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Michelin für den Eifel-Marathon bestens vorbereitet
Für wahre Racer findet „Woodstock“ alljährlich in der „Grünen Hölle“ statt: Wenn 220 Rennwagen das berühmt-berüchtigte 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife und dem Grand Prix-Kurs des Nürburgrings in Angriff nehmen, dann pilgern mehr als 200.000 Fans in die Eifel und zelebrieren dort ein einzigartiges Rennsport-Festival.
Nach dem gemeinsam mit BMW errungenen Erfolg des Vorjahres gehört Michelin aus Reifensicht erneut zu den Favoriten auf den Gesamtsieg.

Einen Superlativ darf das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring garantiert für sich in Anspruch nehmen: Der Eifel-Marathon ist das größte Motorsport-Spektakel in Europa, wenn nicht sogar weltweit. 220 Fahrzeuge und mehr als 800 Piloten, dazu nochmal rund 200 Youngtimer beim „Egons 500“ am Freitag sowie gut 120 Starter in den Markenpokalserien der BERU Top 10 - die mehr als 200.000 Zuschauer, die auch in diesem Jahr wieder rund um die Nürburg ihre Zelte und Quartiere aufschlagen, dürfen sich erneut auf ein einzigartiges Festival des Rennsports freuen.

Dabei müssen sich in diesem Jahr nicht nur die Fahrer warm anziehen: Terminkollisionen unter anderem mit dem Großen Preis von Europa verlangten, dass das 24-Stunden-Rennen nicht wie üblich im Juni, sondern bereits Anfang Mai ausgetragen wird - und da können die Nächte in der Eifel noch ziemlich kalt werden.

Ein Parameter, der sich auch auf die Vorbereitung von Michelin ausgewirkt hat. „Die Regen-Wahrscheinlichkeit am Nürburgring beträgt im Mai 60 Prozent, und auch die Temperaturen in der Nacht sind geringer“, erläutert Josef Schneider, Leiter des deutschen Michelin-Renndienstes. „Dies bedeutet für uns, dass wir unter den 4.000 Pneus, die wir für unsere 35 Partnerteams mit in die Eifel nehmen, auch weichere Laufflächenmischungen haben werden als noch im Vorjahr. Darüber hinaus halten wir selbstverständlich noch einige Intermediates für Mischbedingungen und ausreichend Regenreifen bereit.“

Doch nicht nur in puncto Wetterbedingungen stellt die Nordschleife die Qualität der Rennreifen auf die Probe: Der vergleichsweise unebene Asphaltbelag, die charakteristischen Höhenunterschiede und überhöhte Kurven wie zum Beispiel die Streckenabschnitte „Fuchsröhre“ oder „Karussel“ malträtieren und stauchen den Unterbau - die so genannte Karkasse - fast ohne Unterlass. Die strapazierten Laufflächen können sich zumindest auf der langen Gerade „Döttinger Höhe“ oder bei der Anfahrt zum „Kesselchen“ etwas abkühlen und regenieren, ansonsten müssen sie sich mit zahllosen Belagwechseln auseinandersetzen. Auf den zahlreichen Bodenwellen drehen die Antriebsräder immer wieder durch, wodurch der Verschleiß nochmals steigt und ein vergleichsweise weiches Set-up verlangt. Kaum verwunderlich, dass die Traditions-Rennstrecke von den Aktiven ein entsprechendes Geschick bei der Fahrwerksabstimmung abfordert. Und noch eine Besonderheit: Um Platz im dicht gedrängten Fahrerlager zu schaffen, kehrten die Organisatoren des 24-Stunden-Rennens in puncto Grand Prix-Kurs zum alten Strecken-Layout ohne Mercedes-Arena zurück - damit feiert das so genannte „Castrol-S“ in moderner Form ein überraschendes Comeback.

