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  • Siege für Dario Giuseppetti (Ducati) und Gabor Rizmayer (Suzuki) in der IDM SUPERBIKE
  • Jörg Teuchert weiter auf Titelkurs
Die Favoriten der IDM SUPERBIKE taten sich bei den beiden Rennen auf dem Schleizer Dreieck am Sonntag (2. August) schwer. So gingen die Siege in der Top-Klasse der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft bei heißen Temperaturen und 34.000 Zuschauern an den Berliner Dario Giuseppetti (Ducati) und den Ungarn Gabor Rizmayer (Suzuki).

Beim Vormittagsrennen belegte Titelanwärter Jörg Teuchert (Yamaha) den zweiten Rang hinter Dario Giuseppetti, der seinen ersten SUPERBIKE-Sieg überhaupt einfuhr. Den dritten Platz teilten sich zeitgleich BMW-Pilot Werner Daemen (Belgien) und Stefan Nebel (KTM) nach einem Fotofinish.
Drei Stunden später siegte der Ungar Gabor Rizmayer (Suzuki) vor dem erneut starken Dario Giuseppetti und dem Österreicher Andreas Meklau (Yamaha). Jörg Teuchert musste das Rennen in der sechsten Runde aufgeben, nachdem er das Motorrad des gestürzten Arne Tode abbekam, was seine Yamaha beschädigte. Trotz seines Ausfalls liegt der Franke Teuchert mit 216 Punkten nach wie vor auf Titelkurs.

Beim Training am Samstag dominierte der Glauchauer Arne Tode (Honda) mit einer Zeit von 1:25,937 min. deutlich und verwies den BMW-Piloten Werner Daemen um etwa 0,7 Sekunden auf Rang zwei.

Lauf 1:
Den besten Start zum Vormittagsrennen erwischten Stefan Nebel und Arne Tode, doch der Österreicher Andreas Meklau kam als Erster aus Runde eins zurück, gefolgt von Nebel und Dario Giuseppetti. Die beiden waren es, die in den folgenden Runden an der Spitze fuhren, während Meklau zurück fiel. In Runde sechs ging Honda-Pilot Arne Tode in Führung und versuchte mit schnellen Runden dem Pulk zu entkommen. Das klappte nur drei Runden lang, dann stürzte der Glauchauer.

Inzwischen wurden im Feld der Ungar Rizmayer und vor allem Jörg Teuchert immer schneller. Teuchert hatte beim Start jede Menge Boden verloren, da seine Maschine nicht richtig beschleunigte. Da die Yamaha aber bergab Richtung Schleiz wieder lief, war vermutlich eine Überhitzung die Ursache für den Leistungsverlust. Teuchert kannte nur noch einen Weg – nach vorn. Nach 10 Runden lag er bereits auf Rang fünf, fünf Runden vor Schluss war er Dritter.

Die Spitze übernahm Dario Giuseppetti vom gestürzten Arne Tode, vor KTM-Pilot Stefan Nebel. Doch Nebel wurde das nächste „Opfer“ von Teuchert. „Es war ein Riesen-Fight zwischen Dario, Werner, Jörg und mir. Superfair, es hat richtigen Spaß gemacht.“, so Stefan nach dem Rennen. Auch der zeitgleiche Werner Daemen äußerte sich zufrieden. „In den letzten fünf Runden war ich ziemlich fertig. Aber ich bin froh, dass ich wieder auf dem Podium stehe.“

Teuchert kam dem Führenden Dario Giuseppetti immer näher. Doch der Berliner merkte das rechtzeitig. „Ich hatte bis zur letzten Runde die Hoffnung, Du kriegst den Dario noch. Doch nach einem Fehler von mir habe ich dann in der letzten Runde gesagt: Komm, lass gut sein. Ich habe meinen Punktevorsprung in der Meisterschaft erhöht. Ziel erreicht.“, so Teucherts optimistisches Schlusswort in der Pressekonferenz.
Und der Sieger Dario Giuseppetti: „Ich bin überwältigt. So was habe ich heute nicht erwartet. Als ich mitgekriegt habe, dass da noch einer kommt, habe ich alles versucht. Mein Reifen hat aber nicht mehr viel hergegeben. So habe ich nur noch die Türen zugeschmissen. Traumhaft.“

Hinter Giuseppetti, Teuchert, Daemen und Nebel kamen der Ungar Gabor Rizmayer, der Österreicher Andreas Meklau, der Spanier Julian Mazuecos (BMW) und der Brite Chris Burns (Honda) auf die Plätze fünf bis acht.

