Am Samstag waren die Bedingungen wie es sich Johannes Keferböck gewünscht hatte - Jännerrallye-Schnee mit Eis kombiniert - doch dann kostete ein Stein 2 Reifen
Der sogenannte „Wettergott“ oder auch „Frau Holle“ oder wer auch immer für das Wetter zuständig sein möge - er, sie oder es hat am heutigen Samstagmorgen, dem dritten Wettbewerbstag der Rallye Monte Carlo 2021 ein großes Herz für Johannes Keferböck unter Beweis gestellt. Und die beiden „Eisspione“ Franz Wittmann junior und Christina Ettel schlossen aus ihrer gegen 2 Uhr nachts absolvierten Besichtigungsfahrt ganz offensichtlich die richtigen Schlüsse. Man könnte sagen: Es war angerichtet...
Denn die Bedingungen waren an diesem Tag tatsächlich genau so, wie es sich „Kefer“ schon die ganze Zeit über erhofft hatte - eben richtiger „Jännerrallye-Schnee mit ein wenig Eis kombiniert“. Dass sich Keferböck und Ilka Minor in ihrem Gawooni Racing ŠKODA FABIA Rally2 evo pudelwohl fühlten, konnte man auch am Zeitenservice ablesen. Das oberösterreichisch-kärntnerische Duo lag nicht nur zum ersten Mal vor Landsmann Hermann Neubauer, sondern konnte in der WRC3 auch die fünftschnellste Zeit markieren.
Dabei war SP9 noch gar nicht jene SP, welche Johannes Keferböck als „wirklich richtige Schneeprüfung“ bezeichnet. Die 20,48 km lange SP „St. Clement“ stellte zu diesem Zeitpunkt jenes „Wasser“ dar, das der „Fisch“ namens Keferböck braucht, um sich in seinem Komfortfenster zu bewegen, jenen Untergrund also, den er bei dieser Monte bislang vermisst hatte...
Doch dann war schon nach 600 Metern wieder alles anders: „Wir haben bei einem Cut einen Stein nicht gesehen - er hat uns auf der linken Seite beide Reifen zerstört.“ Jetzt galt es, die restlichen 19 Kilometer nicht als 2WD-, aber als 2Ohje-Team zu beenden. Und ja keinen weiteren Pneu zu beschädigen. Dass man dabei ein Team, welches sich mit „nur“ einem Patschen über die Prüfung schleppte, auch noch überholen konnte, dass man auf diesen 19 km als „Zweirad“ lediglich zwei Minuten einbüßte - all das sind wohl starke Indizien dafür, dass auf dieser SP10 sehr viel möglich gewesen wäre. Johannes nickt: „Es war genau der richtige Untergrund - als wäre er extra für uns ‚produziert‘ worden..“
Kalt/Warm gibt die Monte ihren Schützlingen recht gerne - und so hatten Keferböck/Minor auf SP10 zwar ein wirklich ärgerliches Pech, zugleich aber immerhin jenes „Glück“, oder vielmehr „goldenes Händchen“, dass man sich für zwei Ersatzräder entschieden hat. Auf SP11 wollte man dann nichts mehr riskieren, zumal noch eine lange Verbindungsetappe nach Monaco anstand, wo der Parc ferme errichtet wurde. Am finalen Sonntag sind noch 52 SP-Kilometer zu absolvieren, aufgeteilt auf zwei je zweimal zu fahrende Strecken über 12 und 14 Kilometer.
Auf der ersten Prüfung des heutigen Sonntags konnten sich Keferböck/Minor ein weiteres Mal vor den Landsleuten Neubauer/Ettel plazieren, ein 25. Platz bringt sie im Gesamt-Klassement auf P 27.