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  • Regen, Matsch und neuer Teer in Castelletto

Der Große Preis von Europa wurde unter Regen ausgetragen. Während man in Deutschland durchweg trockenen Fußes durch Wochenende kam, waren die Bedingungen auf der neu asphaltierten Bahn des Motodromo Castelletto di Branduzzo eher schlüpfrig. Am Samstag opferte man den Regenfällen gelegentlich den Offroad und es wurde nur Bahn gefahren. Am Morgen dann war es trocken, aber es sollte pünktlich zum Start der Rennen zum regnen beginnen.

S1 - Heat 1
Hiemer stand neben Thierry van den Bosch auf der zweiten Startposition und war von Beginn an den Tick schneller unterwegs. Zu Beginn konnte sich Jerome Giraudo auf seiner Honda für zwei Runden an die Spitze setzen, fiel dann aber aufgrund von Problemen mit dem Motorrad aus. Hiemer und Matthew Winstanley konnten Mister 101% (VdB) den Schneid abkaufen und setzten sich zusehends ab. Zur Mitte des Rennens holte VdB den Briten allerdings wieder ein, während Hiemer sich auf seinem Motorrad sichtlich wohl fühlte und Land gewann. Drei Runden vor Schluss: es hörte auf zu regnen und VdB legte sich Winstanley zurecht - nun war VdB deutlich schneller als die beiden KTM Piloten. "Mein Motorrad fuhr einfach perfekt, wir hatten eine super Abstimmung gefunden und ich kam richtig gut voran. Aber ab dem Moment als es aufhörte zu regnen funktionierte das nicht mehr. Der Dreck kam nicht mehr von der Bahn und ich verlor in den beiden Kurven nach dem Offroad eine Sekunde von meinem Polster." Hiemer hatte aber genügend Vorsprung, so dass ihm Thierry van den Bosch nicht mehr gefährden konnte. Boris Chambon und Nestor Jorge rundeten die Top-Five ab. Petr Vorlicek ging von Position 24 ins Rennen und kämpfte sich auf den beachtlichen 10. Platz nach vorne.

S1 - Heat 2
Hiemer hatte wieder die Nase vorne und konnte Boden gut machen, doch bei diesem Rennen geschah es in der fünften von zwölf Runden, dass der Regen nachließ. Van den Bosch war schnell wieder in Schlagdistanz, da sich am offensichtlichen Setup der beiden WW-Tabellenführer nichts gravierendes geändert hatte. In der neunten Runde ging der Franzose dann an Hiemer vorbei und zog in der Rangliste wieder gleich mit Bernd. "Ich bin mit dem Ergebnis schon zufrieden, zumal ich unter solchen Bedingungen noch nie gefahren bin. Wir hatten für's zweite Rennen extra noch etwas weicher abgestimmt, doch als es dann mittendrin aufhörte zu regnen und der Matsch sich auf der Strecke sammelte, hatte ich die gleichen Sorgen wie im ersten Rennen. Ich ärgere mich daher schon ein wenig über den verpassten GP-Sieg." Da VdB im zweiten Rennen nachzog und den Punktgleichstand mit Bernd Hiemer im GP- und in der WM-Wertung wieder herstellte, wird er in beiden Wertung auf Position eins genannt. Matthew Winstanley wurde erneut Dritter, vor Thomas Chareyre und dem Italiener Christian Ravaglia. Petr Vorlicek wurde 14..

S1-WM Meisterschaftsstand:
Thierry van den Bosch (FRA, Aprilia), 94 Punkte
Bernd Hiemer (GER, KTM), 94 Punkte
Matthew Winstanley (GBR, KTM), 76 Punkte
Thomas Chareyre (FRA, Husqvarna), 63 Punkte
Boris Chambon (FRA, TM), 57 Punkte
Fabio Balducci (ITA, Suzuki), 52 Punkte
Sylvain Bidart (FRA, Husqvarna), 42 Punkte
Maxime Testu (FRA, Kawasaki), 42 Punkte
Nestor Jorge Cabrera (ESP, Yamaha), 40 Punkte
Ivan Lazzarini (ITA, Aprilia), 36 Punkte