Lauf 2:
Das zweite Rennen der IDM SUPERBIKE am Nachmittag geriet zu einem „Favoritensterben“. Der Belgier Werner Daemen rutschte in der fünften Runde über das Vorderrad von der Strecke. Eine Runde später fehlte der Trainingsschnellste Arne Tode. Er war bei einem Highsider nicht nur selbst gestürzt. Seine Honda traf auch die Yamaha von Teuchert und machte die unfahrbar. So war auch Teuchert draußen. Nicht genug - der Holzhauer-Pilot Chris Burns, Philipp Hafeneger und der Niederländer Ghisbert van Ginhoven sahen die Zielflagge ebenfalls nicht.

Nach dem Aus für Tode und Teuchert übernahm Stefan Nebel die Führung, doch von hinten kam Gabor Rizmayer immer näher. Der Vorsprung von Nebel - zwischenzeitlich etwa 2 Sekunden - schmolz dahin und in der elften Runde war Rizmayer vorbei. Schnell hatte der Ungar drei Sekunden zwischen sich und die Verfolger gelegt und fuhr das Rennen sicher nach Hause. „Ich habe im zweiten Rennen keine Fehler gemacht. Zuerst lag ich hinter Dario, dann habe ich ihn überholt. Als Tode und Teuchert weg waren, kam ich auch an Stefan Nebel vorbei, weil er allein nicht so schnell war. Und dann habe ich etwas Abstand gemacht.“, so der Sieger nach dem Rennen.
Stefan Nebel musste in den letzten Runden noch Dario Giuseppetti und Andreas Meklau vorbei ziehen lassen. Ein defekter Hydrauliksensor brachte die Motorsteuerung gehörig durcheinander uns kostete den KTM-Piloten etwa eine Sekunde pro Runde. Am Ende blieb Rang vier für Nebel.

Der zweite Rang hinter Rizmayer ging an Giuseppetti, der damit ein perfektes Wochenende feierte. Auch der Österreicher Andi Meklau war zufrieden. „Extremes Wochenende. So einen schlechten Start habe ich wohl mein Leben noch nicht gehabt, ich war wohl 16. oder so. Irgendwie bin ich dann doch noch vorgekommen und sogar noch ran an Stefan. Und in der letzten Runde habe ich es noch gemacht. Platz drei ist o.k.“

Mit Rang fünf holte der Spanier Julian Mazuecos nicht nur die Kastanien für BMW aus dem Feuer, sondern auch noch seine bisher beste IDM-Platzierung. Auf die Ränge sechs bis acht fuhren der Schweizer Patric Muff, der Österreicher Horst Saiger und der Schweizer Marc Wildisen.

In der Meisterschaft führt Teuchert mit 216 Zählern weiter deutlich vor Nebel (156), Daemen (144), Rizmayer (138), Tode (124) und Giuseppetti (105).

In der Markenmeisterschaft hat Honda deutlich Boden eingebüßt. Yamaha hat sich mit 307 Punkten deutlich abgesetzt und führt vor Honda (236), BMW (220) und KTM (215).

Ergebnisse IDM SUPERBIKE:
11. Lauf: 1. Dario Giuseppetti (Berlin/Ducati) 29:16,989 Min., 2. Jörg Teuchert (Hersbruck/Yamaha) 0,735 Sek. zur., 3. Stefan Nebel (Velbert/KTM) 3,082 Sek. zur., 3. Werner Daemen (BEL/BMW) 3,082 Sek. zur., 5. Gabor Rizmayer (HUN/Suzuki) 9,634 Sek. zur., 6. Andreas Meklau (AUT/Yamaha) 12,896 Sek. zur.

