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Hannes Danzinger (Alfa Romeo) siegt in einem dramatischen Finale!
Die TCCA (Touring Car Challenge Austria) bot beim Saisonauftakt auf dem Wachauring bei Melk ein Rennen der Extraklasse.

Beinharte Zwei- und Dreikämpfe prägten das Bild, am Ende entschieden die Reifen im Duell um den Sieg zwischen Rundstrecken-Profi Norbert Sulzer (Honda) und Rallye-Ass Hannes Danzinger (Alfa Romeo)!

Schon im Qualifying konnte Hannes Danzinger mit den Rundstreckenpiloten mehr als nur mithalten – der Niederösterreicher stellte den Alfa Romeo des „Products4more“-Teams auf die zweite Startposition. Vor ihm Norbert Sulzer (Honda, Team „Hoffmann Racing“), der seiner Favoritenrolle mit einer klaren Bestzeit gerecht wurde. Andreas Mairzedt (Honda, Team „Remus-Racing“) war Drittschnellster, Christian Engelhart (Honda, Team „IPZ Aquila Racing“) stand auf Startplatz vier, Achim Mörtl wurde im TCCA-VIP-Auto Fünfter und somit zweitbester Rallyepilot. Bester Seat- und gleichzeitig auch bester Diesel-Pilot war, wie erwartet, Alexander Scheck (Team „Seat Tappeiner Motorsport“).

In dieser Konstellation rollten die Piloten zum ersten Start der Rennsaison 2005, insgesamt 14 Fahrzeuge gingen ins Rennen. Hannes Danzinger kam hervorragend weg, doch Norbert Sulzer konnte ihn noch vor der ersten Schikane ausbremsen und in Führung gehen. Dramatische Szenen spielten sich dann in der Westkurve ab, als das Feld aus der ersten Runde zu Start und Ziel zurückkam. Alex Scheck kam mit seinem Seat von der Ideallinie ab, rettete sich durch das Kiesbeet und gelangte schlussendlich wieder auf die Strecke zurück – mit den verschmutzten Reifen verlor er das Auto aber aus der Kontrolle und knallte in die Reifenstapel, die ihn auf die Strecke zurückkatapultierten. Glücklicherweise konnten alle anderen Piloten ausweichen, Scheck entstieg dem verbogenen Seat Ibiza PD TDi unverletzt.

Als die Strecke wieder frei war, bildeten sich mehrere Zwei- und teilweise auch Dreikämpfe. So lieferten sich etwa Alexander Strohmer (Seat), Hannes Jagarinec (Honda) und Gerald Beirer einen beinharten Fight um die Plätze, während Norbert Sulzer an der Spitze Runde für Runde den Vorsprung auf Danzinger vergrößern konnte.

Andere Piloten hatten dagegen schon sehr bald größere Schwierigkeiten: Norbert Groer verlor unmittelbar nach dem Start alle Gänge bis auf den vierten, dementsprechend schwer tat sich der Honda-Pilot, der bei der Überrundung durch Andreas Mairzedt mit demselben aneinander geriet. Unglücklich der Ausfall des dritten Rallye-Profis im Bunde, Andi Waldherr: Zur Rennmitte musste der VW-Pilot seinen nagelneuen Golf V PD TDi abstellen, bei ihm hatte sich die Lauffläche des Reifens einfach abgelöst. Waldherrs Teamkollege Martin Jakubowics blieb von Reifenproblemen weitgehend verschont, er war während des gesamten Rennens in einen beinharten Kampf mit Johann Eigenbauer (Honda Integra) verwickelt.

Auf den ersten fünf Plätzen schienen die Positionen bezogen – bis zum 28. Umlauf: Plötzlich holte der Zweitplatzierte Danzinger auf den Führenden Sulzer auf und auch der Viertplatzierte Andreas Mairzedt (Honda Civic), der lange Zeit ein „Fernduell“ mit dem an dritter Stelle fahrenden Christian Engelhart (Honda) geführt hatte, schob sich an diesen heran. Der Grund dafür war simpel: Beinahe alle Piloten bekamen in der Schlussphase Probleme mit den Reifen. Innerhalb von fünf Runden konnte Danzinger den Vorsprung von Sulzer, der schon auf fast 10 Sekunden angewachsen war, egalisieren. Drei Runden vor Schluss, in der 33. Runde, war es dann soweit: Mit einem sauberen Manöver zog der Rallyepilot unter dem Jubel der Fans am Rundstreckenprofi vorbei!

