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  • Der neue BMW Sauber F1.08
  • Die ersten Fotos - die erste Ausfahrt in der BMW-Welt

In der Münchener BMW Welt holte sich am gestrigen Montag das BMW Sauber F1 Team den schnellsten BMW von allen ab: Die Mannschaft nahm in dem futuristischen Auslieferungszentrum den BMW Sauber F1.08 entgegen. Im Rahmen der Präsentation vor mehren hundert Medienvertretern aus aller Welt absolvierte Nick Heidfeld als dienstältester der BMW F1-Piloten mit dem neuen Wagen im weitläufigen Gebäude eine spektakuläre Probefahrt. Die ernsthafte Testphase beginnt am heutigen Dienstag mit dem Roll-out auf der Rennstrecke von Valencia (Spanien). Der BMW Sauber F1.08 besticht durch seinen mächtigen Frontflügel und das extrem schlanke Heck. Darüber hinaus verfügt er über zahlreiche innovative Lösungen.

Die Aufbauphase ist beendet, die Motivation hoch und das Ziel ambitioniert: Das BMW Sauber F1 Team will in seiner dritten Saison die Lücke zur Spitze schließen und den ersten Rennsieg einfahren. „Das ist ehrgeizig“, gibt BMW Motorsport Direktor Mario Theissen zu, „dafür müssen wir uns in jedem Bereich weiter verbessern. Aber die vergangenen zwei Jahre stimmen uns zuversichtlich: Wir haben unsere Ziele jeweils erreicht, die eingeschlagenen Richtung stimmt, alle Mitarbeiter in München und Hinwil sind fokussiert. Wenn wir diesen Weg konsequent weiter gehen, werden wir unsere Ziele auch 2008 erreichen.“

Das Team geht diese Herausforderung mit denselben Stammpiloten wie 2007 an – der Deutsche Nick Heidfeld (30) und Robert Kubica (23) aus Polen werden den neuen BMW Sauber F1.08 in den 18 Grands Prix zur FIA Formel-1- Weltmeisterschaft 2008 steuern. Ein Testfahrer wird nicht vor Ende Januar benannt

Heidfeld, der 2007 erneut die meisten Punkte für das Team und zwei Podestplätze geholt hat, sagt: „Es ist grundsätzlich schwierig, Erwartungen und Prognosen anzustellen. Aber ich hoffe, dass unser Plan aufgeht und wir 2008 unser erstes Rennen gewinnen. Ich erwarte von unserem Team, dass wir uns in allen Belangen steigern, speziell in der Standfestigkeit, und dass wir aus Fehlern lernen. Dieser Reifeprozess ist das A und O.“

Kubica ergänzt: „Ich will in meiner zweiten kompletten Formel-1-Saison außerdem mehr Konstanz in meinen Ergebnissen. Im Vorjahr haben mich Ausfälle und der Unfall in Kanada mit dem folgenden Startverbot in den USA Punkte gekostet. 2008 müssen wir alle noch besser werden und jede sich bietende Chance nutzen.

Theissen hält große Stücke auf die beiden Piloten: „In Nick und Robert haben wir ein starkes und sich ebenbürtiges Duo. Für unsere junge Mannschaft, die 2006 und 2007 parallel zur WM den strukturellen und personellen Aufbau weiter vorantreiben musste, ist auch der Faktor Konstanz ein Plus. Wir wissen, dass beide das Maximum aus dem herausholen, was wir ihnen zur Verfügung stellen. Der F1.07 war gut. Auf dieser Basis sollte der F1.08 noch besser sein.“

Der neue BMW Sauber F1.08
Für den Technischen Direktor Willy Rampf verdichtet sich die Philosophie des Rennwagens für die Saison 2008 zu dem Ausdruck „evolutionäre Neuentwicklung“. Denn die Ingenieure besaßen in dem Vorjahresfahrzeug eine gute Basis für den BMW Sauber F1.08. Sie mussten sich nicht damit aufhalten, Fehler zu korrigieren. Sie konnten Erkenntnisse aus der Saison 2007 nutzen und ihre Energie in darauf aufbauende Innovationen investieren.

Im Fokus der Entwicklung standen die Ziele hohe aerodynamische Effizienz bei gleichzeitig stabiler Aero-Balance – je weniger Abtrieb das Auto bei Kurvenfahrt verliert, desto schneller ist es und desto mehr Vertrauen vermittelt es den Fahrern. Weitere Entwicklungsziele waren die Verbesserung von mechanischem Grip, um die Einheitsreifen bestmöglich zu nutzen, sowie die Gewichtsreduktion einiger Komponenten, um möglichst viel Ballast für eine optimierte Gewichtsverteilung einsetzen zu können.

Besonders augenfällig am F1.08 ist der mächtige Frontflügel. Die Fahrzeugnase indes ist ebenso schlanker geworden wie das Heck mit einer engeren Motorabdeckung, die zudem völlig neue Zusatzflügel trägt. Eine weitere, auf den ersten Blick erkennbare Neuerung sind die Felgenabdeckungen.

Zwei Regeländerungen haben massiven Einfluss auf die Fahrzeuge für die Saison 2008: die Einführung der Standard-Elektronik (SECU) und die neue Laufzeit-Vorgabe für die in München entwickelten Getriebe, die nun vier Grands Prix halten müssen. Mit der SECU entfällt unter anderem die Traktionskontrolle – dadurch steigt die Bedeutung von mechanischem Grip und sensiblem Gasfuß.

„Die Daten, die der F1.08 vor seinem Roll-out geliefert hat“, sagt Rampf, „sind viel versprechend. Die Entwicklung bis zum Saisonstart läuft weiter auf Hochtouren: Bereits bei den kommenden Testfahrten wird das Fahrzeug durch ein weiteres Aero- Paket auch optisch nochmals verändert sein.“

Aufbauphase abgeschlossen
Das BMW Sauber F1 Team war in der Saison 2007 konstant dritte Kraft und wurde – nach dem Ausschluss von McLaren Mercedes – Zweiter in der Weltmeisterschaft der Konstrukteure. Die Debütsaison 2006 hatte die Mannschaft auf dem fünften WM- Rang abgeschlossen. In den beiden ersten Jahren wurden je zwei Podestplätze verbucht, drei dritte und ein zweiter Platz.

Parallel zum unerbittlichen Rhythmus von Renn- und Testkalender bewältigte das BMW Sauber F1 Team in den ersten beiden Jahren seinen personellen und logistischen Aufbau. Der Standort Hinwil bei Zürich wurde seit der Übernahme durch BMW am 1. Januar 2006 konsequent ausgebaut. Der Personalstand wuchs um rund 150 Mitarbeiter, Ende 2007 wurde ein Erweiterungsbau bezogen. Weiterhin in München angesiedelt sind Entwicklung und Bau des gesamten Antriebsstrangs unter Leitung von Markus Duesmann und im direkten Schulterschluss mit dem BMW Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ).

Fotos: Dirk Hartung & Torsten Spiess / Autosport.at

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