- Hallenmiete fast verdreifacht, Kostenvoranschlag macht Durchführung unrentabel
Bereits dieses Jahr hatte kein Eisspeedway in Erfurt stattgefunden. Der Hallenbetreiber der GNS-Halle, die Erfurter Sportbetriebe (ESB) hatten dem MSC Bad Hersfeld für 2008 ausschliesslich den Ostertermin 22./23. März zur Durchführung angeboten. Da bereits das Europameisterschaftsrennen im Jahr 2005 an den Osterfeiertagen mit wirtschaftlichem Verlust wegen unbefriedigender Zuschauerzahlen abgeschlossen hatte, wollte der Verein dieses Risiko nicht erneut eingehen.
Über den Durchführungstermin für 2009 war zwischen ESB und MSC Bad Hersfeld zwar Einigkeit erzielt worden, aber im Zuge der Vertragsverhandlungen über einen Mietvertrag der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle für das Eisspeedwayrennen 2009 verlangten die ESB von dem hessischen Verein eine auf 277 Prozent der im Vertrag aus dem Jahr 2007 vereinbarten Summe an Miet- und Betriebskosten. Begründet wurde die nahezu Verdreifachung der Mietsumme innerhalb von 24 Monaten von Seiten der ESB mit „gestiegenen und vorher nicht berechneten Energiekosten“.
Der Hallenbetreiber legte seiner internen Kalkulation der Energiekosten einen Verbrauch zugrunde, der um mehr als 100 Prozent über den Verbrauchszahlen der Stadienbetreiber der anderen deutschen Eisspeedway Veranstaltungen lag.
Unverständnis herrscht beim MSC Bad Hersfeld auch darüber, dass die Erfurter Sportbetriebe dem Verein, als er eine Verbrauchsabrechnung für die Energiekosten verlangte, in einem modifizierten Vertragsentwurf weitere Mietkosten berechnen wollte, welche die Gesamtkosten für die Hallenmiete im Vergleich zu 2007 auf 318 % der damaligen Kosten hochgetrieben hätte.
So blieb dem MSC Bad Hersfeld am 27. November keine andere Wahl mehr als die Absage der Veranstaltung. „Die Stadt Erfurt hat uns zwar für die Durchführung der Europameisterschaft einen Zuschuss von 7000 Euro bewilligt, wofür wir uns ausdrücklich bedanken möchten. Aber in Anbetracht der von den ESB verlangten Mehrkosten in einem solchen Ausmaß wäre der Zuschuss nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen“ erklärte Thomas Schiffner als Organisationsleiter des MSC Bad Hersfeld e.V. „Da die Halle eine maximale Zuschauerkapazität von 2 300 hat, an die wir in den vergangenen Jahren fast gestoßen sind, wäre ein deutliches fünfstelliges Defizit der Veranstaltung bei den Forderungen der ESB selbst bei ausverkaufter Halle vorprogrammiert. (Motorsport-Guide.com)