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• Eine Stunde Zeitverlust nach Problemen mit dem Gaspedal
• 10 Kilometer vor dem SP-Start nahm der Buggy plötzlich kein Gas mehr an
• Langsamste SP-Zeit aller Autos
• Rückfall von Platz 25 auf Platz 161
Riesenpech für Raphael Sperrer und seinen Co-Piloten Ola Floene:
Eine Stunde Zeitverlust nach Problemen mit dem Gaspedal!

So gut die Lisboa-Dakar 2006 für das Team Gauloises Sperrer begonnen hatte, so schlecht ging sie am zweiten Tag weiter. Bei der Ausfahrt aus dem Parc Fermé lief noch alles nach Plan, auch die ersten 55 Kilometer der Verbindungsetappe zum Start der Sonderprüfung waren kein Problem. Doch 10 Kilometer vor dem SP-Start nahm der Buggy plötzlich kein Gas mehr an, der Sechszylinder im Heck des Ungetüms wollte partout nicht anspringen.

Nach unzähligen Versuchen, das Problem selbst zu beheben und mehreren Telefon-Konferenzen mit dem Service-Team, daß sich aufgrund des knappen Zeitplans schon auf den Weg Richtung SP-Ziel gemacht hatte, gelang es dem oberösterreichisch-norwegischen Team dann wenigstens, bis zum Start der Prüfung zu gelangen. Doch die Probleme waren damit noch nicht vorbei: Auch während der ersten 40 der insgesamt 115 Kilometer langen Speziale ging der Motor regelmäßig aus, erst danach war wieder an halbwegs normales Fahren zu denken.

Das traurige Resultat dieser verkorksten zweiten Etappe: Ein Zeitverlust von über einer Stunde, genauer gesagt 1:10:31, die langsamste SP-Zeit aller Autos sowie ein heftiger Rückfall im Gesamtklassement – vorläufig auf Rang 161 mit 1:18:36 Rückstand.

Trotzdem haderte Raphael Sperrer nicht lange mit dem Schicksal: „Ich habe immer gesagt, daß solche Dinge passieren können. Klar ist es ärgerlich, wenn es schon am zweiten Tag so weit ist, wo die Rallye noch gar nicht richtig angefangen hat. Aber das kann dir auch am letzten Tag passieren, da ärgerst dich dann sicher viel mehr…“

Was die Ursache des Problems angeht, hatte der Oberösterreicher auch schon eine Vermutung: „Bei den vielen Wasserdurchfahrten am gestrigen Tag ist vielleicht die Elektronik in Mitleidenschaft gezogen worden. Wir haben ja ein Fly-by-Wire, ein elektronisches Gaspedal – und wenn da Wasser reinkommt… Aber egal: Es war nicht unser Fehler und am wichtigsten ist, daß wir noch dabei sind. Das neue Jahr hat eben nicht ganz so gut angefangen, ab jetzt kann’s nur mehr besser werden!“

Co-Pilot Ola Floene sah die Sache ähnlich: „Was für ein schöner Neujahrs-Tag… Nein, ernsthaft: Gegen einen Technik-Defekt, noch dazu gegen einen, der nicht von einem Folgeschaden nach einem Ausritt resultiert, bist du machtlos! Natürlich bin ich ein wenig enttäuscht, vor allem nach dem guten Start am gestrigen Tag. Aber wir wissen, was wir können, und die Rallye ist noch so unglaublich lang – Hauptsache, wir sind noch dabei.“

Was tat sich bei der Konkurrenz im Kampf um die Führung? Bei strahlend schönem Wetter ging’s quer durch die Algarve und auf den noch immer rutschigen, schmalen Schotterstraßen, die wieder mit vielen Wasserdurchfahrten gespickt waren, hatte am Ende erneut der spanische Altmeister Carlos Sainz die Nase vorne. Mit seinem VW Touareg erzielte er vor Mitsubishi-Pilot Luc Alphand Bestzeit, Dritter wurde Nasser Al Attiyah im BMW. Titelverteidiger Stephane Peterhansel hatte wie schon auf der ersten Etappe einen Reifenschaden und wurde Sechster. In der Gesamtwertung führt damit Sainz vor Alphand und Nani Roma, der den Umstieg vom Motorrad auf seinen Mitsubishi offenbar prächtig geschafft hat.

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