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151031 VLN 10 MPE 6937 488842 700 600 90Als am 9. Dezember 2015 in einer Presse-Mitteilung die Mitglieder der vom DMSB eigens gegründeten Fahrer AG Nordschleife ihre Empfehlungen an die Motorsportbehörde bekanntgab, schien es so als wenn einer positiven Saison 2016 auf der schönsten Rennstrecke der Welt nichts im Wege steht. Die beinahe ignorierten Vorschläge von Dirk Adorf, Marc Lieb, Arno Klasen, Altfrid Heger & Markus Oestreich führten jetzt sogar zu einem angedrohten Boykott.

151031 VLN 10 MPE 6937 488842 700 600 90Als am 9. Dezember 2015 in einer Presse-Mitteilung die Mitglieder der vom DMSB eigens gegründeten Fahrer AG Nordschleife ihre Empfehlungen an die Motorsportbehörde bekanntgab, schien es so als wenn einer positiven Saison 2016 auf der schönsten Rennstrecke der Welt nichts im Wege steht. Die beinahe ignorierten Vorschläge von Dirk Adorf, Marc Lieb, Arno Klasen, Altfrid Heger & Markus Oestreich führten jetzt sogar zu einem angedrohten Boykott.

13.1.2016 - H.J.Stuck meldet sich zu Wort

Im Rahmen einer Winter-Rallye in Österreich hat sich Hans-Joachim Stuck jetzt zu der derzeitigen Situation rund um den Nürburgring und die Differenzen mit diversen Fahrer-Gremien geäußert. Es entsteht immer mehr der Eindruck dass der DMSB den Ernst der Lage nicht erkannt hat.

Hier das durch die Pressestelle der Planai-Classic versendete Interview:

Hans, du bist noch nie Rallye gefahren. Wie gefällt es dir hier?
„Ja super. Eine Winterclassic hab ich noch nie gemacht. Hier auf der Trabrennbahn ein wenig herumdriften und dann die Planai rauf. Ich hab das richtige Auto – einen VW Käfer Baujahr 1956 und einen tollen Beifahrer – meinen Sohn Ferdinand. Spaß haben ist die Hauptdevise.“

Helmut (Zwickl) hat mir gesagt, dass du damals in der Formel 1 das Zeug zum Weltmeister gehabt hättest, aber nie das richtige Auto…
„Danke an den Helmut, aber das ist nur bedingt richtig. Ich war in diesen Jahren noch nicht reif genug. Hätte ich mich ein Bisschen mehr bemüht und ein wenig mehr danach gelebt, wäre es besser geworden. Aber das Wichtigste ist, nach dieser Zeit in einem Stück dazustehen und noch hier zu sein. Ich habe damals viele nette Fahrer und Kollegen verloren – es war doch eine Zeit die äußerst risikoreich war. Ich glaube diesen Sieg haben wir klar und deutlich herausgefahren.“

Zur aktuellen Lage am Nürburgring – was ist in den letzten Wochen und Monaten passiert?
„Wir, der DMSB (Deutscher Motosportbund) versuchen für alle das Maximum herauszuholen. Der Nürburgring ist eine spezielle Geschichte. Es hat dort einen tödlichen Unfall mit Zusehern gegeben, was nicht passieren darf. Daraufhin mussten Maßnahmen eingeleitet werden. Das haben wir gemacht, mit dem Speedlimit und den Zuschauerzonen. Jetzt gibt es andere, kleine Umbaumaßnahmen um die Strecke zu entschärfen. Wir hatten verschiedene Arbeitsgruppen. Die Arbeitsgruppe Fahrer hat sich als sehr schwierig erwiesen, da sie uns Vorschläge gemacht haben, die teilweise nicht machbar sind. Natürlich kann man sich viele Dinge überlegen, aber am Nürburgring brauchen wir 1.000 Streckenposten. Nach deren Vorgaben bräuchten wir plötzlich 1.200. Wo nimmst denn die her? Wir haben am Montag noch eine Sitzung mit allen Beteiligten. Für den Rennsport ist es wichtig ein Rennen ohne Speedlimit zu haben – das will keiner. Das mussten wir aber machen, weil es von der FIA gefordert wurde. Wir wollen allen Fahrern ein möglichst sicheres Umfeld bieten – das muss der Ansatz sein.“

Warum glaubst du, ist die Situation jetzt so schnell eskaliert, mit Boykott-Drohungen und so weiter?
„Die Arbeitsgemeinschaft Fahrer hat aus meiner Sicht über das Ziel hinausgeschossen. Das muss man deutlich sagen. Das ist eine Arbeitsgemeinschaft die auf uns zuarbeitet. Wir nehmen ihre Ideen auf, präsentieren und diskutieren sie dann im Präsidium. Es ist ganz klar, dass ein Ergebnis einer AG nicht Eins zu Eins umgesetzt werden kann. Das ist unmöglich. Weil eben, wenn sie bei Code 60 mehr Streckenposten haben wollen – wo nimmst die her? Das muss schon alles machbar und umsetzbar sein. Da ist natürlich ein Mensch dabei, der Dirk Adorf, den ich auch selbst in die Gemeinschaft aufgenommen habe, aber der hat sich als sehr sehr schwierig erwiesen. Und manchmal etwas weit entfernt von der Realität. Er macht sicher seine Arbeit, aber er muss auch einsehen, dass es irgendwo Limits gibt. Ohne Kompromiss geht’s nicht.“