S2 - Heat 1
Lorenzo Mariani landete mit seiner TM den Holeshot und führte die ersten beiden Runden, bis er sein Motorrad im Bergaufstück des Motodromo erdete. Er konnte das Rennen aber wieder aufnehmen und belegte Platz 16. In der gleichen Runde ging der WM-Gast Mauno Hermunen an Luca Minutilli vorbei und führte das Rennen über lange Zeit an. Der Finne, der wie in der DM auch im GP für Zupin Husqvarna an den Start ging fuhr ein solides Rennen, bis er nach 5 Runden der Führung vom S1-Weltmeister Adrien Chareyre hart zur Kanndarre genommen wurde. Er fiel bis auf Platz neun zurück um zum Schluss den hervorragenden siebten Platz einzufahren. Jedoch die schnellste S2-Runde des GP konnte dem Finnen an diesem Wochenende niemand streitig machen. Adrien Chareyre sicherte sich mit seinem Manöver den Sieg, vor seinem Teamkollege und amtierenden S2-Weltmeister Gerald Delepine, der aufgrund von Problemen mit dem Roll-off ohne Brille seine Runden drehte. Er ging unter diesen Umständen sogar noch an Christian Iddon und zwei Runden vor Schluss an Davide Gozzini vorbei. Die beiden belegten in besagter Reihenfolge die Plätze drei und vier im ersten Rennen. Luca Minutilli wurde Fünfter.

S2 - Heat 2
Davide Gozzini erwischte einen Bombenstart und zog dem Feld auf und davon. Erst in den letzten Runden konnte Christian Iddon seine Aprilia an Gozzini herantragen und den Abstand auf spannende 6 Zehntel schrumpfen lassen. Der Britte versuchte einige Überholmanöver, doch Gozzini schlug ihm jedes Mal die Tür vor der Nase zu. Gerald Delepine belegte den dritten Platz und überstand sein Rennen ohne Aufregung, während sein Teamkollege Adrien Chareyre lange an Lorenzo Mariani zu kämpfen hatte um Vierter zu werden. Attilio Pignotti hatte da weniger Mühe und schnappte sich den TM-Piloten in einem Schwung zusammen mit Mauno Hermunen. Hermunen wurde somit Siebter, war aber erneut auf Top-Five Kurs unterwegs.

S2-WM Meisterschaftsstand:
Davide Gozzini (ITA, TM), 92 Punkte
Adrien Chareyre (FRA, Husqvarna), 90
Punkte Christian Iddon (GBR, Aprilia), 67
Punkte Luca Minutilli (ITA, Aprilia), 65 Punkte
Attilio Pignotti (ITA, KTM), 63 Punkte
Gérald Delepine (BEL, Husqvarna), 61 Punkte
Massimo Beltrami (ITA, Aprilia), 57 Punkte
Lorenzo Mariani (ITA, TM), 48 Punkte
Michael Paul (BEL, Yamaha), 41 Punkte
Emanuele Giovanelli (ITA, Husaberg), 40 Punkte

Open-EM
Der Österreicher Heino Meusburger holte sich mit seiner schicken gelb-schwarzen Yamaha den Tagessieg in der UEM Open. Nach dem dritten Platz im ersten Rennen und dominierenden Sieg im zweiten Rennen, lag er vor Alessandro Tognaccini (I-Aprilia), der in beiden Rennen Zweiter wurde. Viktor Bolsek aus Kroatien gewann das erste Rennen, wurde aber im zweiten Lauf nach einem Sturz nur Siebter. Somit belegte er Rang drei in der Gesamtwertung. Meusburger führt die EM-Wertung nun vor Bolsek und Tognaccini an.

S3-EM
Unter den widrigen Bedingungen konnte unsere EM-Fee wenig gegen die Motocross- und Matsch-erfahrenen Jungs ausrichten. Doch im Gegensatz zu manch anderem kam sie mit der kleinen 250er KTM durch und belegte beide Male den sechsten Platz. Bernd Hiemer sah sich die Rennen der S3 an und meinte: "Schon beim Start hatten die Jungs nichts anderes zu tun als das Mädel zu blocken. Janina hatte es echt schwer und wurde sofort in die Zange genommen - bloß kein Mädel vor lassen."

Vorne machte sich in beiden Rennen Oliver Pope, ein Brite auf KTM, aus dem Staub (Schlamm). Er gab dem Zweiten beider Läufe, ein Belgier namens Olivier Scheen, jeweils über 10 Sekunden. Mit seinem dritten Platz im ersten und dem vierten im zweiten Rennen, wurde der italienische Yamaha-Fahrer Alessandro Asnicar Dritter in der Tageswertung. Die drei stehen in gleicher Reihenfolge in der Meisterschaftswertung.

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