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2021 01 12 dvz dakar2021 09etappe 018 copyMit seinem heutigen ersten Tagessieg bei der Dakar 2021 konnte Stéphane Peterhansel ihren Vorsprung um 12 Minuten ausbauen - Die sehr harte SS9 im Überblick

Auf der neunten Etappe rund um Neom konnten sich Stéphane Peterhansel und Edouard Boulanger (beide FRA) nicht nur den Tagessieg sichern, die MINI JCW Buggy-Crew konnte auch ihren Vorsprung in der Gesamtwertung um zwölf Minuten ausbauen. Sie führen nun mit fast 18 Minuten auf den zweitplatzierten Nasser Al-Attiyah. Carlos Sainz und Lucas Cruz (beide ESP) kamen im MINI JCW Buggy nach technischen Problemen auf Rang zwölf ins Ziel.
 
Peterhansel und Boulanger waren heute nicht zu schlagen. Obwohl sie durch einen guten Start in die Etappe in Führung gingen und somit erneut die Strecke eröffnen mussten, konnte sie die Konkurrenz nicht einholen. Im Gegensatz zu vielen andern Teilnehmern kamen sie ohne Reifenschaden durch die teilweise wieder sehr steinige Etappe. Für Peterhansel ist es der erste Tagessieg bei der diesjährigen Dakar, die Gesamtführung hat er seit der zweiten Etappe inne. Allerdings müssen sie nun die morgige Prüfung erneut eröffnen. 05121005 JD 10011 99999 99999 rgb 1224x816 copyErster Tagessieg für Gesamtführenden Stéphane Peterhansel
Foto: Hungary Out

 
Ihre Teamkollegen Sainz und Cruz hatten kein Glück. Neben einem Reifenschaden hatten sie auch Probleme mit den Bremsen. In der Gesamtwertung liegen sie weiterhin auf Rang drei.
 
Stéphane Peterhansel: „Das war eine echte Dakar-Etappe: schwierige Navigation, herausfordernde Dünen – nicht nur eine Frage des Speeds, sondern auch der Strategie. Wir wussten, dass es ein langer Tag ist und haben deswegen nicht voll angegriffen, sondern mehr versucht Reifenmanagement zu betreiben. Schlussendlich konnten wir Carlos und Nasser überholen.
 
Carlos Sainz: „Für mich war diese Etappe noch etwas schwieriger als für die anderen. Wir hatten Probleme mit den Bremsen. Wir haben versucht, sie zu reparieren, aber die Bremsflüssigkeit war weg. So konnten wir die Etappe nur mit deutlichem Zeitverlust zu Ende fahren.
 
Die Dakar 2021 biegt langsam aber sicher auf die Zielgerade ein, noch liegen drei Etappen vor den Teilnehmern. Morgen geht es für den Dakar Tross nach AlUla. Die 342 Kilometer lange Prüfung wird hauptsächlich auf sandigen Pisten ausgetragen.

Auf der Achterbahn: „Dakar“-Tagesrang vier für von Zitzewitz

Was für ein verrückter Tag. Wir haben schon nach zwei Kilometern einen Plattfuß bekommen. Wir sind dann ruhig gefahren, und haben lange gebraucht, um auf Giniel de Villiers aufzuschließen. Als wir ihn überholt hatten, hatten wir den nächsten Reifenschaden. Danach hingen wir wieder in seinem Staub fest. Als Giniel seinerseits einen Platten hatte, sind wir wieder davor gewesen und – wirklich – so etwas von langsam und vorsichtig weitergefahren. Nach rund 500 Metern hatten wir unseren dritten Plattfuß. Das war ungefähr bei Kilometer 180. Danach sind wir auf den Steinen wirklich spazieren gefahren. Da wo Sand war, haben wir gepusht – ansonsten waren wir wie auf rohen Eiern unterwegs. Das war ein wilder Ritt! Und hier im Ziel sind wir jetzt Vierte – damit hätte ich nie gerechnet!“ - Dirk von Zitzewitz nach Etappe 09 der Rallye Dakar 2021, Foto oben links

