- Ein Rennen unter den 16 besten Fahrern der Welt
Es wird zweifellos das bislang größte Rennen in der Karriere des 23-jährigen Speedway-Profi Martin Smolinski aus Olching sein: das Speedway Grand Prix Finale Auf Schalke am kommenden Samstag, 11. Oktober, für das er als deutscher Gastfahrer eine Wild Card erhalten hat. Der Oberbayer ist in dieser Saison in der polnischen, schwedischen und deutschen Liga gestartet. Für einen Tag ist der frisch gekürte deutsche Mannschaftsmeister des MSC Olching nun am Ziel seiner Träume angekommen.
Was bedeutet Dir die Wild Card?
Seit ich fünf Jahre alt bin, fahre ich Speedway und habe immer zu
den Grand Prix Fahrern aufgeschaut. Jetzt bin ich selbst dabei, darf an der
Weltspitze mitfahren. Es gibt keine besseren 16 Fahrer weltweit.
Was hast Du Dir für das Grand Prix Finale vorgenommen?
Ich will in jedem Lauf kontinuierlich punkten und mit keiner Null nach
Hause fahren. Ich freue mich auf der Bühne mitspielen zu dürfen
und nicht wie im vergangenen Jahr als Reservist zuschauen zu müssen.
Im vergangenen Jahr bist Du als Deutscher Meister nicht nominiert worden
und warst enttäuscht. Hast Du dieses Jahr mit der Wild Card gerechnet?
Ich war schon überrascht, aber dann einfach nur happy. Letztes Jahr
ist viel dreckige Wäsche gewaschen worden, aber da hätte ich mehr
mit gerechnet. Dieses Jahr habe ich mir keinen Kopf um die Wild Card gemacht.
Wie hast Du Dich bzw. Deine Maschine vorbereitet?
Aus meinem Jahr in der Britischen Liga 2007 hatte ich noch einen England-Motor,
den habe ich nun reaktiviert, weil die Bahn in der Arena Auf Schalke genauso
kurz ist wie Bahnen auf der Insel. Außerdem habe ich für zwei Wochen
Rob Painter als neuen Mechaniker für mein Team verpflichtet. Er hat zuletzt
mit dem WM-Starter Scott Nicholls zusammengearbeitet. Weil er über unheimlich
viel Erfahrung mit Ein-Tages-Bahnen wie der Auf Schalke verfügt, habe
ich ihn gebeten mir zu helfen.
Im vergangen Jahr musste man den Start gewinnen, um zu siegen. Was ist die
größte Herausforderung auf der Bahn in der Arena in Gelsenkirchen?
Die Abstimmung muss zu 110 Prozent stimmen. Das Schwierigste ist: Keiner
kennt die Bahn, die Lufttemperatur und die Feuchtigkeit in der Halle. Ich
muss versuchen, zu 100 Prozent die Motorleistung auf den Boden zu bringen.
Das Problem ist, dass die Veranstalter nur eine Woche Zeit haben, die Bahn
herzurichten. Im vergangen Jahr war es eine reine Startsache. In diesem Jahr
müssen sie versuchen, die Bahn griffiger zu machen, mehr aufzureißen,
um mehr Überholmanöver zuzulassen. Schließlich soll Speedway
in Deutschland populärer gemacht werden, da muss ich attraktiven Sport
zeigen.
Was war bislang für Dich Dein schönster bzw. größter
Erfolg?
Einer der schönsten Erfolge war zweifelsohne in der Elite League
mit den Coventry Bees, als wir gleich in meinem ersten Jahr auf der Insel
den Titel holten. Auch im letzten Jahr der Titel in der Deutschen Einzelmeisterschaft
hat mir viel bedeutet, weil es in den Jahren zuvor nicht geklappt hat.
Text: Carolin Kober, Foto: digitalmotorsports.nl