Es gibt zurzeit viele Leute, die dich für das Debakel verantwortlich machen. Aber du bist ja nicht der Einzige Mann im DMSB…
„Ja sicher, aber ich bin nun Mal der Oberste. Auf mich können sie alle einkacken, aber das ist mir Wurscht – das steh ich durch. Meine Aufgabe ist etwas Produktives umzusetzen. Ich habe als Präsident sicher meine Stimme, wie die anderen sieben auch. Aber entschieden wird im Mehrheitsprinzip. Wir haben am Montag das Meeting – es soll genauso wie nach dem Unfall eine einstimmige Entscheidung geben. Und erst wenn das passiert, gehen wir raus.“

Zwischenzeitlich ist dieses Treffen zwischen DMSB und Kritikern bereits über die Bühne gegangen; zu Details wollte man sich bislang noch nicht äußern. Einige Statements deuten darauf hin, dass es in manchen Punkten Kompromissbereitschaft gibt. Warten wir's ab! Auch in anderen europäischen Ländern schauen Aktive mit Interesse zu, welche Ergebnisse diese „Rebellion" zeitigen wird.

7.1.2016 - JzN fordert Kurswechsel des DMSB


Am 7.1. forderte die gemeinnützige Initiative "Ja zum Nürburgring" in einer am 4.1.2016 verfassten Pressemitteilung den DMSB zu einem Kurswechsel auf:
jzm 2Der Verein „Ja zum Nürburgring“ fordert den Deutschen Motorsport Bund e.V. (DMSB) zum sofortigen Kurswechsel auf. „Seit Jahrzehnten unterstützen wir mit viel Energie den Breitensport am Nürburgring, und jetzt kommt der stärkste Gegenwind aus den eigenen Reihen“, beklagt sich Otto Flimm, Vorsitzender des Vereins „Ja zum Nürburgring“. „Der DMSB muss den Breitensport fördern und darf ihn nicht kaputtregulieren.“ Die Entscheidungen des DMSB bedrohen in immer stärkerem Maße den Motorsport am Nürburgring. Die ablehnende Haltung des DSMB gegenüber den Vorschlägen erfahrener Fahrer zum sicheren Miteinander im Rennbetrieb lässt nun das Fass endgültig überlaufen. Eine Richtungsänderung ist mehr als überfällig.

„Mir scheint, dass die Verantwortlichen beim DMSB völlig die Bodenhaftung verloren haben“, sagt Otto Flimm, Vorsitzender des Vereins „Ja zum Nürburgring“. „Es kann doch wohl nicht wahr sein, wie der DMSB als nationaler Ableger der FIA mit den deutschen Veranstaltern, Teams und Fahrern umgeht. In eigener vermeintlicher Machtvollkommenheit werden gerade in Sachen Nürburgring und der dortigen Veranstaltungen Entscheidungen getroffen, die dem deutschen Motorsport nachhaltig schaden.“

Die Einführung der sogenannten Nordschleifenlizenz und die Code 60 Regelung in der Form von 2015 für die VLN und das ADAC 24 Stunden Rennen waren schon mehr als fragwürdig. Das Krisenmanagement der Herren Christian Schacht und Hans-Joachim Stuck im Nachgang zu dem tragischen Unfall beim ersten VLN-Rennen 2015 kann nur als dilettantisch bezeichnet werden. Die Behauptung in der Öffentlichkeit, die FIA habe ein solches Vorgehen gefordert und damit die Verantwortung der FIA anzulasten, hätte Herr Stuck sich sparen können. Otto Flimm - Initiative "Ja zum Nürburgring"Otto Flimm - Initiative "Ja zum Nürburgring"

Anstatt nun mit den Facharbeitsgruppen, insbesondere mit der Fahrer-AG um Dirk Adorf, die Dinge gerade zu rücken, versucht man, Fehlentwicklungen zu manifestieren. Darüber hinaus weitet man die umstrittene Nordschleifenlizenzregelung jetzt auch noch auf die Youngtimer Trophy, die Fahrergemeinschaft Historischer Rennsport (FHR) und das 3 Stunden Rennen der Rundstrecken Challenge Nürburgring aus. Dadurch wird besonders der historische Langstreckensport in seiner Existenz bedroht, weil seine Teilnehmer die geforderte Qualifikation kaum in anderen Rennserien einfahren werden, wo sie mit ihren Fahrzeugen meist nicht startberechtigt sind.

