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  • PSR-Volvo in der am stärksten besetzten Klasse

Das Volvo Team PSR stellt sich dem härtesten Wettbewerb, denn in der Deutschen Langstrecken-Meisterschaft 2008 setzt die Mannschaft aus Adenau einen Volvo S60 mit Zweiliter-Motor in der Klasse SP3 ein. Damit starten Ulli Andree/Remo Lips/André Lips in der mit voraussichtlich über 20 Autos am stärksten besetzten Klasse überhaupt innerhalb Europas beliebtester Langstrecken-Serie.


PSR-Volvo S60

Der Umstieg ist gewagt, aber er erfolgt mit renommierten Partnern. Um den erfolgreichen Volvo S60, mit dem das PSR-Team von Danny Berk aus Adenau in den letzten Jahren zu den Siegertypen der Klasse SP4 zählte, für den Wechsel in die Zweiliter-Kategorie SP3 fit zu machen, setzt PSR auf einen Motorentuner mit NASCAR-Hintergrund und verabschiedet sich von dem erfolgreichen 5-Zylinder-Aggregat.

Der englische Arm von NASCAR-Tuner Jack Roush hat einen Zweiliter-Vierzylinder entwickelt, der ab dem zweiten Lauf zur VLN zum Einsatz kommen wird, nachdem der für kommenden Samstag vorgesehene Saisonauftakt wegen des Wintereinbruchs kurzfristig abgesagt werden musste. „Die Basis ist der Motor aus dem Serienmodell des Volvo S40 2.0 und stammt ursprünglich aus dem Ford Konzern“, verweist Berk. „Das Roush-Unternehmen hat seinen Ursprung in Mountune in Brentwood. Mountune ist ein langjähriger Partner von Ford und kennt sich daher mit diesen Zweiliter-Motoren bestens aus.“ Bei den ersten Rennen wird ein Ingenieur aus der englischen Grafschaft Essex in der PSR-Box für die Feinabstimmung vor Ort sein. „Wir haben bei Leistung und Drehmoment langstreckentaugliche Daten, die auch in einem 24-Stunden-Rennen Bestand haben werden“, beteuert Berk.

Für den Klassen-Wechsel haben die PSR-Mechaniker das Volvo S60 Chassis V03 komplett neu aufgebaut und dabei noch einmal etwa 50 Kilogramm Gewicht eingespart. „Mehr geht nicht“, weiß Berk. „An das Mindestgewicht von 985 Kilogramm kommen wir mit dem Auto nicht heran.“ Chassis V04 kommt nicht mehr zum Einsatz, da es in einem Schweizer Rennsportmuseum nach dessen Fertigstellung ausgestellt werden wird.

Der Grund für den Umstieg ist laut Berk die Tatsache, dass der Volvo S60 2008 in seine letzte Saison auf der Nordschleife gehen wird. „Unser Ziel ist es, diesem erfolgreichen Auto, welches immerhin 27 Klassensiege eingefahren hat, zu einem schönen Abgang zu verhelfen. Die SP3 ist die Klasse, in der wir mit über 20 Autos die meisten Gegner erwarten und wo die Competition extrem hoch sein wird. Wenn wir es mehr oder weniger regelmäßig in die Top 5 schafften, wäre das schon ein echter Erfolg. Denn im Gegensatz zu Fahrzeugen anderer Hersteller, die ab Werk quasi in Kleinserie als konkurrenzfähiges Komplettpaket verkauft werden, muß für den Volvo S60 alles selber angefertigt oder zumindest angepasst werden.“

Das sieht auch Ulli Andree, der Vizemeister des Jahres 2004. „Mit dem Wechsel sind die Zeiten, in denen wir als selbstverständlicher Klassensieg-Kandidat galten, vorbei“, analysiert der Kölner. „Es gibt eine ganze Reihe von extrem starken Gegnern, nicht zuletzt einen WTCC-BMW in voller technischer Spezifikation aus der Tourenwagen-WM und viele andere mehr. Wir werden uns strecken müssen, um da an der Spitze überhaupt mithalten zu können. Aber genau das macht das Jahr zu so einer spannenden Herausforderung.“

Neben dem Volvo Projekt arbeitet PSR weiter an der Entwicklung einer Chevrolet Corvette. Der Schweizer Fredy Lienhard jr., letztes Jahr etatmäßiger Partner von Andree, soll das amerikanische Muscle Car beim 24-Stunden-Rennen mit dem ehemaligen Volvo Piloten Thomas Koll pilotieren. Die VLN-Läufe vor dem 24-Stunden-Rennen will PSR als Tests nutzen.

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