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  • LMP1-Rundenzeiten um 3:20 Min
  • Peugeot im Trockenen schneller, auf Nässe aber klar geschlagen
  • Porsche gewinnt LMP2-Klasse
Vor einer Rekordkulisse von 260.000 Zuschauern gewannen Tom Kristensen, Allan McNish und Dindo Capello das 76. 24-Stunden-Rennen von Le Mans im #2 Audi R10 TDI mit einem Vorsprung von 4:31.094 vor den Peugeots 908 Hdi FAP von Marc Gené, Nicolas Minassian und Jacques Villeneuve und Franck Montagny, Ricardo Zonta und Christian Klien (+ 2 Runden).

Die französischen Renner waren im Training erheblich schneller gewesen, besonders im Trockenen hatten sie die Audis klar hinter sich gelassen. Audi hatte dagegen von vorneherein auf Regenabstimmung gesetzt und konnte durch den geringeren Verbrauch mit einer Tankfüllung jeweils eine Runde länger fahren. Die hauchdünnen Vorteile summierten sich für das Siegerfahrzeug nach 5.200 Kilometern zu einem Vorsprung von viereinhalb Minuten.

Kristensen gewann damit zum achten Mal an der Sarthe und ist nunmehr der Rennfahrer mit den meisten Siegen bei den 24 Stunden von Le Mans.

Regen verhalf Audi zum Sieg
Im Rennverlauf sahen die Peugeot-Teams bis Samstagabend wie die klaren Favoriten aus, doch in den Regenperioden kamen die Audis stetig nach vorne. Besonders am frühen Morgen glänzten McNish und Kristensen durch konstant schnelle Runden. Wenige Stunden vor Schluss schleuderte Kristensen nach Kollision mit dem LMP2 von Juan Barazi, kam jedoch ohne ernsthaften Schaden davon und konnte die Führung halten.

In der letzten Stunde pokerte das Peugeot-Team, als es Minassian auf Slicks ins Rennen schickte, obwohl einige Abschnitte noch unter Regen lagen. Da lag Minassian nur zwei Minuten hinter dem führenden Audi. Minassian fuhr höchst riskant am Limit und war teilweise acht Sekunden schneller als der Audi, konnte jedoch dessen Vorsprung nicht mehr egalisieren. Er ignorierte sogar die Anweisung von der Box, auf Intermediates zu wechseln. Erst als stärkere Schauer kurz vor Rennende einsetzten, musste er die Reifen wechseln und seine Hoffnungen begraben.

Der Wendepunkt des Rennens war gegen 3 Uhr am Morgen erreicht, als Peugeot noch zwei Minuten Vorsprung hatte. Dann setzte ein heftiger Regen ein. Villeneuve und seine Kollegen hatten in den geschlossenen Cockpits mit schlechter Sicht zu kämpfen, wogegen Capello aufdrehen konnte. Zugleich hatten die Franzosen Probleme mit Überhitzung und verloren wertvolle Sekunden bei den Fahrerwechseln durch die geschlossene Bauweise.

Kristensen konnte innerhalb von nur zwei Regenrunden einen Abstand von 30 Sekunden herausfahren und den Vorsprung in Folge auf rund zwei Minuten ausbauen. Bei abtrocknender Strecke holten die Peugeots wieder auf, doch McNish konnte die Führung bei überwiegend regnerischen Verhältnissen auf eine ganze Runde erweitern und halten. Der Sieg für Audi war eine Folge des zwar langsameren, insgesamt aber fehlerlos arbeitenden und runder abgestimmten Fahrzeugs und der perfekt funktionierenden Teams.

Peugeot verlor das Rennen im Regen unter anderem durch die konstruktiven Nachteile des geschlossenen Fahrzeugs. Das schnellste Fahrzeug im Feld, der 908 #8 von Pedro Lamy, Stéphane Sarrazin und Alexander Wurz, war nach wenigen Stunden durch ein Getriebeproblem um sechs Runden zurückgefallen, später warf ein Batteriewechsel das Auto um weitere 12 Minuten zurück. Nach einem Dreher von Lamy musste der Heckflügel ersetzt werden. Dennoch schafften es die Piloten, das Auto auf den fünften Platz zu bringen.

"Das ist wirklich hart," sagte Minassian, "das Auto war mega. Peugeot hat eine Rakete gebaut, und es ist auch zuverlässig." Er ist überzeugt, dass der französische Hersteller auf dem richtigen Weg ist und nächstes Jahr gewinnen kann. "Peugeot sagte, das erste Jahr ist zum Lernen, das zweite könne man versuchen zu gewinnen, also sind wir in dieser Hinsicht genau auf Kurs."