Der DMSB brüskiert so nicht nur die Mitglieder der Fahrer AG, sondern legt sich auch noch mit den Fahrern und Teams der Langstreckenveranstaltungen und den Veranstaltern an, so dass viele gestandene und umsichtige Team-Chefs unter der Führung von Olaf Manthey auf die Barrikaden gehen. Die Gründung der Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring (ILN) ist nur die logische Folge des arroganten Handelns einiger Herren beim DMSB. Der Verein „Ja zum Nürburgring“ unterstützt die Ziele der ILN im vollen Umfang. Obwohl auch die Veranstalter ADAC Nordrhein und die VLN diesen Zielen zugestimmt haben, ist von Sensibilität oder von einem Verständnis im Umgang mit dem Motorsportler als „Kunden“ beim DMSB dennoch keine Spur. Da der DMSB sich starrsinnig weigert, sich mit den Argumenten von Veranstaltern, Teams und Fahrern auseinander zu setzen, eskaliert die Angelegenheit nun allein aufgrund dieser Uneinsichtigkeit des DMSB.

„Die Aufgaben der nationalen Sporthoheit dürfen nur von einer Institution wahrgenommen werden, die die Förderung des Motorsports und vor allem auch des Breitensports als oberste Priorität hat", sagt Otto Flimm, der selbst auch Ehrenvizepräsident der FIA und Ehrenpräsident des ADAC e.V. ist.

Beim DMSB handelt es sich um einen eingetragenen Verein, dem auf Wunsch seiner Trägerverbände von der FIA die Aufgaben einer nationalen Sporthoheit (ASN) übertragen wurden. „Der DMSB wäre gut beraten, die eine oder andere Funktion im Hause anders zu besetzen, ansonsten könnte es sein, dass der DMSB sich selbst abschafft“, sagt Flimm, „Wir haben genug Herausforderungen am Nürburgring zu meistern, da ist diese Regulierungswut aus den eigenen Reihen völlig unverständlich.“

Otto Flimm und der Verein „Ja zum Nürburgring“ setzen sich seit vielen Jahren für Kostensenkungen und bürokratische Vereinfachungen im Breitensport am Nürburgring ein. Deshalb fordert er den DMSB auf, unverzüglich seine Entscheidungen zurückzunehmen und im Sinne des Breitensports zu überdenken.

Fotos: Ja zum Nürburgring



Über den Verein „Ja zum Nürburgring“: Der gemeinnützige Verein „Ja zum Nürburgring“ engagiert sich seit vielen Jahren für den Erhalt und die Pflege der Rennstrecke des Nürburgrings sowie für den Motorsport. Er wurde 1981 gegründet und war federführend für den Neubau der Kurzstrecke sowie den Erhalt der Nordschleife; beide Teile der Rennstrecke konnten schuldenfrei in Betrieb gehen. Es ist seitdem seine zentrale Aufgabe, die traditionsreiche Sportstätte in der Eifel zu erhalten, zu pflegen und sie so für Motorsport-Veranstaltungen, insbesondere im Bereich des Breitensports, attraktiv zu halten. Mehr über den Verein erfahren Sie unter www.ja-zum-nuerburgring.de.

29.12.2015 - IG Langstrecke droht Boykott an

Am 29.12.2015 gab die IG Langstrecke Nürburgring in einer Pressemeldung bekannt dass rund 100 Teams bis auf Weiteres der Norschleife fernbleiben würden. „Solange es keine Einigung über die Vorschläge der Fahrer AG gibt, werden die Teams nicht starten“,sagt Olaf Manthey, eine der erfahrensten Motorsportpersönlichkeiten am Nürburgring und Sprecher der neu gegründeten Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring (ILN).

Die führenden Motorsport-Teams am Nürburgring fordern den Deut-schen Motorsport Bund (DMSB) auf, gravierende Fehler bei zentralen Regelungen für den Rennbetrieb auf der Nordschleife schnellstmöglich zu korrigieren. „Solange es keine Einigung über die Vorschläge der Fahrer AG gibt, werden die Teams nicht starten“, sagt Olaf Manthey, eine der erfahrensten Motorsportpersönlichkeiten am Nürburgring und Sprecher der neu ge-gründeten Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring (ILN). Die Gründung wurde not-wendig, nachdem der DMSB die Vorschläge erfahrener Piloten ignoriert hatte. Die ILN fordert nun die Umsetzung dieser Vorschläge, bevor die Teams wieder an den Start von Langstrecken-rennen wie dem ADAC 24h-Rennen oder den Rennen der VLN gehen.

Die vom Deutschen Motorsport Bund (DMSB) ins Leben gerufene Fahrer AG (Dirk Adorf, Marc Lieb, Arno Klasen, Altfrid Heger, Markus Oestreich) hat nach vielen Gesprächen mit Aktiven, Teams, Sportwarten und Offiziellen fundierte Vorschläge zu wichtigen Regelungen im Langstreckensport auf dem Nürburgring erarbeitet. Der DMSB wich unverständlicherweise von diesen auf großer Erfahrung basierenden Vorschlägen ab, zum Teil mit irritierender Begründung. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass stattdessen der bürokratische Aufwand und die Kosten für die Fahrer und Teams steigen wer-den, während die gewählten Lösungsansätze immer komplexer und schwerer umsetzbar werden.

