trainingstag. Die Pole hatte Ex-Le Mans-Partner von Schumi und Wendlinger, der Deutsche Fritz "K" im Visier. "Mit Fritz kann man wunderbar fighten. Jede Lenkbewegung verrät die Routine eines Ex-Profifahrers", so Kierdorf.

Wie begann das mit der Motorsportkarriere von Albert Kierdorf eigentlich alles. „Nein, meine Eltern waren keine Racer im herkömmlichen Sinne. Ferrari-Werksfahrer,  Vizeweltmeister Wolfgang Graf Berge von Trips stammte zwar aus unserer heimischen Region, aber für mich hat es eigentlich mit der Rennerei alles eher zufällig angefangen“, so Kierdorf nach seinem Sieg beim P9-Challengesieg am Red Bull Ring. Albert Kierdorf siegt weiter<br>Foto: Dirk Hartung/agentur Autosport.atAlbert Kierdorf siegt weiter
Foto: Dirk Hartung/agentur Autosport.at


Auf einem riesigen Frühjahrsfest in Köln konnte Albert seinen Vater als Schüler dazu bewegen, ihm dort eine Anzahl von Kartfahrten auf der Kirmes zu spendieren. Das faszinierte den jungen Buben so sehr, das er sich kurze Zeit später mit Vaters Hilfe ein gebrauchtes Kart beschaffen konnte. „Mit dem Gerät wurde dann auf heimischen Wegen „bis zum Abwinken gefahren“. Lacht er wenn er darüber berichtet noch heute. „Nein, das waren keine öffentlichen Wege. Das waren Wirtschaftswege des heimischen Betriebes“. Später wurden im Rahmen von anderen Arbeiten 300 Meter Weg asphaltiert, miteinander verbunden und so ließ sich darauf recht flott im Kreis fahren. Albert bekam so schnell Routine im Kart. Unterbrechungen gab es durch einen Schüleraustausch. "Es ging nach England, dem „gelobten Land des Motorsports“, lächelt Albert im Interview.  Als dann der heimische Motorsport-Club mit der Bitte um Mithilfe für den Bau und Betrieb einer Kartbahn an Familie Kierdorf heran trat, musste keine große Überzeugungsarbeit mehr geleistet werden.
Auf der in Hahn geschaffenen Kartbahn gehörte der 17jährige Schüler Albert Kierdorf schon bald zur Gruppe der Heros der frühen Jahre des Deutschen Kartgeschehens. Sachs-Werksfahrer war der junge Mann bereits mit 19 Jahren. Namen wie Hans Hayer, Rolf Rummel oder Karl Heinz Becker machten in dieser Zeit zusammen mit dem jungen Albert Kierdorf schnell auf sich aufmerksam. Albert fuhr bald in der 125ccm-Klasse.  Gleichzeitig galt es Schule und Studium voran zu treiben.

Die Familienunternehmung sollte schließlich von Albert nach Vater Kierdorf nahtlos weiter geführt werden. Bei Junior Albert keimte in dieser Zeit die Liebe zum Auto und zur Marke Porsche auf. Irgendwann kam ein Modell der Stuttgarter Firma, ein 73er RS ins Haus. „Den habe ich übrigens heute noch“, lacht Albert Kierdorf ein wenig verschmitzt.

Albert Kierdorf siegt weiter - Foto: Dirk Hartung/agentur Autosport.atAlbert Kierdorf siegt weiter - Foto: Ernst Gruber/Agentur Autosport.atAls er nach dem Studium viele Aufgaben im elterlichen Betrieb zu bewältigen hatte, geriet der Motorsport lange Zeit in den Hintergrund. Jahre später stand für die GTP-Serie wieder genügend Zeit zur Verfügung. Und es stellten sich sofort wieder satte Erfolge ein. 2009 stieg Albert Kierdorf auf einem Porsche 997 RSR in den Divinol-Cup ein. Der Mann aus Reichshof war dort sofort mit bei der Musik. Gegen Fahrzeuge wie den 993 GT2 den 996 GT2 seines alten Weggefährten aus frühen Karttagen Rolf Rummel anzutreten oder gegen den DTM-Audi des Schweizers Edy Kamm zu kämpfen, wurden zu echte Herausforderung. „Und dann war da ja noch der knallgelbe SRM-GT-Bolide des Schweizer Ex-Champions Pierre von Mentlen. Alles harte und starke Gegner“, hat der Rheinländer noch heute sehr gut im Gedächtnis. Gesamtsiege ließen auf horchen. Streckensprecher Lambert geriet nicht nur einmal in Extase wenn er über die Fights des ferrariroten Turbo-Porsche von Albert Kierdorf um Gesamtsiege berichtete.

2016 ist es in der P9-Challenge so weit. Albert K. Kontra Fritz "K" beim Auftakt zu Manager Fischers P9-Challenge am Red Bull Ring. Beide Herren 'K' gewann in Österreich je einen Lauf. Man darf gespannt sein wie es beim 2. P9-Weekend auf dem F1-Kurs in Hockenheim weiter gehen wird. Schauen sie mal vorbei und sehen es sich dort einfach selber einmal an. Porsche-Modelle verwickelt in tolle Kämpfe um den Sieg  lohnen einen Besuch dort ganz sicher.

Text: HTS - Fotos: Ernst Gruber & Dirk Hartung

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