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• Die „Dakar-Rookies“ sind auch in Mali bestens in Fahrt
• Hervorragender 21. Platz für Raphael Sperrer/Ola Floene
• Sperrer / Floene nun schon auf Gesamtplatz 42

Schon gestern forderte die 10. Etappe, die von Kiffa in Mauretanien nach Kayes in Mali führte, zahlreiche Opfer: Unter anderem verlor Ski-Star Luc Alphand im Werks-Mitsubishi viel Zeit, nachdem er gegen einen Baum geprallt und sich dabei die Vorderradaufhängung beschädigt hatte. Auf der heutigen 11. Etappe, die den Dakar-Tross über 231 Kilometer Speziale und 705 Gesamt-Kilometer innerhalb Malis von Kayes nach Bamako brachte, erwischte es gleich zu Beginn der Sonderprüfung die VW-Amazone Jutta Kleinschmidt – Baum getroffen, viel Zeit verloren…

Von all diesen Schwierigkeiten unbeeindruckt hingegen das kleine aber feine Privat-Team rund um 2drive-Buggy von Raphael Sperrer und Ola Floene. Nach zahlreichen Nachtschichten aufgrund der Getriebeprobleme läuft das Sechszylinder-Monster seit zwei Tagen wie am Schnürchen, nach dem 20. Platz gestern gelang Sperrer und seinem norwegischen Beifahrer auch auf der heutigen Etappe mit Rang 21 ein ähnliches Kunststück! Mit dem einzigen Unterschied, dass der Rückstand auf die Spitze wieder etwas geringer wurde: 40 Minuten waren es auf den Etappensieger Giniel De Villiers (VW), gar nur 20 Minuten auf den Mitsubishi-Superstar und Gesamtführenden Stephane Peterhansel.

„Wir dürfen jetzt nur nicht übermütig werden“, blieb ein zufriedener Raphael Sperrer nach dem Erreichen des Biwaks auf dem Boden. „Freilich haben wir schon einen großen Teil der Dakar hinter uns gebracht und die zuletzt gefahrenen Zeiten waren sehr gut – vor allem wenn man bedenkt, dass wir nicht das Geringste riskiert haben… Aber die Gefahren lauern hier überall, der kleinste Fehler und du bist draußen!“ Der Österreicher weiß, wovon er spricht: „Momentan geht’s hier durch die Savanne und ich hätte mir nicht gedacht, dass die Vegetation so dermaßen ausgeprägt ist. Teilweise stehen die Bäume so eng aneinander, dass wir Probleme haben, mit dem Buggy durchzukommen. Gestern hab’ ich deshalb die linke Seite der Karosserie gleich ein wenig „modifiziert“ und dem Team wieder ordentlich Arbeit gemacht. Aber die Strafe folgt eh auf den Fuß: Es ist hier in Mali so heiß, dass ich gestern und heute einiges an Flüssigkeit verloren habe, es war wirklich anstrengend!“

Co-Pilot Ola Floene bestätigt den Eindruck von Sperrer: „Zwischendurch hab’ ich die Bäume und Büsche schon fast durch die Windschutzscheibe kommen sehen, es ist brutal eng! Aber Raphael macht das fantastisch und wenn es weiter so gut läuft, dann können wir uns in der Gesamtwertung hoffentlich noch um einige Plätze verbessern.“ Und das können sie wirklich: Denn mit der heutigen 21. Gesamtzeit kletterte das Team Gauloises Sperrer von Platz 45 auf Rang 43 nach vor! Auf den Lorbeeren ausruhen kann sich aber niemand, morgen wartet nämlich die vielleicht größte Herausforderung der gesamten Rallye: Von Bamako in Mali geht es nach Labé in Guinea, die 872 Kilometer lange Strecke wird als Marathon-Etappe bestritten, im Ziel gibt es daher keine Servicefahrzeuge…

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