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220910 SPA 14 JF 6835klFür GRT machte die Ardennenachterbahn von Spa-Francorchamps ihrem Ruf an diesem Samstag beim elften Saisonrennen der DTM einmal mehr alle Ehre

Nach einem herausfordernden Qualifying meisterte das Lamborghini-Team aus der Steiermark den ersten Lauf an diesem Wochenende trotz schwieriger Ausgangslage. Mirko Bortolotti zeigte mit seinem Lamborghini Huracán GT3 EVO von Startplatz 20 eine eindrucksvolle Aufholjagd und wurde Achter. Rolf Ineichen und Alessio Deledda wurden auf den Plätzen 19 und 20 gewertet. Clemens Schmids starke Pace blieb unbelohnt, nachdem er sein Auto frühzeitig abstellen musste.

Das erste Qualifying wurde durch das für Spa-Francorchamps typische Wetter zur Lotterie, das zeigen auch unsere Fotos vom Qualifying. In den Trainings hatten die Fahrer ihre Runden am Freitag ausschließlich bei trockenen Bedingungen gedreht. Ohne entsprechende Erfahrungswerte ging es für das GRT-Quartett bei 13 Grad Celsius Außentemperatur und nasser Strecke auf Zeitenjagd. Zur Halbzeit der 20-minütigen Session wechselte Mirko Bortolotti trotz der widrigen Verhältnisse auf Slicks. Die mutige Strategie zahlte sich nicht aus. Für ihn sprang ein Startplatz in der zehnten Reihe heraus. Clemens Schmid, Rolf Ineichen und Alessio Deledda blieben auf den Regenreifen und landeten damit in den Startreihen zehn, zwölf und vierzehn.

Pünktlich zum Rennstart hatten sich die Bedingungen stabilisiert. Bei leicht feuchter Strecke ging das 27 GT3-Boliden starke DTM-Feld mit Slicks in den Lauf über eine Distanz von 50 Minuten plus eine Runde. Die Anfangsphase machte es den Fahrern von Grasser Racing nicht leicht, Positionen gutzumachen. Durch drohenden Regen wurde die Strategie zu einem entscheidenden Element. Mirko Bortolotti ging in Runde neun als erster der GRT-Fahrer an die Box. Mit freier Bahn und frischen Reifen galt es, die Taktik im Fernduell gegen die Konkurrenz zum Erfolg zu führen. 220910 SPA 03 JF 4075klGRT in den Top-10 - Bortolotti von P20 auf P8 am Samstag in Spa
Foto: Joe Frantzen / Agentur Autosport.at


Der 32-jährige Italiener fuhr zuweilen die schnellsten Rundenzeiten im Feld und kämpfte sich damit auf die elfte Position vor. In der Schlussphase machte er bei einsetzendem Nieselregen weiter Druck nach vorne und überholte innerhalb der letzten vier Runden drei Kontrahenten. Nach 23 Runden überquerte er die Ziellinie auf Platz acht. Durch sein achtes Punkteresultat in dieser Saison, behauptete der Lamborghini-Werksfahrer seinen zweiten Platz in der Meisterschaft.

Für die anderen GRT-Fahrer hielt der Samstag gemischte Gefühle bereit. Rolf Ineichen lag zur Rennhälfte auf der 14. Position, als es in der letzten Kurve zu einem Kontakt mit einem anderen Fahrzeug kam. Der 44-jährige Schweizer leistete gleich darauf seinen Boxenstopp ab und fuhr in der zweiten Rennhälfte von Platz 23 auf 19 vor. Alessio Deledda zeigte auf der 7,004 Kilometer langen Ardennenachterbahn indessen erneut eine positive Formkurve. Der 27-jährige Italiener war am Freitag zum ersten Mal mit dem Lamborghini Huracán GT3 EVO in Spa-Francorchamps gefahren und nutzte das Samstagsrennen, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Von Platz 27 gestartet, sah er die Zielflagge als 20.

