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  • DTM-Teams starten auf der britischen Naturrennstrecke
Gerade einmal 1973 Meter misst eine Runde in Brands Hatch, der britische Kurs ist damit der kürzeste im DTM-Kalender. Zugleich gilt die Rennstrecke, Schauplatz des DTM-Rennens am kommenden Wochenende (30. Juni bis 2. Juli), als eine der anspruchvollsten – für Fahrer und Fahrzeuge gleichermaßen. Denn es gibt praktisch nur Kurven, selbst die Ziel-“Gerade“ ist eine langgezogene Rechtskurve. So können die Fahrer 82 Runden lang nicht verschnaufen, und auch die Reifen werden extrem belastet. „Vor allem die Temperaturverteilung an der Reifenlauffläche müssen die Teams im Auge behalten“, erläutert Günter Kastner, Leiter Technik im Renndienst von DTM-Exklusivausrüster Dunlop. „Denn außer zwei kleinen Linkskurven bietet Brands Hatch ausschließlich Rechtskurven, so dass die linken Seiten aller vier Reifen einseitig belastet werden. Geraden, auf denen die Reifen ein wenig abkühlen könnten, gibt es nicht.“ Da gilt es für die Teams, zusammen mit den Dunlop-Experten eine gute Balance zu finden.

Schmale Ideallinie
Neben der einseitigen Belastung der Reifen bietet die Strecke aber noch weitere Tücken, auf die sich die Teams und ihre Reifeningenieure einrichten müssen. So ist der Asphalt der Traditionsrennstrecke südlich von London schon älter, hat nicht die typische Oberflächenstruktur moderner Grand-Prix-Kurse wie etwa auf dem Nürburgring oder in Hockenheim. Das bedeutet erhöhten Verschleiß für die Reifen, dem die Teams durch zusätzliche Änderungen am Set-up entgegenwirken müssen. Zudem ist der Kurs gefürchtet für seine schmale Ideallinie. Wer die optimale Linie verlässt – und das wird sich bei einer so geringen Streckenlänge und entsprechend vielen Überrundungsmanövern nicht vermeiden lassen – sammelt viel Schmutz und Reifen-Pick-up auf. Danach benötigen die Fahrer oft eine ganze Runde, um die Pneus wieder zu säubern – kurzfristig müssen Brems- und Einlenkpunkte ein wenig verschoben werden, bis die Reifen wieder den perfekten Grip haben.

Kuppen, blinde Ecken und nach außen abfallende Kurven Für die DTM-Piloten ist Brands Hatch trotz seiner Kürze eine echte Herausforderung – nicht nur technisch, sondern auch fahrerisch. Wie viele Rennstrecken im Mutterland des Motorsports glänzt der Kurs mit anspruchsvollen Kurvenkombinationen, einem hügeligen Layout und Kurven, die nicht einsehbar sind, entsprechend hohes Fahrkönnen und äußerste Konzentration verlangen. Nach außen abfallende Kurven sorgen für zusätzliche Würze. Daneben sind die Auslaufzonen nicht gerade großzügig dimensioniert, so dass jeder Fehler leicht in der Streckenbegrenzung enden kann. Insgesamt erwartet die Teams also ein spannendes Rennwochenende mit einigen schwer abzuschätzenden Faktoren. Da hilft es auch wenig, dass im März bereits offizielle DTMTestfahrten in Brands Hatch stattfanden. Günter Kastner: „Die Asphalttemperaturen lagen damals bei rund zehn Grad Celsius, am Wochenende dürften wir wohl 20 Grad mehr messen. Somit kommt den freien Trainingssitzungen am Freitag und Samstag trotz der ausgiebigen Tests im Frühjahr sicher eine hohe Bedeutung zu.“ Dabei werden natürlich auch die Dunlop-Techniker den Teams zur Seite stehen, um das für jedes Fahrzeug optimale Set-up für das Rennwochenende zu erarbeiten.

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