Die Hockenheim NitrolympXX wurden zu einem wahren Werner-Habermann-Racing Festival. Timo Habermann bewegte sich erstmals in der Königsklasse des DragRacings, während am Samstagabend Opa und Enkel im Rennen aufeinandertrafen. Das vergangene Rennwochenende in Hockenheim stand für das Werner-Habermann-Racing Team aus dem hessischen Langenselbold ganz im Zeichen des Aufbruchs.
Neben dem eigentlichen Renngeschehen in der Competition Eliminator Klasse ging es für das Werner-Habermann-Racing Team mehr als turbulent zu. Timo Habermann schrieb mit erst 21 Jahren am Freitagnachmittag ein Stück DragRacing Geschichte: Als einer der jüngsten europäischen Rennfahrer nahm er Platz in einem TopFuel Dragster – der Königsklasse des DragRacing Sports. Diese Boliden entfalten über 5000 PS und können Viertelmeilenstrecke in weniger als fünf Sekunden hinter sich lassen. Das Dakota TopFuel Team Germany von NitrolympX Promoter Rico Anthes gab Timo Habermann die Chance, einen Burnout und Start vor den begeisterten Zuschauern in Hockenheim zu zelebrieren. „Ein unglaubliches Gefühl, diese Kraft hinter sich zu wissen“, gab Timo nach dem erfolgreichen Lauf zu Protokoll. Unter den wachsamen Augen der TopFuel-Ikonen Rune Field und Gary Page erntete Timo Habermann nicht nur den Applaus von den Rängen sondern auch den der Boxengasse. Die anwesenden TopFuel Piloten waren sich einig: Hier sitzt ein Talent am Steuer. Doch damit beileibe nicht genug vom Werner-Habermann-Racing Team.
Ganz untypisch für den Rennsport wurde es am Samstagabend sentimental:
Im Rahmen der Night Show traten Dennis Habermann und sein Opa Heini Habermann
gegeneinander an. Ein Rennen der besonderen Art, denn für Opa Heini sollte
dies der Abschied aus der aktiven Rennkarriere sein, während es für
den 16jährigen Dennis den Aufstieg in die große SuperComp Klasse
bedeuten würde. „Er ist mein Enkel, und ich schenke ihm alles“,
sagt Opa Heini lächelnd, „aber den Sieg muss er sich selbst verdienen.
Den schenke ich nicht her“. Den verdienten Sieg holte sich Dennis dann
auch tatsächlich: Mit 8.11 Sekunden gewann er nicht nur gegen seinen
Großvater, er unterbot den Index seiner zukünftigen Heimtklasse
SuperComp auch noch um runde acht Zehntelsekunden. „Der Junge hat eben
meine Gene!“, zeigt sich Opa Heini im Ziel ganz begeistert, umarmt seinen
Enkel Dennis und setzt sich wieder in seinen gelben Ford T Dragster –
für eine letzte Runde um den Hockenheimring, zurück ins Fahrerlager.
Und dann war da ja noch der gewohnte Rennalltag, den das Team in diesem Jahr
in der Klasse Competition Eliminator bestritt. Da die eigentliche FIA EM Heimatklasse
des Teams für Hockenheim nicht ausgeschrieben war, entschied sich das
Team dazu, den UniFit Top Methanol Dragster für eine Teilnahme an der
Competition Klasse zu modifizieren. „Zwar können wir so nun nicht
mehr die tolle Leistung ausschöpfen, sind aber zuversichtlich, daß
wir den Erwartungen der Fans gerecht werden können.“, sagt Teamchef
Werner Habermann. Und die sind hier gerade hoch, hält das Werner-Habermann-Racing
Team mit genau diesem Fahrzeug doch den Europarekord in der AA/D Klasse. Der
Freitag begann für das Team jedoch verhalten, doch im zweiten Qualifying
konnte Timo Habermann eine Zeit von 7.355
Sekunden herausfahren, was einen deutlichen Aufwärtstrend bedeutete.
Die Analyse der Computerdaten verhalf dem Team dann am Samstag zu einer Qualifyingzeit
von 7.14 Sekunden, was einen guten dritten Platz in der Eliminationsliste
bedeutete.
Nochmals wurde geschuftet, Zahlenmaterial gewälzt und Neueinstellungen vorgenommen – so daß man sich für die Ausscheidungsrennen am Sonntag sehr optimistisch zeigen können. Leider wurden der Rennsonntag wegen Regens abgesagt, so daß die Frage nach der tatsächlichen Positionsbestimmung fast hätte unbeantwortet bleiben müssen. Doch das Team führte einen Showlauf durch, den Timo bei nur mittelmäßigen Wetterbedingungen mit 6.96 Sekunden beendete und sich so deutlich an seine Rekordmarke von 6.76 Sekunden heranpirschte.