Facebook
  • Unterhaltsames Golf-Spiel in der Steiermark

Man muß es zugeben: Ganz unproblematisch war der Neustart von Wurmbrand Racing in den beinharten Rallye-Wettbewerb nicht. So wie bei der Rallye an sich (große topographische Niveauunterschiede), gab es auch sonst einige Höhen und Tiefen zu überwinden. Letztendlich hatten Manuel Wurmbrand und Erich Gepp ihre Aufgabe aber mehr als befriedigend gemeistert – und hervorragende Möglichkeiten für zukünftige Rallyes angedeutet!

Es begann schon vor der Veranstaltung etwas streßreich, als der Motor des VW-Kitcars eine mysteriöse Abweichung von seiner gewohnten Tonlage zeigte. Das schien höchst verdächtig, und um einem möglichen Ausfall vorzubeugen, wurde ein passendes Ersatztriebwerk eingebaut, das zum Glück verfügbar war. Dies erfolgte im letzten möglichen Moment, aber geschafft ist geschafft.

Der eigentliche Start in die Rallye verlief aus der Sicht von Manuel Wurmbrand suboptimal, wenn auch keinesfalls wirklich schlecht. Copilot Erich Gepp kam zu Beginn öfter aus dem Tritt, was nach der langen Zeit ohne Rallyes nichts Außergewöhnliches ist, da blieb für Manuel Wurmbrand nichts anderes übrig, als auf Sicht zu fahren. Das kostet bekanntlich Zeit, erst recht bei einer Premierenveranstaltung mit einer völlig unbekannten Strecke.

Ihre Aufgabe nahmen sie beide sehr ernst, und so mußte sich irgendwann Erfolg einstellen. Der war insoferne bereits gegeben, als trotz der zähen ersten Hälfte der Rallye der zweite Platz in der Gruppe A bis 2000 cm³ problemlos gehalten werden konnte, aber damit wurde der Ehrgeiz der talentierten Waldviertler nicht ausreichend befriedigt: Man wollte sich auch in der Gesamtwertung mit den Besten der ARC messen. Den symbolischen Schlußstrich setzte ein Ausritt auf der vierten Prüfung, der mit einem geringen Zeitverlust noch auffallend gut ausgegangen war – in der Wiese befand sich in unmittelbarer Nähe kein festes Hindernis.

Endgültig so richtig zur Sache ging es auf dem Rundkurs Koglhof, dem großen Stolz des Veranstalters: Wer hier bei den Schnellsten war, hat definitiv fahrerische Klasse. Erstmals kamen Manuel Wurmbrand und Erich Gepp in die Nähe ihrer großen Widersacher Wolfgang Franek/Nina-Irina Wassnig, die mit ihrem Honda die Gruppe A7 klar dominierten: Zehntbeste Gesamt-Zeit für Wurmbrand/Gepp, wenige Sekunden hinter den Wiener Challenge-Routiniers. Daß auf dieser Prüfung auch Ing. Michael Böhm, der große Favorit in der Dieselklasse der Rallye-ÖM, geschlagen werden konnte, sei nur nebenbei erwähnt.

Die vorletzte Prüfung Landscha-Ebene brachte wieder einen leichten Rückfall – eine mögliche Folge eines verstärkt aufkommenden Bremsenleidens, was gerade bei dieser Rallye mit ihren langen, steilen Bergabteilen eine fatale Angelegenheit darstellte. Auf der Abschlußprüfung kam es dafür zur großen Sensation: Es ging wieder einmal über den unendlich spektakulären und schwierigen Rundkurs von Koglhof, unter anderem die Heimstrecke des haushohen Gruppe H-Siegers Franz Kohlhofer. Das Ergebnis: Eine siebente Gesamt-Zeit, um Sekundenbruchteile schneller sogar noch als der Hausherr mit dem Quattro, und auch Wolfgang Franek mußte sich hier hinter dem Waidhofener anstellen.

Das baute natürlich enorm auf, und man kann sich zumindest ansatzweise ausrechnen, wo Manuel Wurmbrand und Erich Gepp ergebnismäßig stehen hätten können, wenn sie keine Anlaufzeit benötigt hätten: In der Klasse blieb es zwar beim zweiten Platz hinter Wolfgang Franek, aber in der Gesamtwertung hatten sie ab der Hälfte der Rallye elf Plätze aufgeholt sowie einen geerbt, durch die Zeitstrafe von Markus Felbauer (Endergebnis: Platz 14). Daß hinter ihnen etliche starke ARC-Kapazunder vom Format Reinhard Mitterauer oder Markus Huber lagen, unterstreicht zusätzlich ihre großartige Vorstellung, die auch optisch beim (vorwiegend steirischen) Publikum bestens ankam.

Zweifellos könnte Wurmbrand Racing in der Austrian Rallye Challenge eine gewichtige Rolle spielen, hätten seine Team-Fahrer öfter die Möglichkeit für einen Start. Was nicht ist, kann aber noch werden…im Interesse der weiteren Steigerung der Typenvielfalt in der Austrian Rallye Challenge wäre es eindeutig zu wünschen!

Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, eines der beiden Kitcars von Wurmbrand Racing für den Wettbewerbseinsatz zu mieten (VW Golf oder SEAT Ibiza). Daß das Team von Manuel Wurmbrand auch eine hohe Problemlösungskompetenz besitzt, hat es ja bewiesen.


Fotos dieser Veranstaltung:
Fotos der Rallye-Weiz

Copyright © 1998 - 2024 Agentur Autosport.at 
Der Inhalt dieser Seite mit allen Unterseiten unterliegt, soweit nicht anders vermerkt, dem Copyright der Agentur Autosport.at. Texte, Bilder, Grafiken sowie alle weiteren Inhalte dieser Seite dürfen, weder im Ganzen noch teilweise, ohne unsere vorherige schriftliche Zustimmung vervielfältigt, verändert, weitergeleitet, lizenziert oder veröffentlicht werden.


Impressum - Datenschutz - Cookie Policy

Zum Seitenanfang