Weltstar auf neuen Wegen: Sainz mit Volkswagen bei der „Dakar“
- Geschrieben von Dirk Hartung
- Kategorie: Rallye Raid (Langstrecke)
Lob gibt es für Sainz bereits vor dem Start von Volkswagen Motorsport-Direktor
Kris Nissen: "Carlos hat in jedem Bereich bestätigt, dass er ein
Profi ist. Er nimmt seine neue Aufgabe sehr ernst. Es ist beeindruckend, dass
sich ein Weltstar wie er nach vielen Jahren im Motorsport mit so viel Kraft
für eine neue Aufgabe engagiert."
Bei der "Dakar" wird sich Rallye-Star Carlos Sainz mit vielen für
ihn neuen Situationen zurechtfinden müssen: Werden bei klassischen Rallyes
die Strecken vor der Veranstaltung besichtigt, fährt er bei der "Dakar"
auf vollkommen unbekanntem Terrain. Sainz, der in der Rallye-WM für sein
sehr detailliertes "Gebetbuch" (Strecken-Beschreibung) berühmt
war, muss im Marathon-Rallyesport die knappen Roadbook-Informationen seines
Copiloten Andy Schulz umsetzen. Statt maximal 350 Kilometer an drei Tagen,
wie bei seinem letzten WM-Gastspiel im Juni 2005 bei der Rallye Akropolis,
führt die Rallye Dakar an 15 Tagen über insgesamt 4.813 Wertungs-Kilometer.
Statt Luxushotels warten entlang der Route dürftige Unterkünfte
und Nächte im Einmann-Zelt auf den spanischen Sportstar. Unterstützung
kann Sainz von seinem Copiloten, dem zweimaligen "Dakar"-Sieger
Andy Schulz, erwarten. "Unterwegs werde ich Carlos bestimmt unterstützen
müssen, ihm zum Beispiel dabei helfen, wenn er erstmals sein Zelt aufbaut",
meint der Deutsche.
Wenn Carlos Sainz am Silvestertag in Lissabon über die Startrampe rollt, ist ihm der Jubel der Fans sicher. Im Nachbarland bestritt der Spanier im Jahr 1987 seine erste WM-Rallye, Startort war damals das nahe gelegene Estoril. Beim portugiesischen WM-Lauf feierte Sainz 1991 und 1995 zwei Siege. Ebenfalls in Portugal krönte Sainz im Oktober 2005 sein Debüt im Volkswagen Race Touareg 2 mit einem dritten Rang bei der Rallye Baja Portalegre. "Die ersten beiden Etappen südlich von Lissabon dürften Carlos sehr liegen, diese Strecken kommen einer klassischen Rallye nahe", glaubt deshalb Copilot Andy Schulz. Über 200.000 Zuschauer werden entlang der beiden Europa-Etappen erwartet. Andy Schulz ist überzeugt, dass Sainz eine Überraschung gelingen kann. "Es ist durchaus möglich, dass wir am Abend des 1. Januar als Gesamtführende auf die Fähre nach Afrika gehen. Und ich halte es für durchaus möglich, dass wir in Dakar auf dem Podium stehen."