12. Lauf: 1. Rizmayer 29:12,559 Min., 2. Giuseppetti 4,312 Sek. zur., 3. Meklau 5,736 Sek. zur., 4. Nebel 6,704 Sek. zur., 5. Julian Mazuecos (ESP/BMW) 16,117 Sek. zur., 6. Patric Muff (SUI/Suzuki) 19,596 Sek. zur.

IDM-Fahrerwertung (nach 12 von 16 Läufen): 1. Teuchert 216, 2. Nebel 156, 3. Daemen 144, 4. Rizmayer 138, 5. Tode 124, 6. Giuseppetti 105

Markenmeisterschaft (nach 12 von 16 Läufen): 1. Yamaha 307, 2. Honda 236, 3. BMW 220, 4. KTM 215


Sebastien Diss und Rico Penzkofer triumphieren in der IDM Supersport
Schleiz – Bei strahlendem Sonnenschein gewannen Yamaha-Pilot Rico Penzkofer und Kawasaki-Fahrer Sebastien Diss am Wochenende vor 34.000 Zuschauern auf dem Schleizer Dreieck die Läufe in der Klasse IDM Supersport. Penzkofer hatte das Rennen am Samstagabend (1. August) dominiert, Diss war tags darauf nicht zu stoppen.

Das Wochenende der IDM Supersportler stand irgendwie im Zeichen von erfüllten Erwartungen aber auch von Überraschungen. Rico Penzkofer (Yamaha) auf der Poleposition, war eine dieser erwarteten Sachen. Roman Raschle (Kawasaki) auf Startplatz zwei zählte eher zu den Überraschungen. Sebastien Diss (Kawasaki) und Lokalmatador Thomas Walther (Yamaha) komplettierten Reihe eins. Für Meisterschaftsleader Sascha Hommel (Honda) reichte es nur für den siebenten Startplatz hinter Yamaha-Fahrer Pascal Eckhardt und Triumph-Pilot Tatu Lauslehto.

Rennen 1, Samstag
Erwartungsgemäß startete der Franzose Sebastien Diss im Rennen am Samstagabend am Besten und bog als Erster ein. Top-Favorit Rico Penzkofer kam als Dritter aus der ersten Runde zurück, setzte aber zur Verfolgung an. Zunächst schnappte er sich den Schweizer Roman Raschle und pirschte sich dann an Diss heran. Beide lieferten sich ein sehenswertes Duell, tauschten mehrfach die Positionen. Es gab aber nie Situationen, in denen es wirklich gefährlich wurde. Diss und Penzkofer haben beide genügend Erfahrung, um solche Kämpfe auszutragen. Letzten Endes stand für Diss dann aber doch die Meisterschaft im Vordergrund. Penzkofer war als Gaststarter nicht punktberechtigt, gewann das Rennen und überließ die 25 Zähler für den Sieg seinem Konkurrenten Diss.

Rico Penzkofer waren die Strapazen dieses Rennens, welches bei großer Hitze ausgetragen wurde, deutlich anzusehen. Auch der Kampf mit Diss hatte dem Böhlener einiges abverlangt. "Es war auf jeden Fall nicht leicht", erklärte der Sieger nachher. "Wir hatten im Training noch ein paar Probleme mit dem Federbein hinten, haben mit dem Grip gekämpft. Aber wir haben das für das Rennen hinbekommen. Ich habe hier 120 Prozent geben müssen. Ich wusste, dass wenn ich drei Runden vor Schluss an Sebastien vorbei gehe, dann wird er sicher nicht mehr angreifen, weil er ja eh die 25 Meisterschaftspunkte bekommt."

Hart gekämpft wurde auch um den dritten und damit letzten Podestplatz. Hier focht Sascha Hommel, der sich diesen letztlich sichern konnte, unter anderem gegen die Yamaha-Teamkollegen Pascal Eckhardt und Christian Kellner. Sie holten die Ränge vier und fünf. Roman Raschle sah die Zielflagge als Sechster.

Für Aufsehen sorgte Diss' neuer Teamkollege Meik Minnerop. Gegen Rennhalbzeit konnte der extrem schnelle Zeiten fahren und kam der um Rang drei kämpfenden Gruppe immer näher. Die Finale Attacke musste aber ausbleiben, da es Probleme mit der Leistung seines Motors gab. Minnerop wurde Zehnter, hatte aber gezeigt, dass er das Motorradfahren in seiner halbjährigen Zwangspause keineswegs verlernt hat.

