- Esterbauer und Rothbauer sind die Meister ´09
Die sechste und letzte Runde der österreichischen Supermoto-Staatsmeisterschaft
wurde am 26. und 27. September bei perfekten Witterungsbedingungen auf dem
ÖAMTC Wachauring Melk ausgetragen.
Nach einer spannenden Saison, die in allen Klassen bis zum letzten Lauf die
Titelfrage offen ließ, sind die Entscheidungen nun gefallen.
Rene Esterbauer
Klasse S1
Rene Esterbauer startet perfekt ins letzte Rennwochenende der Saison: mit
knapp 3 Zehntelsekunden Vorsprung holt er sich die Poleposition vor seinem
Markenkollegen Hannes Maier und dem Husqvarna-Piloten Jürgen Künzel
(GER). Viktor Bolsec (HR) vervollständigt die erste Startreihe, dahinter
lauern Florian Praxmarer, Christian Kohlbacher, Andreas Bacher und Franky
Zorn auf ihre Chance.
Vom Start weg setzt sich Rene Esterbauer an die Spitze des Feldes, dicht gefolgt
von Jürgen Künzel und Hannes Maier. Das Trio dreht mit schier unheimlichem
Speed seine Runden, die Verfolgergruppe mit Zorn, Praxmarer und Kohlbacher
kann hier nicht Schritt halten. Rene Esterbauer kann sich innerhalb weniger
Runden um einige Zehntelsekunden absetzen und scheint das Rennen komfortabel
zu dominieren. Gleichzeitig muss sich Künzel gegen den drängenden
Maier zur Wehr setzen, der alles gibt, um sich vor den Deutschen zu bringen.
Gegen Rennmitte gelingt das dem KTM-Piloten, allerdings macht sich bei Künzel
offensichtlich ein technisches Problem breit. Eine Runde später ist es
tatsächlich so weit: der Husqvarna-Pilot rollt in die Box, ein technischer
Defekt wirft den bis dahin Führenden der Gesamtwertung aus dem Rennen.
Esterbauer fährt den Lauf locker zu Ende und rückt mit dem Sieg
dem Meistertitel ein ordentliches Stück näher. Maier holt sich ungefährdet
Platz zwei, dahinter setzt sich Kohlbacher früh gegen die beiden Kawasaki-Piloten
Zorn und Praxmarer durch.
Das zweite Rennen beginnt genau wie das erste: Esterbauer setzt sich vor Künzel
an die Spitze, aber noch in der ersten Runde schnappt sich Maier den Deutschen
und verweist diesen auf Platz drei. Kohlbacher beweist, dass das gute Ergebnis
im ersten Lauf kein Zufall war und kontrolliert mit seiner Aprilia auf Platz
4 fahrend den Vorjahres-Meister Viktor Bolsec.
Das Führungstrio gibt wieder den Speed vor, gleichzeitig kann sich Esterbauer
den Kampf zwischen Maier und Künzel zu Nutze machen und von den beiden
absetzen. Künzel macht heftig Druck, in der siebenten Runde hetzt er
Maier in einen Fehler, der den KTM-Piloten auf Rang fünf zurück
wirft. Den Sieg des vor Selbstvertrauen strotzenden Esterbauer kann der Deutsche
aber nicht mehr verhindern. Der junge Oberösterreicher gewinnt auch den
zweiten Lauf und hat damit den S1- Meistertitel in der Tasche!
Christian Kohlbacher verteidigt seinen dritten Platz erfolgreich bis ins Ziel,Viktor
Bolsec muss sich vor Hannes Maier mit Rang vier zufrieden geben.
Lauf 1: 1. Rene Esterbauer (OÖ/KTM), 2. Hannes Maier (OÖ/KTM), 3.
Christian Kohlbacher (STMK/Aprilia)
Lauf 2: 1. Rene Esterbauer (OÖ/KTM), 2. Jürgen Künzel (D/Husqvarna),
3. Christian Kohlbacher (STMK/Aprilia)
Gesamtwertung: 1. Rene Esterbauer (271 Pkt.), 2. Jürgen Künzel (248
Pkt.), 3. Viktor Bolsec (236 Pkt.)
Klasse S2
Andreas Rothbauer holt sich in der hubraumoffenen Klasse die beste Startposition
vor Rudolf Bauer, Christian Schreyer und Hanson Schruf. Uros Nastran folgt
auf Platz fünf vor Harald Edlinger, Heinz Hochreiter und Christian Huber.
Damit haben sich die vier heißesten Titelanwärter in den beiden
ersten Startreihen eingefunden.