Code-60-Regelung
Der DSMB hatte Anfang 2014 eine Regelung für das Verhalten in Gefahrensituationen eingeführt, bei der an der Unfallstelle selbst nicht schneller als 60 km/h gefahren werden darf. Trotz mehrerer Ände-rungen ist es bisher nicht gelungen, eine für alle Beteiligten sichere und verträgliche Lösung zu etab-lieren. Die Fahrer AG hat nunmehr ein an internationalen Richtlinien orientiertes Sicherheitskonzept vorgeschlagen, das jedoch bisher nicht vom DMSB in unveränderter Form bestätigt wurde.

Nordschleifen-Permit
Anfang 2015 führte der DMSB eine Permit für Rennen auf der Nordschleife ein, die sicherstellen soll, dass alle Fahrer über ausreichende Erfahrung auf dem Nürburgring verfügen, bevor sie am ADAC 24h-Rennen oder einem VLN-Rennen teilnehmen dürfen. Auch hier hat die Bürokratie die Oberhand gewonnen, so dass mittlerweile alle Rennen von dieser Forderung erfasst wurden, ohne dass die Permit zu einer nachweislichen Qualifikation geführt hätte. Die Fahrer AG hat den Blick aufs Wesentli-che gerichtet: der Einstieg in den Langstreckensport soll einfach, der Aufstieg in die schnellen Klassen dagegen nur mit entsprechender Nordschleifenerfahrung möglich sein. Ein vom DMSB angedachtes DPN Permit für Rennen der RCN sowie die Youngtimer Serie wird abgelehnt. Weder dieser Vor-schlag, noch ein bereits fertig programmiertes eLearning-Tool für Fahrer und Streckensicherung zum regelmäßigen Test der Regelsicherheit wurden durch den DMSB akzeptiert. Insbesondere wurde ein zwingend geforderter Abschlusstest der Fahrer vor Ort bislang nicht bestätigt. Top-Teams drohen mit Boykott

Die ILN hat heute den Vorschlägen der Fahrer AG ausdrücklich zugestimmt und fordert deren unmit-telbare Umsetzung durch den DSMB. Es ist nicht hinnehmbar, dass der DMSB die Erfahrung der Akti-ven ignoriert, wenn es um sicherheitsrelevante Entscheidungen geht.

Die Veranstalter ADAC Nordrhein und VLN haben der ILN bereits ihre Unterstützung zugesagt.

Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, hat die ILN beschlossen, dass die Rennwagen ihrer Teams bis zur Umsetzung nicht mehr in Langstreckenrennen am Nürburgring starten werden. Zu den Teams der ILN zählen viele bekannte Namen am Nürburgring, u.a. Manthey Racing, Frikadelli Racing, Black Falcon, Car Collection, Jürgen Alzen Racing, die insgesamt über 100 Rennwagen der Starter-felder repräsentieren.

21.12.2015 - Stellungnahme Fahrer AG

Stellungnahme der Fahrer AG zur Pressemitteilung des DMSB vom 18.12.2015

Fahrer AG Nordschleife distanziert sich von den Beschlüssen des DMSB

Die vom Deutschen Motorsport Bund (DMSB) ins Leben gerufene Fahrer AG (Dirk Adorf, Marc Lieb, Arno Klasen, Altfrid Heger, Markus Oestreich) distanziert sich von den bislang veröffentlichen Beschlüssen des DMSB Präsidiums in der Pressemitteilung vom 18.12.2015 „DMSB- Präsidium stellt die Weichen für zukünftigen Motorsport auf der Nürburgring- Nordschleife“. Entgegen der dringenden Empfehlung der Fahrer AG, die an den DMSB gerichteten beschlussfähigen Vorschläge ohne jegliche Änderung oder Abwandlung in Reglement 2016 zu übernehmen, sind wesentliche Abweichungen festzustellen, die von der Fahrer-AG in dieser Form nicht mitgetragen werden.

Die Fahrer AG sieht u.a. die Forderung des DMSB nach einem Permit A für ein Fahrzeug der Kategorie B beim 24h Rennen auf dem Nürburgring als nicht breitensportfreundlich an. Die vom DMSB angekündigte Entbürokratisierung in der Handhabung des DPN Permit ist in seinem bisherigen Beschluss in keinster Weise erkennbar.  

Kein Verständnis hat die Fahrer AG dafür, dass der DMSB eine voll finanzierte E-Learning Plattform für Fahrer und Streckensicherung (die von der Fahrer AG entwickelt und dem DMSB in einer Testversion zur Verfügung gestellt wurde) ablehnt, und stattdessen eine kostenpflichtige Plattform der DMSB Akademie vorzieht, die ausschließlich für Fahrer Anwendung finden soll.

Zudem wartet die Fahrer AG auf den –aus unerfindlichen Gründen- noch nicht öffentlich konkretisierten Beschluss des DMSB zu den neugestalteten Code 60 Regelungen für VLN und 24h Rennen. Die Fahrer AG hatte hierzu bekanntlich ein Sicherheitskonzept in Anlehnung an die international übliche Handhabung entwickelt und dringend angeraten, den durch Abstimmung unter allen Aktiven einstimmig verabschiedeten Vorschlag umzusetzen. (Code 60 Flagge = 60 km/h). Sollte der DMSB auch in diesem Punkt nicht der empfohlenen Regelung folgen, würde er sich offenkundig gegen die geäußerte Auffassung der Fahrer AG wie auch gegen die der Aktiven stellen.
 