Rennen 2, Sonntag
Das Rennen am Sonntag stand ganz im Zeichen von Diss, auch wenn es für den Franzosen keineswegs leicht wurde. Gerade der Schweizer Raschle setzte ihn ordentlich unter Druck. Seinerseits musste sich Raschle aber auch der Angriffe von Christian Kellner erwehren. Außerdem hingen dort noch der Reichenbacher Sascha Hommel und der Schleizer Thomas Walther im Schlepptau. Aber lediglich Kellner konnte an Raschle vorbeigehen. "Aber das habe ich immer gleich wieder kontern können", strahlte Raschle nach seinem allerersten IDM-Podest auf Rang zwei. "Wir haben sehr lange für dieses erste Podest gekämpft und jetzt hat es endlich geklappt. Das ist fantastisch!"

"Kelle war heute mein größtes Problem", schilderte Raschle den Zweikampf mit Christian Kellner. "Der hat die ganze Zeit von hinten gedrückt. Er war auch öfters an mir vorbei und auch nebendran." Kellner selbst war mit dem dritten Rang aber durchaus zufrieden. "Sebastien hat von Anfang an gepusht, war sehr schnell unterwegs", erklärte der Yamaha-Pilot aus Waging am See. "Ich musste dann erst mal sehen, dass ich in den ersten Runden klar komme und dann habe ich wieder aufgeschlossen. Ich wollte aber auch keinen Sturz riskieren, das wäre Blödsinn gewesen." Die Frage, was denn für ihn den Mythos der Naturrennstrecke "Schleizer Dreieck" ausmache, beantwortete Kellner kurz und knapp: "Überwindung!" Damit hatte er die Lacher natürlich auf seiner Seite.

Sieger Sebastien Diss hatte in seinem Rennen sogar noch kleine Fehler eingebaut. "Einmal hab ich mich verschaltet und den Leerlauf getroffen. Das tut mir wirklich leid", entschuldigte er sich noch bei seinen Kontrahenten Diss und Kellner, die in jenem Moment genau hinter ihm waren. "Die Jungs hinter mir haben richtig Druck gemacht. Es war wirklich sehr hart heute. Aber ich bin froh, dass ich wieder einen Sieg habe und die wichtigen 25 Punkte mitnehmen konnte."

Dadurch, dass Diss aus Thüringen die Maximal-Punktzahl von 50 mit nach Hause nehmen durfte, konnte er auch den Rückstand auf Meisterschaftsleader Sascha Hommel deutlich verkürzen. Der Honda-Pilot steht bei 207 Zählern und liegt damit nur mehr elf Punkte vor Diss. Pascal Eckhardt hat 151, Kellner 147, Raschle 117 und Walther 98 Zähler auf seinem Konto. Bei noch drei zu fahrenden Rennen werden noch 75 Punkte vergeben. Daher sollte die Krone zwischen Hommel und Diss entschieden werden. Die Chancen von Eckhardt und Kellner sind eher theoretischer Natur.

Ergebnisse IDM Supersport:
11. Lauf: 1. Rico Penzkofer (Böhlen/Yamaha) 26:55,706 Min., 2. Sebastien Diss (FRA/Kawasaki) 1,313 Sek. zur., 3. Sascha Hommel (Reichenbach/Honda) 5,672 Sek. zur., 4. Pascal Eckhardt (Sonthofen) 5,788 Sek. zur., 5. Christian Kellner (Waging am See/beide Yamaha) 7,966 Sek. zur., 6. Roman Raschle (SUI/Kawasaki) 8,421 Sek. zur.

12. Lauf: 1. Diss 26:51,745 Min., 2. Raschle 0,292 Sek. zur., 3. Kellner 0,783 Sek. zur., 4. Thomas Walther (Schleiz-Oschitz/Yamaha), 1,370 Sek. zur., 5. Hommel 4,396 Sek. zur., 6. Tatu Lauslehto (FIN/Triumph) 5,783 Sek. zur.

