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  • Erfolgreiche erste Ausfahrt der neuen PSR-Corvette

Der Aufmarsch war gewaltig. „Ich bin noch nie so oft fotografiert worden“, staunte Fredy Lienhard bei seiner ersten Runde mit der neuen Chevrolet Corvette auf der Nordschleife. „Jedesmal, wenn ich vorbeifuhr, zückten alle ihre Fotoapparate. Das war ein ganz neues Gefühl.“

Der Schweizer und sein Kölner Partner Ulli Andree werden die Corvette 2008 in der Deutschen Langstrecken-Meisterschaft fahren – als potenziellen Gesamtsieger-Herausforderer gegen die Porsche, Dodge Viper und Aston Martin. Lienhard absolvierte am Freitag den ersten Funktionstest mit dem amerikanischen Muscle Car, den das Team von Danny Berk von der Firma US Car World aus dem niederländischen Heerlen gekauft hatte.

Der Eidgenosse, der in den USA jahrelang in offenen Sport-Prototypen bei großen Klassikern wie den 24 Stunden von Daytona erfolgreich war, fühlte sich an seine World Sports Car-Zeit erinnert: „Das Fahrgefühl der Corvette glich sehr stark jenem des Dallara-Judd“, verweist er auf ein Ex-Oreca-Le-Mans-Auto. „Beide Wagen liegen sehr neutral und verfügen über viel mechanischen Grip – und natürlich jede Menge Motorleistung. Am meisten hat mich an der Corvette aber beeindruckt, dass sie sehr viele Fehler verzeiht und recht gutmütig zu fahren ist. Das hätte ich von dem Auto nicht unbedingt erwartet.“

Auf der Grand Prix-Strecke konnte Lienhard das Tempo der anderen GT im Feld schon halten, auf der Nordschleife büsste er aber jede Menge Zeit ein. „Da hat das Fahrwerk natürlich noch nicht gepasst, weil wir nur eine Basisabstimmung für ebene Strecken übernommen haben“, begründet Teamchef Danny Berk. „Ein Nordschleifen-Set-Up müssen wir in Zusammenarbeit mit unseren Technikpartnern Bilstein und Yokohama erst noch erarbeiten. Wir drehten die Bodenfreiheit zwar schon so hoch, wie’s irgend ging, damit Fredy drei Runden auf der Nordschleife fahren konnte. Aber bei einer konventionellen Abstimmung fehlt einem der Ausfederweg, den man auf der Nordschleife braucht. Deswegen war dort oft mindestens ein Rad in der Luft.“ Lienhard bestätigte: „Ich hätte auf der Nordschleife an manchen Stellen schneller fahren können. Aber ich wusste nicht, wie das Auto sich im sechsten Gang auf den Bodenwellen verhält. Es war ja auch nicht Sinn der Aktion, das gleich beim ersten Test rauszufinden. Wir wollten den Wagen nur mal zeigen – und schauen, wie er sich generell anfühlt. Wir haben nicht mal die Rundenzeiten gestoppt.“

Denn neben den Fahrwerks-Einstellungen muss auch die Aerodynamik noch auf die besonderen Anforderungen der Nordschleife angepasst werden. „Auch da“, sagt Berk, „haben wir nur ein Basis-Paket verwendet. Auf der Nordschleife braucht man höhere Abtriebswerte.“ Besonders die Resonanz auf den jüngsten DLM-Zuwachs fiel überwältigend aus. „Vor unserer Box befand sich ständig eine Menschentraube, aus der es ständig "Wow", "Oh" und "Aah" schallte“, erinnert sich Berk. „Viele haben uns gebeten, das Auto schon in diesem Jahr einzusetzen. Aber wir werden das Projekt in aller Ruhe angehen. Zuerst müssen wir 2007 bei Test- und Einstellfahrten die Basisarbeit erledigen und das Paket von USC nordschleifentauglich machen. 2008 wird ein Lernjahr mit hoffentlich ersten Achtungserfolgen – und 2009 vollen wir gesamtsiegfähig sein.“

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