Entgegen der falschen Behauptung des DMSB ist richtigzustellen, dass die Diskussion um Tempoverstöße und der damit verbundene Strafenkatalog nicht zu den Aufgaben der Fahrer AG zählte und von ihr auch zu keinem Zeitpunkt diskutiert wurde.

Die Fahrer AG distanziert sich ganz entschieden von den bisher konkretisierten Beschlüssen des DMSB. Die dargestellten Arbeitsergebnisse der Fahrer AG wurden einheitlich konzipiert und ergeben auch nur im gegenseitigen Zusammenwirken Sinn, worauf mehrfach hingewiesen wurde. Die Fahrer AG ist enttäuscht, dass der DMSB das Fachwissen und die Erfahrung der Aktiven im Expertengremium nicht genutzt hat und stattdessen Regelungen beschlossen hat, die den dringenden Empfehlungen der Fahrer AG widersprechen. Offen bleibt die Frage, was der DMSB mit der Einberufung einer Fahrer AG bezweckt hat, wenn er auf die Ausarbeitung der konkreten Sicherheitskonzepte offenbar keinen Wert zu legen scheint.

18.12.2015 - Maßnahmen des DMSB


Am 18.12.2015, mehr als eine woche nach Bekanntgabe der Empfehlungen der Fahrer AG Norschleife an den DMSB, informierte dieser unter dem Titel "Weichenstellung für zukünftigen Motorsport auf der Nordschleife", die Medien über die nun tatsächlich angedachten Neuerungen.

DMSB-Präsidium stellt die Weichen für zukünftigen Motorsport auf der Nordschleife

In der Saison 2016 wird es im Motorsport auf der Nürburgring-Nordschleife zahlreiche Neuerungen geben, die sicheren und fairen Motorsport auf dieser weltweit einzigartigen Strecke auch in Zukunft ermöglichen sollen. Das Präsidium des DMSB hat die Umsetzung eines umfangreichen Pakets an Maßnahmen beschlossen, die von vier Arbeitsgruppen seit dem Frühjahr erarbeitet worden waren. Dazu gehören insbesondere eine Verbesserung des Zuschauerschutzes in verschiedenen Streckenabschnitten und eine deutliche Reduzierung der Performance der Top-Fahrzeuge. Daneben sollen geänderte Fahrvorschriften, ein überarbeiteter Strafenkatalog sowie neue Vorgaben für den „Nordschleifenführerschein“ (DMSB Permit Nordschleife – DPN) die Disziplin im Renngeschehen positiv beeinflussen. Die nach einem tragischen Unfall beim Auftakt der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) ergriffenen Sofortmaßnahmen – etwa die Einrichtung von Speedzones – können damit ab 2016 aufgehoben werden.Weichenstellung des DMSB „Das jetzt verabschiedete Paket beruht auf einem Prozess, an dem viele Experten beteiligt waren“, beschreibt DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck. „Die Technik- und Reglementsspezialisten des DMSB haben mit dem Rennstreckenbetreiber, Serien- und Rennorganisatoren, Vertretern der Streckensicherung am Nürburgring, Fahrervertretern und Fahrzeugherstellern kooperiert, um viel Know-how einfließen zu lassen und zugleich einen großen Konsens zu finden. Das ist uns gelungen, und für dieses tolle Engagement danke ich allen Beteiligten. Wir haben nun eine breite Basis zur Umsetzung der Beschlüsse, auch wenn naturgemäß nicht alle  Anregungen aus den verschiedenen Arbeitsgruppen zu 100 Prozent verwirklicht werden konnten. Der DMSB steht für sicheren und fairen Motorsport – und wir sind sicher, dies durch die Umsetzung des umfangreichen Maßnahmenpakets für die Nordschleife auch in Zukunft gewährleisten können.”

Das Maßnahmenpaket im Detail
In den vier AGs „Sportreglement”, „Fahrer”, „Technik” und „Strecke” wurde seit April 2015 intensiv an einem Maßnahmenpaket gefeilt. Herausgekommen sind zahlreiche Einzelschritte, die im Zusammenspiel dafür sorgen, dass es auf der Nordschleife auch weiterhin spektakulären Sport mit attraktiven Fahrzeugklassen geben wird.

Nürburgring: Zusätzliche Sicherheitszonen
Bereits in die Umsetzungsphase gegangen sind Maßnahmen der capricorn Nürburgring GmbH. Der Rennstreckenbetreiber hat in der AG Strecke gemeinsam mit Sicherheitsexperten eine detaillierte Planung erarbeitet, die mit der Streckenkommission des Motorsport-Weltverbandes FIA abgestimmt wurde. Ihre Umsetzung stellt sicher, dass die Streckenlizenz auch weiterhin für Top-Fahrzeugklassen wie die GT3-Kategorie gilt. Um diese Basis für den hochklassigen Rennbetrieb zu schaffen, wird bis zum Saisonbeginn 2016 eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt, die für Fahrer und Zuschauer zu mehr Sicherheit führen. Neben der Beseitigung von Bodenwellen gehören dazu die Einrichtung von zusätzlichen Sicherheitszonen sowie die Installation zusätzlicher Leitplanken und FIAZäune an bestimmten Stellen. Ergänzende Maßnahmen sind in den kommenden Jahren geplant.