Beim Start in den ersten S2 – Lauf schießt Rudolf Bauer wie der
geölte Blitz als erster auf die erste Kurve zu. Polesetter Rothbauer
ordnet sich als zweiter vor Schreyer, Schruf und Nastran ein. Von Beginn an
geben Bauer, Rothbauer, Schreyer und Schruf ein Tempo vor, das der Rest des
Feldes nicht mit gehen kann. Das Führungsquartett setzt sich innerhalb
weniger Runden von den von Nastran angeführten Verfolgern ab. Während
die Plätze 1 und 2 fest vergeben sind, attackiert Schruf erfolgreich
Schreyer und scheint sich auf den Weg in Richtung Rothbauer zu machen. Innerhalb
einiger Runden kämpft sich der Husaberg-Pilot an den zweitplatzierten
Rothbauer heran, doch dann wird er von Schreyer überrascht. Der greift
von hinten an und bremst den Tatendrang des Österreichers heftig ein.
Schruf drosselt von da an sein Tempo, scheinbar will er keinen Sturz riskieren
und konzentriert sich lieber auf sichere Punkte für die Gesamtwertung.
Bauer bleibt währenddessen unangefochten an der Spitze, Schreyer kämpft
sich noch an Rothbauer heran, kann ihn aber nicht mehr von Platz zwei verdrängen.
Rudolf Bauer ist auch im zweiten Lauf der Mann der Stunde. Er übernimmt
vom Start weg die Führung, gefolgt von Rothbauer, Schreyer und Schruf.
Ab der ersten Runde macht der Gewinner des ersten Rennens heftig Druck, rasch
kann er einige Meter zwischen sich und Rothbauer bringen. Letzterer scheint
auch gar nicht so sehr daran interessiert zu sein, den Führenden zu attackieren.
Ein zweiter Platz würde ihm nämlich für den Titelgewinn reichen.
Also konzentriert sich Rothbauer darauf, Schreyer hinter sich zu halten. Diese
Aufgabe erfüllt er auch mit Bravour, bis ins Ziel hat der Deutsche keine
Chance, ihn von Platz zwei zu verdrängen.
Hinter dem Trio hat Hanson Schruf seine liebe Not, sich gegen Christian Huber
und Heinz Hochreiter zur Wehr zu setzen. Lange Zeit kann er sich vor den beiden
auf Platz vier halten, in der allerletzten Runde schlüpft Huber durch
und verdrängt Schruf auf den fünften Rang.
Mit seinem Doppelsieg in Melk schiebt sich Bauer in der S2 – Gesamtwertung
auf den zweiten Platz nach vor, Andreas Rothbauer reichen seine beiden zweiten
Plätze für den Titelgewinn.
Lauf 1: 1. Rudolf Bauer (OÖ/Yamaha), 2. Andreas Rothbauer (NÖ/Honda),
3. Christian Schreyer (GER/KTM)
Lauf 2: 1. Rudolf Bauer (OÖ/Yamaha), 2. Andreas Rothbauer (NÖ/Honda),
3. Christian Schreyer (GER/KTM)
Gesamtwertung: 1. Andreas Rothbauer (240 Pkt.), 2. Rudolf Bauer (239 Pkt.),
3. Hanson Schruf (231 Pkt.)
Jugend ÖM
Der junge Deutsche Max Niewiadornski setzt sich im Qualifying gegen Manuel
Stehrer und Andreas Buschberger durch, allerdings versprechen die Zeitabstände
spannende Rennen.
Im ersten Lauf muss Stehrer bereits in der ersten Runde das Handtuch werfen,
womit für Niewiadornski der Weg frei ist. Der deutsche KTM-Pilot holt
sich mit einem eindrucksvollen Vorsprung von knapp sechs Sekunden den Sieg
und verweist damit Buschberger und Gradinger auf die Plätze 2 und drei.
Der zweite Lauf beginnt sehr kämpferisch. Stehrer führt das Feld
an, Niewiadornski sitzt ihm im Nacken und kann sich in der zweiten Runde auch
vorbei schieben. Dann kontert Stehrer, der Angriff geht jedoch schief und
sowohl Stehrer als auch Niewiadornski verlieren viel Boden. Nun nutzt Buschberger
seine Chance und holt mit riesigem Vorsprung den Sieg. Stehrer kann sich noch
an Gradinger heran kämpfen, für einen Angriff reicht es aber nicht
mehr. Damit bleibt Gradinger auf Platz zwei.
Der Titel ist Manuel Stehrer trotz des nicht perfekten Final-Wochenendes nicht
mehr zu nehmen, er gewinnt die Jugend-ÖM vor Andreas Buschberger und
Lukas Höllbacher.
Lauf 1: 1. Maximilian Niewiadornski (GER/KTM), 2. Andreas Buschberger (OÖ/KTM),
3. Thomas Gradinger (OÖ/KTM)
Lauf 2: 1. Andreas Buschberger (OÖ/KTM), 2. Thomas Gradinger (OÖ/KTM),
3. Manuel Stehrer (SBG/KTM)
Gesamtwertung: 1. Manuel Stehrer (267 Pkt.), 2. Andreas Buschberger (245 Pkt.),
3. Lukas Höllbacher (170 Pkt.)
Die offiziellen Gesamtwertungen finden Sie ab morgen Mittag unter http://www.osk.or.at/klassement/2009/Motorradsupermoto2009.htm