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190614 Peroni Monza 00 DH 0201BMW hat die Trennung von Schnitzer & RBM verkündet, will nach heutiger Aussage stärker im Sim-Racing aktiv sein , wie sicher ist da noch der nationale Rennsport

Noch sehr gut erinnern kann ich mich daran, wie in den frühen Jahren das Deutschen Rundstreckenrennsports Heerscharen von Fiat-Abarth Renn-Tourenwagen die Rennstrecke regelrecht überschwemmten. Der legendäre Johannes Ortner war der Fahrerking jener Jahre. Danach wurde NSU-Tuner Siegfried Spiess zur Legende. Dazu wurde Sigi Spiess als Fahrer zusammen mit Kollegen wie dem Mann vom Werk, Dipl. Ing. Thomas Ammerschläger, oder dem heute noch aktiven Sportwagenhersteller Kurt Brixner zu Dauersiegern. Die NSU TTS Rennwagen waren nicht nur für Einsteiger erschwinglich, sondern auch international das Gerät für die ersten Schritte Richtung Tourenwagenprofi.

Danach kam die große Zeit für Erfolge des markant geformten BMW 1600. Der Bayer in Trapezform wurde zum "Renntourenwagen für alle Fälle". Der BMW, ein Wagen für den Karrierebeginn vieler Fahrer in aller Herren Länder bei Rallyes, Rundstrecken und am Berg.

Das soll aus Sicht des Herstellers aus München wohl auch so bleiben. In der P9-Challenge und in der P9-Endurance war es die Fischer-Familie (Team Medilikke) aus Mödling bei Wien die den ersten GT-Gesamtsieg in Monza vor Augen hatten.  Absolut zum Greifen nahe, durch die Fehlinterpretation des Reglements durch die lokale Rennleitung dann jedoch in weite Ferne entschwunden. Markus, Michael (b.i.Foto) und Gery Fischer wären ohne WENN und ABER auch 2021 für den P9-Titel gut. 190614 Peroni Monza 00 DH 0055Medilikke Motorsport - Mit BMW-Modellen aktives Kunden-Rennsport Team
Foto: Dirk Hartung / Agentur Autosport.at

Gedanken darüber wie sicher der Markenauftritt von BMW-Rennfahrzeugen im nationalen Motorsport ist müßen angestellt werden. Auch und gerade nach dem heute verkündeten stärkeren Engagement von BMW in Sim-Racing. Herbert Schnitzer mußte bereits vor 3 Tagen bei den Kollegen der LSR-Freunde ein Statement abgeben daß unsere Redaktion sehr traurig gestimmt hat:

„BMW ist aufgrund unterschiedlicher Entwicklungen gezwungen seine werksbasierten Motorsport-Strukturen umzubauen und anzupassen. Daher kann BMW nicht mit allen Teams wie gehabt weiter zusammenarbeiten. So endet 2020 – nach über 50 Jahren – unsere werksbasierte Zusammenarbeit mit BMW.“

„Doch natürlich verstehen wir diese Situation und respektieren dies. Wir sind stolz darauf, dass wir im Team Schnitzer über so viele Jahre gemeinsam mit BMW den internationalen Motorsport geprägt haben und blicken gerne auf all die großen Erfolge zurück, die wir zusammen in den verschiedenen Kategorien gefeiert haben. Wir danken BMW Motorsport für diese lange, einzigartige Partnerschaft.“

„Wir haben sehr viele Gespräche geführt, einen alternativen Partner in Form eines Sponsors oder Investors, zu finden. Allerdings gibt der Markt in diesen Covid-Zeiten nicht viel her. Mit zahlenden Fahrern und aus firmeneigenen Mitteln sind Renneinsätze aufgrund unserer professionellen Teamstruktur und unseres hochwertigen Standorts nicht kostendeckend umsetzbar.“

„Die Auszahlung der Firmenanteile 2020 an die Witwe v. Charly Lamm war für das Unternehmen eine enorme finanzielle Belastung. Die ab 2021 ungünstige Relation zwischen den zu erwartenden Einnahmen – gegenüber den laufenden Kosten – ist wirtschaftlich nicht vertretbar.“

„Aus diesen Gründen ist eine Firmenschließung unumgänglich. Nach über 50 Jahren Motorsport mit BMW-Fahrzeugen ist diese Situation für uns alle sehr schwer zu verarbeiten.“

Und auch Gerald Fischer von Medilikke Motorsport äußerte sich heute - merklich bedückt. Dazu muß angemerkt werden daß die langjährigen Renneinsätze von Medilikke Motorsport bei den 24h und der VLN auf dem Nürburgring, im Histo-Cup Austria und zuletzt auch in der P9 Challenge alle ausnahmslos auf Fahrzeugen von BMW absolviert wurden.

"Traurig" lautet seine erste Reaktion auf unsere Frage nach der Situation rund um BMW Motorsport. "Seitdem sie den größeren Kühlergrill eingeführt haben entfernt sich BMW immer weiter von seiner Tradition, sie entwickeln sich immer weiter in Richtung deutscher KIA. In meinen augen war das letzte gut gelungene Projekt von BMW der GT3. Die Frage ist was nun aus dem M4 GT3 wird. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung wenn dieses Modell dann ausschließlich im Kunden-Motorsport betrieben wird. Schau´n mer mal, noch ist nicht aller Tage Abend. Und der Nachfolger von Jens Marquardt (Markus Flach, GF BMW M GmbH - Anmerkung der Redaktion) scheint ja die ein oder andere gute Idee zu haben."

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