Top-Fahrzeuge: Leistung wird reduziert, Aerodynamik eingeschränkt
In der Arbeitsgruppe mit Vertretern von Automobilherstellern haben die Technikexperten des DMSB die Performance der Top-Klassen im Blick gehabt. In den Klassen SP7, SP-9/GT3, SP-Pro und SP-X wird die Motorleistung im Vergleich zum Saisonbeginn 2015 um zehn Prozent reduziert. Auch in puncto Aerodynamik werden diese Fahrzeuge eingeschränkt – dazu gehören etwa Luftöffnungen in den vorderen Radhäusern und die Festlegung eines Mindest-Bodenabstands. Gleichzeitig wird die Zulieferindustrie in die Pflicht genommen, ihren Anteil an der Leistungsreduzierung zu leisten: Reifenhersteller in diesen Top-Klassen müssen sich beim DMSB anmelden und sich dazu verpflichten, extreme Konstruktionen (so genannte Entwicklungsreifen) zu unterlassen. DMSB-Präsident Stuck dazu: „Die Hersteller von GT3-Fahrzeugen und die meisten Zulieferer aus der Reifenindustrie haben verstanden, dass auch sie einen Beitrag dazu leisten müssen, dass die Rundenzeiten nicht in jedem Jahr um mehrere Sekunden schneller werden. Spätestens der schreckliche Unfall zu Saisonbeginn hat gezeigt, dass eine Grenze erreicht war. Aus der Analyse des Unfallgeschehens haben wir alle, übrigens auch dank verschiedener Simulationsmodelle der Automobilhersteller, gelernt. Nun müssen es alle Beteiligten – Fahrer, Hersteller, Reifenindustrie, Rennstrecke, Veranstalter und DMSB – gemeinsam umsetzen.”

DMSB Permit Nordschleife wird überarbeitet
Der Weg zur speziellen Nordschleifen-Zulassung, die sicherstellen soll, dass bei Langstreckenrennen auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt nur erfahrene Piloten an den Start gehen, wird in Zukunft klarer definiert und gleichzeitig unbürokratischer. Die DPN wird auch weiterhin in zwei Stufen (A und B) erteilt, die zur Teilnahme mit Fahrzeugen unterschiedlicher Leistungsklassen berechtigen (Stufe B: mehr als 4,5 kg Fahrzeuggewicht / PS, Stufe A: weniger als 4,5 kg / PS). Zur Stufe B gelangen Piloten künftig durch die Teilnahme an einer Mindestzahl von Leistungsprüfungen in der Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) oder durch die Teilnahme an einem DPN-Fahrerlehrgang. In beiden Fällen muss wichtiges Basiswissen durch das Absolvieren von E-Learning-Lektionen der DMSB Academy erworben werden. Eine DPN der Stufe A können Inhaber der DPN-Stufe B beantragen, wenn sie eine Mindestanzahl von Rennen (VLN / 24h-Qualirennen) gefahren sind. Die Teilnahme am 24h-Rennen ist Fahrern mit einer DPN der Stufe A vorbehalten.

Fahrvorschriften präzisiert
Verfeinert wurden im Rahmen der breiten Diskussion in der AG Fahrer die Fahrvorschriften für die Nordschleife sowie der für Verstöße geltende Strafenkatalog. Dabei geht es insbesondere um das korrekte Verhalten in Gefahrensituationen. Von der gelben über die doppelte gelbe Flagge bis hin zu einer „Code-60“-Zone gilt künftig ein dreistufiges System – Piloten, die in diesen Zonen die maximale Geschwindigkeit überschreiten, drohen spürbare Sanktionen. Neben Zeitstrafen kann dies in schweren Fällen bis hin zum Entzug der DPN und einem Sportgerichtsverfahren reichen. Ein zentrales Register des DMSB erfasst zudem schwere Verstöße und hilft dabei, zu offensive Fahrer zu identifizieren. Dem verschärften und präzisierten System von Sanktionen wurde bewusst eine verbesserte Aus- und Fortbildung gegenübergestellt. So bereiten die obligatorischen E-Learning-Module zur Erlangung des DPN Stufe A etwa auf streckenspezifische Besonderheiten vor. Piloten der VLN müssen vor der ersten Teilnahme an einem VLN-Rennen in einem jährlichen Wissenstest ihr Know-how auffrischen. Diese Maßnahmen sollen zu einer höheren Disziplin und noch mehr Fairness auf der Nordschleife führen.