IDM-Stand (nach 12 von 15 Läufen): 1. Hommel 207, 2. Diss 196, 3. Eckhardt 151, 4. Kellner 147, 5. Raschle 117, 6. Walther 98


IDM 125 - Marcel Schrötter (Honda) gewinnt Rennen der Achtelliterklasse und macht Titelverteidigung vorzeitig perfekt
Der 16-jährige Marcel Schrötter aus Pflugdorf holte sich am Sonntag (2. August) bei heißem Sommerwetter vor 34.000 Zuschauern auf dem Schleizer Dreieck einen Start-Ziel-Sieg in der Achtelliterklasse der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft. Damit sicherte er sich auch vorzeitig den Titelgewinn in der IDM 125 – zum zweiten Mal in Folge. Zuletzt gelang es Alfred Waibel in der Saison 1988 einen deutschen Meistertitel dieser Klasse zu wiederholen.
Rang zwei im Rennen ging an Marvin Fritz aus Neckarzimmern, der in der letzten Runde noch an Daniel Kartheininger (Boos) vorbei ging und ihn auf Rang drei verwies. Beide sind wie Schrötter 16 Jahre alt.

Auch beim Training am Samstag sahen die übrigen Piloten der Achtelliterklasse gegen Marcel Schrötter keinen Stich. Mit einer Zeit von 1:31,975 min. war der Pflugdorfer über eine Sekunde schneller als der Zweite Marvin Fritz und sogar anderthalb Sekunden schneller als Daniel Kartheininger. Der härteste Konkurrent von Schrötter im Titelkampf, der Tscheche Karel Pesek, kam im Training überhaupt nicht zurecht und belegte nur Rang 24, fast dreieinhalb Sekunden hinter dem Trainingsschnellsten.

Für Pesek war das auch das Aus seiner theoretischen Titelchancen. Zwar setzte der junge Tscheche mit einer spektakulären Aufholjagd die Akzente in einem ansonsten an Spannung armen Rennen, doch weiter als bis auf Platz vier kam er nicht mehr.
Marcel Schrötter und Daniel Kartheininger hatten den besten Start, doch auch Marvin Fritz und der Niederländer Michael van der Mark kamen ordentlich ins Rollen. Van der Mark hatte am Samstag mit einem Sturz für Aufsehen gesorgt, bei dem seine Honda lichterloh brannte. Über Nacht konnte das Motorrad wieder aufgebaut werden. Am Ende blieb für den Niederländer Rang acht im Rennen.

Vorn gelang es zunächst Schrötter und Kartheininger sich etwas abzusetzen, doch Marvin Fritz kämpfte sich wieder heran. Schrötter setzte sich später langsam von den beiden ab und kontrollierte das Rennen und fuhr den Sieg nach Hause. „Ich denke, im Laufe des Tages werde ich das sicher realisieren, was ich geschafft habe. Ich kann das nicht so ausdrücken, wenn ich mich freue – aber das kommt schon auch noch.“, gab der würdige Titelträger noch etwas reserviert zu Protokoll.

Marvin Fritz, der nach seinem Schlüsselbeinbruch vom Salzburgring noch nicht wieder ganz fit war, blieb bis zur letzten Runde hinter Kartheininger. Dann setzte er zum Angriff an. Der gelang und Daniel Kartheininger konnte nicht mehr kontern. „Ich bin recht glücklich über den zweiten Platz. Ich hätte nie daran gedacht, dass ich hier schon wieder so weit vorn mitfahren kann. Und in der Tabelle ist noch alles drin bis zum zweiten Platz.“, so Marvin Fritz nach dem Rennen.
Daniel Kartheininger erklärte die letzte Runde so: „Die Senke runter kam Marvin plötzlich vorbei, ich dachte, wo kommt denn der her. Am Ende hatte ich einen Rutscher und dann hat es bis zur Ziellinie nicht mehr gelangt.“

Hinter dem Vierten, Karel Pesek, fighteten Luca Grünwald und Toni Finsterbusch, die sich bereits bestens aus dem im ADAC Junior Cup kennen, um den fünften Rang. Hier behielt Grünwald die Nase vorn. Der 14-jährige Slowake Jakub Jantulik, der vor dem Rennen in der Meisterschaft noch auf Rang vier lag, stürzte in Runde drei.