Kristensen stellte die Leistung des Teams in den Vordergrund. "Heute ist nicht mein achter Sieg zu feiern, sondern das Team und wie die Leute das Auto versorgt und die richtigen Entscheidungen getroffen haben." Er gab zu, dass man bei trockenem Wetter vielleicht nicht gewonnen hätte.

Capello lobte das Auto: "Ich habe noch nie ein Le-Mans-Rennen gesehen, bei dem ein Auto ohne Probleme läuft. Wir haben das ganze Rennen nur getankt und die Reifen gewechselt, und wir wussten, das ist unsere einzige Chance, um die Peugeots zu schlagen, denn bei der Performance hatten wir keine Chance."

Erster Benziner wurde wie erwartet der Pescarolo Judd von Primat, Treluyer und Tinseau. Wäre der sehr schnelle Lola Aston Martin von Charouz nicht durch einen schweren Unfall schon am Samstag Nachmittag weit zurückgeworfen worden. Letzlich schaffte er noch den zehnten Platz.

Der japanische Dome zeigte einen guten Einstand, musste aber nach mehreren technischen Problemen schließlich mit Motorschaden schließlich aufgeben.

Die LMP2 sah ein spannendes Duell zwischen den Porsche RS Spyder von Van Merksteijn und Team Essex, das Van Merksteijn, Verstappen und Bleekemolen schließlich als Gesamtzehnte für sich entscheiden konnten.

In den GT-Klassen siegte der GT1 Aston Martin 009 über die Corvettes, die 007 mit Heinz Harald Frentzen hatte nach einem Problem mit der Elektrik keine Aussicht mehr auf einen vorderen Platz.

Risi Competizione brachte den Ferrari zum ersten Sieg in Le Mans, nachdem sämtliche Porsche-Kontrahenten mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, die sie zurückwarfen. (Motorsport-Guide.com)

Rennergebnis nach Klassement
Pos; Klasse; Fahrer; Team; Marke; Rundenzahl
1; LM P1; Capello, Mcnish, Kristensen; Audi Sport North America; Audi R10; 381 Laps
2; LM P1; Gené, Minassian, Villeneuve; Team Peugeot Total; Peugeot 908; + 4:31.094
3; LM P1; Montagny, Zonta, Klien; Peugeot Sport Total; Peugeot 908; + 2 Laps
4; LM P1; Luhr, Premat, Rockenfeller; Audi Sport Team Joest; Audi R10; + 7 Laps
5; LM P1; Lamy, Sarrazin, Wurz; Team Peugeot Total; Peugeot 908; + 13 Laps
6; LM P1; Biela, Pirro, Werner; Audi Sport North America; Audi R10; + 14 Laps
7; LM P1; Primat, Tinseau, Treluyer; Pescarolo Sport; Pescarolo Judd; + 19 Laps
8; LM P1; Groppi, Ayari, Duval; Team Oreca Matmut; Courage-Oreca Judd; + 24 Laps
9; LM P1; Mücke, Charouz, Enge; Charouz Racing System; Lola Aston Martin; + 27 Laps
10; LM P2; Van Merksteijn, Verstappen, Bleekemolen; Van Merksteijn Motorsport; Porsche RS Spyder; + 2:26.516
11; LM P1; Ickx, Gregoire, Barbosa; Rollcentre Racing; Pescarolo Judd; + 29 Laps
12; LM P2; Nielsen, Elgaard, Maassen; Team Essex; Porsche RS Spyder; + 34 Laps
13; LM GT1; Brabham, Garcia, Turner; Aston Martin Racing; Aston Martin DBR9; + 37 Laps
14; LM GT1; O'Connell, Magnussen, Fellows; Corvette Racing; Corvette C6.R; + 4:23.843
15; LM GT1; Beretta, Gavin, Papis; Corvette Racing; Corvette C6.R; + 40 Laps
16; LM GT1; Wendlinger, Piccini, Frentzen; Aston Martin Racing; Aston Martin DBR9; + 42 Laps
17; LM GT1; Alphand, Policand, Moreau; Luc Alphand Aventures; Corvette C6.R; + 46 Laps
18; LM P2; Ragues, Lahaye, Cheng; Saulnier Racing; Pescarolo Judd; + 48 Laps
19; LM GT2; Salo, Melo, Bruni; Risi Competizione; Ferrari F 430 GT; + 55 Laps
20; LM P2; Amaral, Pla, Smith; Quifel - ASM Team; Lola AER B05 - 40; + 56 Laps
21; LM GT1; Goueslard, Blanchemain, Pasquali; Luc Alphand Aventures; Corvette C6.R; + 1:23.008
22; LM GT2; Malucelli, Ruberti, Babini; BMS Scuderia Italia Spa; Ferrari F 430 GT; + 63 Laps
23; LM GT2; Kaffer, Nielsen Lars, Ehret; Farnbacher Racing; Ferrari F 430 GT; + 64 Laps
24; LM P1; Hall, Goossens, Mowlem; Creation Autosportif Ltd; Creation AIM Ca07; + 65 Laps
25; LM GT2; Ferte, Aucott, Daoudi; JMB Racing; Ferrari F 430 GT; + 69 Laps
26; LM P1; Nicolet, Hein, Faggionato; Saulnier Racing; Pescarolo Judd; + 70 Laps
27; LM GT2; Davison, Henzler, Felbermayr; Team Felbermayr-Proton; Porsche 911 GT3 RSR; + 72 Laps
28; LM GT1; Bouchut, Bornhauser, Smet; Larbre Competition; Saleen S7R; + 75 Laps
29; LM P2; Barazi, Vergers, Moseley; Barazi Epsilon; Zytek 07S; + 77 Laps
30; LM GT1; Menten, Fittipaldi, Borcheller; Team Modena; Aston Martin DBR9; + 79 Laps
31; LM P2; Rostan, Devlin, Jeannette; Team Bruichladdich Radical; Radical AER SR9; + 84 Laps
32; LM GT2; Bergmeister, Van Overbeek, Neiman; Flying Lizard Motorsports; Porsche 911 GT3 RSR; + 92 Laps
33; LM P1; Ito, Tachikawa, Kataoka; Dome Racing Team; Dome Judd S102; + 109 Laps
34; LM GT1; Kox, Rusinov, Hezemans; Interprogressbank Spartak; Lamborghini Murcielago; + 115 Laps