Weitere Informationen demnächst auf DMSB.de
Die nun beschlossenen Maßnahmen werden über unterschiedliche sportliche und technische Reglements sowie Ausschreibungen der einzelnen Veranstaltungen umgesetzt. Alle notwendigen Informationen und Regelwerke werden in den kommenden Wochen auf der Homepage des DMSB im Bereich „Infos für Aktive“ zur Verfügung gestellt (dort insbesondere in den Rubriken „Automobil-Lizenzen“, „Automobilsport > Technische Dokumente“ bzw. „Automobilsport > Rundstrecke“). Die Ausschreibungen der betroffenen Rennserien werden auf den jeweiligen Homepages veröffentlicht (etwa www.vln.de, www.r-c-n.com sowie www.24h-rennen.de). Details zu den Maßnahmen der capricorn Nürburgring GmbH sind unter www.nuerburgring.de zu erfahren.

9.12.2015 - Empfehlungen der Fahrer AG

Am 9.12.2015 gaben die Mitglieder der Fahrer AG Nordschleife (Dirk Adorf, Marc Lieb, Arno Klasen, Altfid Heger & Markus Oestreich) ihre Empfehlungen an den DMSB für 2016 bekannt:

Die Fahrer AG Nordschleife verabschiedet empfehlende Beschlüsse für die Saison 2016

Die vom Deutschen Motorsport Bund (DMSB) ins Leben gerufene Fahrer-Arbeitsgruppe Nordschleife beendet mit den nachfolgend beschlossenen Empfehlungen für die Motorsportsaison 2016 ihre ehrenamtliche Tätigkeit für den DMSB.

Nach dem tragischen Unfall zum Saisonauftakt der VLN 2015, bei dem ein Zuschauer ums Leben kam, reagierte der DMSB mit Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Nürburgring Nordschleife und bildete Arbeitsgruppen, die Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit erarbeiten sollten. Seitens des DMSB wurde Dirk Adorf mit der Zusammensetzung und Leitung der Fahrer AG beauftragt, die für die Verbesserung der Sicherheit aus Fahrersicht Lösungen erarbeiten sollte. Mit Marc Lieb, Arno Klasen, Altfrid Heger und Markus Oestreich gelang es, jahrzehntelange Rennerfahrung im Breiten- sowie Profisport für die Fahrer-AG zu gewinnen, die am 18. Juni 2015 Ihre Arbeit aufnahm.

Der lobenswerte Entschluss des DMSB, eine Expertenkommission aus Fahrern ins Leben zu rufen und mit der Ausarbeitung von Sicherheitskonzepten zu beauftragen, ist richtungsweisend und zeigt, dass dem DMSB an einer praxisorientierten und sinnvollen Lösung gelegen ist. Zutreffenderweise können nur die Aktiven aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen und Kenntnisse im Motorsport wirklich einschätzen, was auf der Rennstrecke benötigt wird.

Als Hauptthemen der AG-Arbeit kristallisierten sich drei Aspekte heraus:
· Nordschleifen Permit (DPN)
· Code-60-Regelung des DMSB, wie sie auf der Nordschleife bei VLN und 24h-Rennen zur Anwendung kommt
· Entwicklung eines E-Learning-Tools, um den Teilnehmern die vom DMSB installierten spezifischen Regeln zielsicher näherzubringen

Ferner stellte die Fahrer AG von Beginn an klar, dass sie gegen einen geplanten Umbau der Nürburgring Nordschleife sowie für die schnellstmögliche Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzungen eintritt, sowie jegliche finanziellen Interessen bei ihrer Arbeit außer Acht lässt und den Sport in den Vordergrund stellt.

Im Nachfolgenden die verabschiedeten Empfehlungen der Fahrer AG, die dem DMSB zugestellt wurden, im Detail:

1. DPN Permit:
Die Fahrer AG empfiehlt dem DMSB eine erhebliche Entbürokratisierung und Vereinfachung zur Erlangung des DPN Permits. Die Grundidee, jeden Fahrer zunächst auf leistungsschwächeren Fahrzeugen die Besonderheiten der VLN / 24h-Rennen – aufgrund der spezifischen Regularien des DMSB und der Vielzahl an Teilnehmern und unterschiedlichen Fahrzeug- und Leistungsklassen – näher zu bringen, begrüßt die Fahrer AG. Ferner empfiehlt die Fahrer AG dem DMSB, die Gültigkeit des DPN Permits an die der Lizenz (5 Jahre) zu koppeln.

Die Notwendigkeit eines Permits auf der Nürburgring Nordschleife erkennt die Fahrer AG ausschließlich bei Veranstaltungen der VLN und des 24h-Rennens. Nur hier kommt der besondere Einsatz von Flaggen und Regeln (Code 60) des DMSB zur Anwendung. Analog der vom DMSB durchgeführten Handhabung bei Rennen des Porsche Cup, der WTCC und weiteren Rahmenrennen des 24h-Rennen, sieht die Fahrer AG keinen Handlungsbedarf für ein Permit bei Rennen der RCN oder der Youngtimer-Serie.