Dafür wird der jüngste Starter der IDM 125 das Rennen auf dem Schleizer Dreieck 2009 in besonders guter Erinnerung behalten. Der erst 13-jährige Florian Alt aus Nümbrecht fuhr mit dem 15. Rang zum ersten Mal IDM-Punkte ein.

In der Meisterschaft ist Marcel Schrötter mit 145 Punkten nicht mehr einzuholen. Um den Vizemeistertitel ist aber noch ein heißer Kampf zu erwarten. Lukas Pesek kommt nach seiner Aufholjagd jetzt auf 82 Punkte, Marvin Fritz kam ihm mit 73 Zählern aber deutlich näher. Aber vor allem Daniel Kartheininger hat mit jeweils 16 Punkten bei den letzten drei Rennen ordentlich gepunktet.

Ergebnisse IDM 125:
6. Lauf: 1. Marcel Schrötter (Pflugdorf) 25:04,231 Min., 2. Marvin Fritz (Neckarzimmern/beide Honda) 2,895 Sek. zur., 3. Daniel Kartheininger (Boos/Seel 125) 3,035 Sek. zur., 4. Karel Pesek (CZE/Aprilia) 12,513 Sek. zur., 5. Luca Grünwald (Waldkraiburg/Honda) 17,591 Sek. zur., 6. Toni Finsterbusch (Krostitz/Seel 125) 18,018 Sek. zur.

IDM-Punktestand (nach 6 von 8 Rennen): 1. Schrötter 145, 2. Pesek 82, 3. Fritz 73, 4. Kartheininger 58, 5. Jan Bühn (Kronau/Seel Honda 125) 52, 6. Jakub Jantulik (SVK/Aprilia) 48



IDM Sidecar - Markus Schlosser/Adolf Hänni holen sechsten Sieg im sechsten Rennen der IDM Sidecar
Die 34.000 Zuschauer am Schleizer Dreieck sahen heute (2. August) ein spannendes Rennen in der Klasse IDM Sidecar, bei dem Markus Schlosser/Adolf Hänni beim sechsten Saisonlauf ihren sechsten Saisonsieg holten. Der ganz groß erwartete Dreikampf mit Tim und Tristan Reeves sowie den Finnen Pekka Päivärinta/Juha Nikkanen blieb aber aus. Reeves musste in der siebenten Runde mit technischem Defekt aufgeben. Päivärinta konnte nach einem Trainingscrash, bei dem das Chassis seines Sidecars extrem beschädigt wurde, beide Piloten aber unverletzt blieben, am Rennen nicht mehr teilnehmen.

"Wahrscheinlich haben wir dieses Jahr einfach das Glück gepachtet", erklärte Markus Schlosser nachdem er gemeinsam mit Adolf Hänni seinen sechsten Saisonsieg eingefahren hatte. Dabei deutete eigentlich alles auf ein hartes Duell um den Sieg auf dem Schleizer Dreieck hin. Für die Verhältnisse der IDM Sidecar war das Qualifying schon extrem knapp ausgefallen. Die ersten fünf lagen alle innerhalb von nur sieben Zehnteln.
Den besten Startplatz hatte sich der dreimalige Weltmeister Tim Reeves gemeinsam mit seinem Bruder Tristan gesichert. Schlosser/Hänni verloren auf die Pole-Zeit 0,195 Sekunden. Mike Roscher/Gregory Cluze verloren 0,536 Sekunden auf Reeves, Pekka Päivärinta/Juha Nikkanen verloren 0,622 Sekunden. Kurt Hock/Enrico Becker kamen mit ihrem neuen LCR-Gespann wieder etwas besser zurecht und waren von der Pole nur 0,710 Sekunden entfernt. Die Österreicher Michael und Bernd Grabmüller waren fast exakt drei Sekunden langsamer als Hock.

Einen ungewöhnlich guten Start hatten Schlosser/Hänni erwischt und waren als Erste in Richtung Buchhübel eingebogen. Reeves/Reeves reihten sich dahinter ein und ritten noch im ersten Umlauf eine Attacke gegen die Schweizer, deren Ausgang auch erfolgreich war. Hock/Becker, Roscher/Cluze und Zimmermann/Ziegler reihten sich dahinter ein.