Ein großer Kampf: Przygonski und Gottschalk bleiben „Dakar“-Vierte<br>Foto: MCH PhotopraphyEin großer Kampf: Przygonski und Gottschalk bleiben „Dakar“-Vierte
Foto: MCH Photopraphy

Ein großer Kampf: Przygonski und Gottschalk bleiben „Dakar“-Vierte

Erfolge im Motorsport erzielt man an schlechten Tagen: Jakub „Kuba“ Przygonski und Timo Gottschalk haben „Dakar“-Platz vier auf der neunten Etappe des Wüstenklassikers mit Zähnen und Klauen verteidigt. Das polnisch-brandenburgische Duo kämpfte auf der Schleife rund um Neom – wie die meisten Favoriten – mit Plattfüßen. Extrem spitze Steine und kaum Erholungsphasen für die äußerst beanspruchten Reifen sorgten für eine schier unüberwindbare Hürde. Dabei spielten Przygonski/Gottschalk aber eine ihrer Stärken aus: Hartnäckigkeit. Vier Reifenschäden erlitt das Duo auf dem Weg – angesichts dreier Ersatzreifen mindestens einer zu viel. Zwischenzeitlich flickten sie zweimal einen Pneu, ein Konkurrent half zudem mit einem vierten Reifen aus. Mit 37 Minuten Rückstand in der Tageswertung erreichten Przygonski und Gottschalk das Ziel. Der Tagessieg ging an die Gesamtführenden Stéphane Peterhansel/Edouard Boulanger (FRA/FRA, Mini). In der Gesamtwertung büßten Przygonski/Gottschalk als Vierte rund 16 Minuten auf ihre ärgsten Verfolger ein, bleiben aber mit 26 Minuten Vorsprung vorn.

Das war der reine Kampf ums Überleben. Heute fehlt mir – ehrlich gesagt – das Verständnis für die Routengestaltung. Es gab nur Steine, nur Trial – bis auf ganz kleine Abschnitte überhaupt nicht schön zu fahren. Wie man dort mit nur drei Ersatzrädern durchkommen soll, ist mir ein Rätsel. Die Buggys fahren einfach drüber, ohne Probleme. Ganz anders die Allradler, die nur zu kämpfen hatten. Wir mussten zweimal flicken und uns einen Reifen geben lassen, um zu überleben.
Timo Gottschalk nach Etappe 09 der Rallye Dakar 2021
 
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Ergebnis SS9
1. S. Peterhansel (FRA) / E. Boulanger (FRA) – MINI JCW Buggy – 4h 50m 27s
2. N. Al-Attiyah (QAT) / M. Baumel (FRA) – Toyota – 5h 02m 27s
3. G. De Villiers (RSA) / A. Haro (ESP) – Toyota – 5h 02m 46s
4. Y. Al-Rajhi (KSA) / D. von Zitzewitz (GER) – Toyota – 5h 03m 11
5. B. Baragwanath (RSA) / T. Perry (RSA) – Century – 5h 4m 18s

12. C. Sainz /ESP) / L. Cruz (ESP) - MINI JCW Buggy – 5h 12m 57
 
Gesamtwertung nach SS9
1. S. Peterhansel (FRA) / E. Boulanger (FRA) – MINI JCW Buggy – 34h 26m 16s
2. N. Al-Attiyah (QAT) / M. Baumel (FRA) – Toyota – 34h 44m 06s
3. C. Sainz /ESP) / L. Cruz (ESP) - MINI JCW Buggy – 35h 28m 41s
4. J. Przygonski (POL) / T. Gottschalk (GER) – Toyota – 36h 42m 46s
5. N. Roma (ESP) / A. Winocq (FRA) – Prodrive BRX Hunter – 37h 08m 54s

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