- Zweimal Podium auf unbekannter Strecke
Vollkommen jungfräulich ging der Österreicher Bernd Herndlhofer das fünfte Rennwochenende auf dem für ihn und sein Team (Franz Wöss Racing) unbekannten TT Circuit Assen an. „Wir haben keine Setup-Erfahrungen für Assen, aber wir werden das freie Training so gut wie möglich nutzen.“ Franz Wöss optimistisch. „Ich war im freien Training ganz gut unterwegs und das mit alten Reifen.“ Bernd Herndlhofer nach dem Training. Das Wetter zeigte sich in Q1 am Freitag unberechenbar. Hohe Temperaturen und kurze starke Regenschauer hielten die Teams auf Trapp. Auf nasser Strecke ging der 17jährige mit seinem Dallara F304 Opel ins erste Zeittraining. Die Strecke trocknete unerwartet schnell ab, aber sein Team reagierte schnell und wechselte auf Slicks. Herndlhofer ging wieder auf die Strecke und holte sich Startposition 3 in der Trophy für das erste Rennen am Samstagnachmittag.
Ein paar Stunden später traten die F3-Piloten zum zweiten Zeittraining
an und die Strecke war inzwischen voll abgetrocknet. Der Österreicher
Bernd Herndlhofer brachte gerade seine Reifen auf Idealtemperatur, als die
rote Flagge geschwenkt wurde. Alle mussten von der Strecke und nach einigen
Minuten gab es wieder Freigabe zur Zeitjagd.
Wenig Zeit blieb zum Zeiten und die Nervosität war im Fahrerfeld zu spüren.
„Ich bin hinter ein paar Cup-Autos raus. Die gaben ordentlich Gas und
ich hängte mich hinten dran. Dann haben die sich zurück fallen lassen.
Das war ein hin und her und hat mich schließlich wertvolle Zeit gekostet
und jetzt starte ich von Rang 4 in der Trophy.“ Herndlhofer enttäuscht.
Die Enttäuschung hielt nicht lange.
Samstag Rennen 1:
Vor dem Rennen entschieden die Mechaniker noch eine
Setup-Veränderung. Kurz vor dem Start gab es dann große Aufregung
im Team. Die Voltstärke der Starterbatterie sackte auf ca. 11,5 V ab
(12V notwendig zum Starten). Trophyfahrer Herndlhofer wurde sichtlich nervös.
Durchatmen dann beim Motorstart: alles im grünen Bereich. Beim Starten
nicht so gut weg gekommen, verlor der Österreicher einige Plätze
und er musste sich im reibungsgeladenen Mittelfeld des Gesamtcups durchschlagen.
Im letzten Drittel wendete sich plötzlich das Blatt. Herndlhofer überholte
einige Cupautos und zog an die Spitze der Trophywertung. „ Mit dem hab
ich nicht gerechnet.“ strahlt Bernd Herndhofer. In der gesamten ATS
Formel 3 Cup-Wertung positionierte sich der junge Österreicher auf P13
und lies einige schnelle Cupfahrzeuge hinter sich.
Sonntag Rennen 2:
Beim Start gut weggekommen setzte, sich der Streckenneuling Herndlhofer direkt
hinter seinen Trophy-Konkurrenten und Streckenerfahrenen Dennis Swart. Der
junge Österreicher heftete sich dicht an die Fersen des Niederländers
und lies Swart wenig Zeit zum Durchatmen. Im letzten Drittel setzte sich Federico
Glorioso im Cupauto zwischen die Fighter und so verringerten sich die Angriffsmöglichkeiten
auf Swart. „Ich hatte bereits den Zweiten Platz der Trophy ziemlich
sicher in der Tasche und wollte kein Risiko mehr eingehen.“ so der 17jähige.
Text/Fotos: mmr/motioncompany