Clemens Schmid lag in der frühen Phase des Rennens vor Mirko Bortolotti und fuhr einen langen ersten Stint, der ihn bis auf die vierte Position nach vorne spülte. Der 32-jährige Tiroler und seine Strategen spekulierten auf Regen, doch der erhoffte Wetterumschwung blieb aus. Bei seinem Boxenstopp in der 16. Runde klemmte außerdem eine Radmutter, wodurch er weit zurückfiel. Nach einem späten zweiten Pitstop für Regenreifen wurde entschieden, das Auto ohne Aussicht auf Punkte frühzeitig abzustellen.

Mirko Bortolotti (ITA)
#63 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P20 - Rennen: P8

Mirko Bortolotti: "Wir können mit dem Resultat an diesem Tag zufrieden sein. Im Qualifying ist unser Poker auf Slicks nicht aufgegangen. Wir mussten einfach etwas anderes versuchen, um vorne dabei zu sein und dieser Ansatz hat sich diesmal leider nicht ausgezahlt. Auf der anderen Seite haben wir das Rennen sehr gut ausgeführt, um von Platz 20 in die Punkte zu fahren. Die Strategie hat funktioniert und das Team hat ausgezeichnete Arbeit geleistet."

Rolf Ineichen (SUI)
#19 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P24 - Rennen: P19

Rolf Ineichen: "Ich habe in der Startrunde zurückgesteckt, um keinen Kontakt zu riskieren und habe dabei Plätze verloren. Das war nicht optimal. Ich hatte im ersten Teil des Rennens ein wirklich schnelles Auto, aber nach vorne war kein vorbeikommen. Wir sind lange draußen geblieben und dann habe ich beim Abbiegen in die Box einen Fehler gemacht. Ich habe Maro Engel übersehen und wir sind kollidiert. Das war ein unglückliches Missverständnis und es tut mir für ihn sehr leid. Wir haben uns nach dem Rennen ausgesprochen und ich habe mich bei ihm dafür entschuldigt. Das ist einfach dumm gelaufen. Der Boxenstopp war danach gut. Die Crew hat super Arbeit geleistet und ich bin das Rennen dann einfach zu Ende gefahren."

Clemens Schmid (AUT)
#85 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P19 - Rennen: DNF

Clemens Schmid: "Nach unserer guten Performance in den Trainings war es ein ernüchternder Samstag. Die Startphase ließ sich nicht nutzen, um Positionen gutzumachen und danach hing ich im Verkehr fest. Wir entschieden uns trotzdem draußen zu bleiben und spekulierten auf Regen, doch leider kam er zu spät. Durch den langen ersten Stint haben wir viel Zeit verloren und hatten dann keinen sauberen Pitstop. Das hat uns zusätzlich zurückgeworfen. In der Schlussphase gab es nichts mehr zu verlieren und wir haben es noch einmal auf Regenreifen versucht. Der Regen war aber nicht stark genug und wir mussten abstellen."

Alessio Deledda (ITA)
#6 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P27 - Rennen: P20

Alessio Deledda: "Es war ein herausfordernder Tag. Die Bedingungen und die Rennstrecke waren extrem anspruchsvoll. Ich habe hier vorher nicht getestet, was es mir in Kombination mit dem Wetter nicht leicht gemacht hat. Vor allem im ersten Teil des Rennens habe ich mich schwergetan, in meinen Rhythmus zu kommen. Mit den Runden wurde es besser. Ich hoffe, dass die Bedingungen morgen stabil sind, damit ich darauf aufbauen und einen besseren Lauf haben kann."

Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: "In Anbetracht der Ausgangslage müssen wir sehr zufrieden sein. Im Qualifying haben sich unsere Erwartungen nicht erfüllt. Der Lamborghini ist im Regen normalerweise ein sehr starkes Paket, aber diesmal war die Balance nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir müssen uns anschauen, woran es gelegen hat, damit wir für den Sonntag für diese Bedingungen besser aufgestellt sind. Im Rennen waren die Autos absolut konkurrenzfähig, wie wir es schon in den Trainings gesehen hatten. Mirko hat den achten Platz hart erkämpft und damit weitere wertvolle Punkte gesammelt. Für Rolf, Clemens und Alessio war es ein schwieriger Tag, aber wir sind optimistisch, dass wir am Sonntag mit allen vier Autos mehr zeigen können."

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