Gleich die erste Runde brachte das teure Aus für das Gespann Dieter Eilers/Achim Freund. Die Ostfriesen steuerten mit einem technischen Defekt die Box an. Teuer sollte dieser Ausfall vor allem für Dieter Eilers werden. Der hatte vor dem Rennen noch gewettet, dass er auf jeden Fall das schwarz-weiß-karierte Tuch sehen werde. Ansonsten wollte er seiner Tochter zum 18. Geburtstag am Montag ein Auto kaufen. Beinahe also eine Abwrackprämie. Wohl selten hat sich Tochter Eilers so über einen Ausfall beim Herrn Vater gefreut.

Im Rennen selbst entbrannte ein heißer Kampf um den Sieg zwischen Schlosser/Hänni und Reeves/Reeves, bei dem auch Hock/Becker munter mitmischen konnten. Die siebenten Runde brachte Reeves den Ausfall durch technischen Defekt. "Ich habe Kühlerwasser verloren und dadurch ist der Motor etwas überhitzt", erklärte der dreifache Weltmeister Tim Reeves. "Ich wollte niemanden durch das Wasser gefährden und auch den Motor nicht zerstören."

Der Weg für Schlosser/Hänni war nun frei, denn auch Hock/Becker mussten das Tempo etwas rausnehmen. "Ich habe mir gestern im Training die Leisten gezerrt und konnte mich daher nicht richtig im Boot bewegen", schilderte Enrico Becker. Dass er dennoch die vollen 16 Runden durchhielt, verdient Respekt. Immerhin sicherten sie sich damit bereits zum fünften Mal in dieser Saison den zweiten Rang.

Robert Zimmermann/Maik Ziegler standen als Dritte zum ersten Mal auf dem IDM-Podest und waren entsprechend glücklich darüber. "Bei mir ist das schon ein ganz paar Jahre her, dass ich auf dem Podest gestanden habe", erinnerte sich Maik Ziegler. "Das war damals noch auf einer Solo-Maschine, aber auch hier in Schleiz."

Den Titel werden die Teams von Schlosser und Hock unter sich ausmachen. Alle anderen sind zu weit abgeschlagen. Wenn Schlosser in Assen seinen siebenten Saisonsieg feiern sollte, dann ist er auf jeden Fall Meister. Der Schweizer hat derzeit einen Vorsprung von 37 Punkten auf Hock. "Aber es ist erst zu Ende, wenn das schwarz-weiße Säckel fällt", betonte Kurt Hock einmal mehr. "Und das auch erst beim letzten Rennen. Es kann noch so viel passieren und wir werden unter keinen Umstände aufgeben."
Wolfram Centner/Andy Wolfram, die sich zum vierten Mal in Folge den vierten Platz im Rennen sicherten liegen in der Meisterschaft auf Rang drei und haben mit ihren 78 Punkten exakt einen Zähler Vorsprung auf Peter Schröder/Anna Burkard.

Ein vom Bewerber Prof. Dr. Sallmon GmbH nach dem Rennen gegen das Siegerteam Schlosser/ Hänni eingelegter Protest wurde nach technischer Überprüfung des Motors zurückgewiesen. Die beanstandete Drosselklappe erwies sich als regelkonform.

Ergebnisse IDM Sidecar:
6. Lauf: 1. Markus Schlosser/Adolf Hänni (SUI) 24:28,153 Min., 2. Kurt Hock/Enrico Becker (GER) 18,798 Sek. zur., 3. Robert Zimmermann/Maik Ziegler (GER) 1:00,378 Min. zur., 4. Wolfram Centner/Andy Wolfram (GER) 1:05,273 Min. zur., 5. Peter Schröder/Sophia Kirchhofer (SUI) 1:32,510 Min. zur., 6. Konrad Brändle/Mike Helbig (SUI/GER) 1;32,917 Min. zur.

IDM-Punktestand: 1.Schlosser 150, 2. Hock 113, 3. Centner 78, 4. Schröder 77, 5. Zimmermann 58, 6. Brändle 50

 

 

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