Doch damit nicht genug: Auch der Kampf um Platz drei sah noch einen Positionswechsel, Mairzedt konnte Engelhart überholen, dabei tauschten die beiden Kontrahenten sogar einige Lackpartikel aus… So waren die Positionen bezogen und nach 36 Runden wurde ein extrem spannender und spektakulärer TCCA-Saisonauftakt abgewunken.

Endergebnis (nach 36 Runden):

1. Hannes Danzinger (Alfa Romeo) 20:59,780 Minuten
2. Norbert Sulzer (Honda Civic) + 3,829 Sekunden
3. Andreas Mairzedt (Honda Civic) + 13,742
4. Christian Engelhart (D, Honda Civic) + 17,977
5. Achim Mörtl (Honda Civic) + 24,363
6. Hannes Schweiger (Seat Ibiza) + 26,587
7. Johannes Jagarinec (Honda Civic) + 34,559
8. Martin Jakubowics (VW Golf) + 1Runde
9. Johann Eigenbauer (Honda Integra) + 1 Runde
10. Norbert Groer (Honda Civic) + 1 Runde
11. Alexander Strohmer (Seat Ibiza) + 2 Runde

Nicht in der Wertung:

Andreas Waldherr (VW Golf), Reifenschaden
Gerald Beirer (Alfa Romeo 147), Technik
Alexander Scheck (Seat Ibiza), Unfall

Fahrerstimmen:

Hannes Danzinger (1. Platz): „Ich bin natürlich überglücklich. Mit einem Sieg habe ich wirklich nicht gerechnet, schon gar nicht, nachdem ich schon soweit zurückgelegen bin. Eigentlich wollte ich mich schon im Reifenschonen üben, dann habe ich aber doch versucht, dranzubleiben – und das hat sich ausgezahlt!“

Norbert Sulzer (2. Platz): „Meine Reifen waren am Ende einfach total fertig. Schade, das hat mir einen sicheren Sieg gekostet, aber so kann es im Rennsport gehen. Davon abgesehen bin ich hochzufrieden, meine Mannschaft hat tolle Arbeit geleistet.“

Andreas Mairzedt (3. Platz): „Ich bin es am Anfang ein bisschen langsamer angegangen, vielleicht waren meine Reifen deshalb besser beisammen. Grundsätzlich bin ich zufrieden. Schade, dass mir gleich zwei Konkurrenten reingefahren sind. Während der Achim Mörtl wirklich sehr fair Platz gemacht hat, war das bei Norbert Groer und auch bei Christian Engelhart nicht der Fall… Dennoch: Platz drei ist ein guter Start in die Saison.“

Achim Mörtl (5. Platz): „Eine Kurzzusammenfassung? Ich habe niemanden berührt, dafür haben sich meine Reifen aufgelöst. Nein, das hat schon gepasst, es hat richtig Spaß gemacht. Einzig der Start war, sagen wir, ungewohnt. Wenn du so viele Autos um dich herum hast, ist das schon ein merkwürdiges Gefühl…“

Norbert Groer (10. Platz): „Der Zwischenfall mit Andreas Mairzedt tut mir wirklich leid“, so Groer nach dem Rennen, „ich hatte mit meinem waidwunden Auto so zu kämpfen, dass ich einen Moment lang nicht aufgepasst habe – und prompt habe ich Andi berührt – das war wirklich keine böse Absicht! Ich hoffe, das wir das Getriebeproblem bis morgen beheben können.“

Andreas Waldherr (Ausfall): „Ich konnte einfach nicht mehr weiterfahren. Mir hat es die Lauffläche des Reifens komplett abgelöst. Das Reifenproblem trifft uns leider besonders, da einerseits unser Auto das bei weitem schwerste im Feld ist, andererseits haben wir natürlich noch keinerlei Set-Up-Erfahrung, damit belasten wir die Reifen noch zusätzlich. Aber das Potential des Autos ist da, wir werden daran arbeiten und uns im Laufe der Saison sicherlich stark verbessern. Mein Rundstreckendebüt war leider etwas kurz, aber es gibt ja noch ein zweites Rennen!“

Alexander Scheck (Ausfall): „Ich bin in der Westkurve etwas zu weit außen gewesen und auf die schmutzige Spur gekommen. Dann gab’s kein Halten mehr und beim Zurückkommen auf die Strecke bin ich ganz leicht mit Gerald Beirer kollidiert und in die Reifenstapel abgebogen. So wie es jetzt aussieht, bekommen wir das Auto für Sonntag aber wenigstens wieder fit.“

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