2. Code 60 Regelung
Die Anwendung einer Code 60 Regelung (Code 60 = Ersatz eines sonst nötigen Safety Cars) aufgrund der Besonderheiten der Nürburgring Nordschleife, begrüßt die Fahrer AG. Die Fahrer AG erarbeitete und verabschiedete in Ihren Reihen einen Vorschlag zur Neuregelung Code 60, die den Schutz der Streckensicherung sowie der zu bergenden Fahrer gewährleistet, Unfälle durch Anwendung von Code 60 deutlich reduziert, sowie eine erheblich niedrigere Wettbewerbsverzerrung bewirken wird. Der konkrete Vorschlag der Fahrer AG: Einfach Gelb wie bisher (Gefahr), doppelt Gelb geschwenkte Flaggen mit einer maximalen Geschwindigkeit von 120 km/h. Sollte die Situation dann einen Safety Car Einsatz / Code 60 erfordern, wird vorgeschlagen: gelbe Flagge mit zusätzlicher Code 60 Flagge und einer maximal erlaubten Geschwindigkeit von 60 km/h.

Die Umsetzung der Code 60 Flagge nach internationalen Richtlinien (60 km/h ab der Code 60 Flagge) wird von der Fahrer AG dringend empfohlen. Mit diesem Vorschlag wird insbesondere gewährleistet, dass die Streckensicherung durch das Schwenken von doppelt gelben Flaggen zunächst ausreichend Zeit erhält, die Situation korrekt einzuschätzen und zugleich eine deutliche Verlangsamung des Teilnehmerfeldes zu erreichen.

Bislang liegt es im Ermessen eines jeden Strecken-Marschalls, die Entscheidung eines Renndirektors zu übernehmen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen muss die Streckensicherung entscheiden, ob ein Safety Car Einsatz / Code 60 notwendig ist oder nicht. Den Marshalls der Streckensicherung eine solche Entscheidung aufzubürden, hält die Fahrer AG für nicht zumutbar.

Außerdem erfolgt auf diese Weise eine stufenweise Verlangsamung der Teilnehmer, weil keine abrupten Bremsmanöver teilweise aus Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/ h mehr eingeleitet werden müssen, was bislang nachweislich zu vielen, teilweise heftigen Folgeunfällen geführt hat. Darüber hinaus werden eine Vielzahl von derzeitig nicht notwendigen Code 60 / Safety Car Phasen vermieden.

Die Auslösung einer Code 60 Phase darf aus Sicht der Fahrer-AG nicht wie bisher durch das simple Schwenken von zwei gelben Flaggen erfolgen. Das Schwenken von doppelt gelben Flaggen bedeutet in allen anderen Rennserien – in denen übrigens das gleiche Personal der Streckensicherung tätig ist – nämlich weder den Einsatz eines Safety Cars noch Code 60. Zudem stellt die zurzeit angewendete und vom DMSB installierte Code 60 Regelung eine erhebliche Wettbewerbsverzerrung in Training und Rennen dar, was durch die dringende Empfehlung der Fahrer-AG künftig deutlich vermindert wird.

Im Rahmen der Fahrerbesprechung zum VLN 6-Stunden-Rennen am 04.09.2015 hat die Fahrer AG allen Fahrern den Vorschlag zur Neuregelung des Code 60 vorgestellt und darüber abstimmen lassen. Ohne Gegenstimme wurde der von der Fahrer AG erarbeitete Vorschlag in vollem Umfang angenommen und begrüßt.

E-Learning-Tool
Bedingt durch die Besonderheiten der Nürburgring Nordschleife in Kombination mit den speziellen Regelungen / Vorwarnung Code 60 und doppelt gelber Flagge, erarbeitete die Fahrer AG ein E-Learning-Tool für Fahrer und Streckensicherung, welches sie dem DMSB in einer eigens entwickelten Testversion zur Verfügung stellten.

Dieses E-Learning-Tool sieht vor, dass sich jeder Fahrer zunächst von zuhause aus online mit den Regularien und Besonderheiten vertraut machen kann und im Rahmen der Dokumenten-Abnahme vor dem ersten Rennen oder auch schon bei den Test- und Einstellfahrten einen Abschlusstest persönlich und vor Ort absolvieren muss. So ist gewährleistet, dass sich jeder Fahrer mit den Besonderheiten der Strecke in Verbindung mit der durch den DMSB installierten Regelungen auseinandersetzen muss. Ferner wird sichergestellt, dass es künftig zu keinen weiteren Missverständnissen bezüglich der speziellen und nur auf der Nürburgring Nordschleife geltenden Regelungen für VLN / 24h-Rennen kommt.

Die vom DMSB als Expertenkommission einberufene Fahrer AG Nordschleife dankt dem DMSB im Namen aller Aktiven für das entgegengebrachtes Vertrauen und den Auftrag zur Ausarbeitung von konstruktiven und praxisorientierten Empfehlungen aus Fahrersicht. Die Fahrer AG hat sich der ihr zugetragenen verantwortungsvollen Aufgabe gerne angenommen, konstruktive Sicherheitskonzepte erarbeitet und dem DMSB vorstehende dringend gebotene Empfehlungen vorgelegt.

Die Fahrer-AG geht davon aus, dass ihre Empfehlungen erwartungsgemäß in unveränderter und nicht abgewandelter Form in das Regelwerk des DMSB übernommen und umgesetzt werden.

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