Nicht gewertet
Pos; Klasse; Fahrer; Team; Marke; Rundenzahl
LM GT2; Bell, Sugden, Mullen; Virgo Motorsport; Ferrari F 430 GT; 289
LM P1; Boullion, Collard, Dumas; Pescarolo Sport; Pescarolo Judd; 238
LM P1; Terada, Takahashi, Katoh; Terramos; Courage Mugen; 224
LM P1; Lewis, Willman, Murry; Autocon; Creation Judd; 224
LM P2; Hughes, Kane, Foster; Embassy Racing; Embassy Zytek; 213
LM P2; Pompidou, Belicchi, Zacchia; Speedy Racing Team Sebah; Lola Judd; 194
LM P1; Burgueno, Valles, De Castro; Epsilon Euskadi; Epsilon Euskadi Judd; 189
LM P1; Suzuki, Kageyama, Kurosawa; Tokai University - Ygk Power; Courage-Oreca Ygk; 185
LM P1; Gounon, Johansson, Nakano; Epsilon Euskadi; Epsilon Euskadi Judd; 158
LM P1; Panis, Pagenaud, Fassler; Team Oreca Matmut; Courage-Oreca Judd; 147
LM P2; De Pourtales, Noda, Simonsen; Kruse Schiller Motorsport; Lola Mazda; 147
LM P1; Pickett, Graf, Lammers; Charouz Racing System; Lola Judd; 146
LM GT2; Vilander, Biagi, Montanari; Af Corse SRL; Ferrari F 430 GT; 111
LM P2; Erdos, Newton, Wallace; RML; Lola MG B05 - 40; 100
LM P1; Evans, Berridge, Stretton; Chamberlain - Synergy; Lola Aer B06 - 10; 87
LM GT1; Negrao, Hardman, Leventis; Vitaphone Racing Team; Aston Martin DBR9; 82
LM GT2; Chiesa, Leuenberger, Alexander; Speedy Racing Team; Spyker C8 Laviolette; 72
LM GT2; Dumbreck, Kelleners, Vasiliev; Spyker Squadron B.V.; Spyker C8 Laviolette; 43
LM GT2; Narac, Long, Lietz; Imsa Performance Matmut; Porsche 911 GT3 RSR; 26
LM P2; Ojjeh, Gosselin, Sharpe; Trading Performance; Zytek 07S; 22
LM GT2; Krohn, Jonsson, Van De Poele; Risi Competizione; Ferrari F 430 GT; 12

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