Privatiers wollen BMW den Gesamtsieg abjagen
Wie bereits im Vorjahr rollen auch die Werks-BMW M3 GTR von Hans-Joachim Stuck, Dirk und Jörg Müller sowie Boris Said, Duncan Huisman, Pedro Lamy und Andy Priaulx wieder auf den 18-zölligen Rennreifen aus Clermont-Ferrand. „Michelin hat uns 2004 zu jedem Zeitpunkt des Rennens die optimalen Pneus zur Verfügung gestellt“, lobt Jörg Müller, der den Eifel-Klassiker souverän für sich entscheiden konnte. „Das war das psychisch anstrengendste Rennen, das ich je gefahren bin“, erinnert sich auch Stuck, der sich den Hecktriebler mit den beiden Müllers und Lamy teilte. „Die schwierigen Witterungsbedingungen machten das Rennen zu einem Ritt auf der Rasierklinge - aber es hat einen Riesenspaß gemacht.“ Dabei gelang dem 53-jährigen Routinier ein besonderes Kunststück: Bereits 1970 hatte der damals 19 Jahre alte Bayer das allererste 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen. Ein Erfolg, den Stuck 2005 nur zu gerne wiederholen würde - durch einen vierten Gesamtsieg könnte er in der Siegerstatistik mit Peter Zakowski gleichziehen…

Definitiv seinen Abschied feiert das Renngerät von BMW: Der rund 500 PS starke und 1250 Kilogramm schwere M3 GTR mit 4,0-Liter-V8-Motor - ursprünglich entwickelt für das Werksengagement in der American Le Mans Series - geht zum letzten Mal an den Start.

Ebenfalls zum Kreis der engeren Sieganwärter zählt auch der seit neuestem Michelin-bereifte Porsche 911 GT3 MR von Manthey Racing. Nach zwei dritten Plätzen in den Vorjahren wollen die Piloten Emanuel Collard, Lucas Luhr, Timo Bernhard und Marcel Tiemann ihrem Teamchef Olaf Manthey diesen Erfolg als verspätetes Geschenk zum 50. Geburtstag nachreichen. Während Markenkollege Uwe Alzen im bärenstarken, allradgetriebenen „Turbinchen“ voll auf Leistung setzt, verfolgen die Meuspather mit ihrem 1200 Kilogramm leichten und 490 PS starken 3,9-Liter-Porsche eine andere Strategie: „Wir kommen mit einer Tankfüllung gut zwölf Runden aus“, verrät Manthey-Mann Jan Erren. „Unsere Konkurrenz muss zum Teil bereits nach sieben Turns an die Box kommen.“ Die französischen Rennpneus stellt dieser Marathon über fast 300 Kilometer vor keine Probleme: „Unsere Reifen könnten auch die doppelte Distanz verkraften“, erläutert Michelin-Experte Schneider. „Eine Option, die wir aus Sicherheitsgründen jedoch nicht ziehen.“

Aus dem Lehrsaal auf die Rennstrecke
Mit einer ganz anderen Zielsetzung geht ein Team an den Start, das ebenfalls von Michelin unterstützt wird: das „Projekt 24h“, eine in dieser Form einzigartige Studienarbeit der Fachhochschulen Kaiserslautern und Saarbrücken. Innerhalb von nur vier Monaten haben die Studenten unter Anleitung der Professoren Dr. Harald Altjohann, Dr. Patrick Klär und Dr. Tatjana König einen BMW 120d zu einem rund 250 PS starken Tourenwagen aufgebaut, der erste Probeläufe bereits erfolgreich absolviert hat. „Die Entscheidung für einen 1er BMW haben wir ganz bewusst getroffen“, erläutert Prof. Dr. Altjohann und liefert die Begründung gleich hinterher: Da für dieses Fahrzeug noch keine rennspezifischen Teile erhältlich sind, mussten die Studenten von der Radaufhängung über die Verstärkung der Karosserie bis hin zu den Sicherheitseinrichtungen alles selbst konstruieren, installieren und testen.



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