Österreichische Staatsmeisterschaft für den Motorradrennsport - Rijeka
- Geschrieben von Dirk Hartung
- Kategorie: Motorradsport Rundstrecke
- An diesem Wochenende (10.11. Mai) gingen auf dem Automotodrom Grobnik bei Rijeka/Kroatien die ersten Rennen der Klassen Supersport, Superbike und 125GP über die Bühne
125GP
Die einzig noch verbliebene Zweitakt-Klasse bringt einige erfreuliche Neuigkeiten.
Der Nachwuchs läuft hier schön langsam den alten Hasen den Rang
ab. Üblicherweise war auf dem Automotodrom Grobnik in den letzten Jahren
stets der italienische Altmeister Gabriele Gnani der heißeste Anwärter
auf den Sieg. Doch diesmal findet sich ein junges Talent aus Tschechien auf
der ersten Startposition. Karel Pesek stellt seine Aprilia vor Gnani und dem
jungen Ungarn Piter Sebestyin auf die Poleposition. Aus österreichischer
Sicht ist ebenfalls Gutes zu vermelden. Urgestein Wolfgang Brandstetter steht
nicht mehr allein auf weiter Flur, sondern erhält Unterstützung
von den Youngsters Kevin Koller und Maximilian Ernst (GER, aber mit österreichischer
Lizenz unterwegs).
Im Rennen haben die drei aber leider nichts mit der Entscheidung um den Sieg
zu tun. Um den kämpft Gnani mit Pesek, und der junge Tscheche setzt sich
nach einem sehenswerten Zweikampf auch durch. Rang drei holt sich der Ungar
Sebestyin, er muss ebenfalls hart fighten, um aus einer Gruppe von drei Piloten
als Erster ins Ziel zu kommen.
Maximilian Ernst und Kevin Koller haben hart zu arbeiten, am Ende trennt die
beiden knapp eine Sekunde, sie überqueren die Ziellinie auf den Rängen
10 und 11. Wolfgang Brandstetter muss mit einer defekten Fußrastenanlage
mit stumpfen Waffen kämpfen, kann den Speed der beiden Junioren mit diesem
Handicap nicht mitgehen. Allerdings gibt er dennoch nicht auf und sichert
sich mit Rang 15 einen wichtigen Punkt für die Gesamtwertung.
Ergebnis 125GP : 1. Karel Pesek (CZ), 2. Gabriele Gnani (ITA), 3. Piter Sebestyin
(HUN), 10. Maximilian Ernst (GER), 11. Kevin Koller, 15. Wolfgang Brandstetter
Supersport
Der Kampf um die Vorherrschaft in der Supersport-Klasse ist bereits in den
Qualifyings unglaublich spannend: der Lokalmatador Loris Valjan sichert sich
die Poleposition mit nur drei Hundertstelsekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten
Radek Rous (CZ). Thomas Lukaseder startet als schnellster Österreicher
von Rang 9 ins Rennen.
Als die Startampel erlischt, setzt sich Valjan sofort an die Spitze und legt
eine Pace vor, die kein anderer Pilot mit ihm gehen kann. Rous kämpft
mit dem Slowenen Bostjan Pintar um Rang zwei, während sich Thomas Lukaseder
in einem Paket im Kampf um Platz sechs wieder findet. Genau hier, wo er nach
einem schweren Sturz eine anderthalbjährige Rennpause einlegen musste,
zeigt sich der niederösterreichische Honda-Pilot kämpferisch. Im
harten Vierkampf um Rang sechs übernimmt er mehrmals die Führung,
aber zum Ende des Rennens hin verlässt ihn das Glück, er muss 2
Konkurrenten ziehen lassen, verpasst den sechsten Rang um 8 Zehntelsekunden
und landet auf Rang 8.
Martin Hejduk und Karl Schneider kämpfen bis zur Rennmitte um Rang 13,
doch dann verliert Schneider kontinuierlich Boden und rutscht bis auf den
17. Rang zurück. Hejduk kann sich länger in der Gruppe halten, muss
sich am Ende aber mit Rang 15 zufrieden geben.
Harald und Manuel Schleindlhuber halten sich tapfer, kommen über die
Ränge 20 (Harald) und 22 (Manuel) allerdings noch nicht hinaus.
Ergebnis Supersport: 1. Loris Valjan (HR), 2. Radek Rous (CZ), 3. Bostjan
Pintar (SLO), 8. Thomas Lukaseder, 15. Martin Hejduk, 17. Karl Schneider,
20. Harald Schleindlhuber, 22. Manuel Schleindlhuber
Superbike
Die Königsklasse der internationalen österreichischen Staatsmeisterschaft
für den Motorradrennsport, die Superbike-Klasse, scheint nach den Qualifyings
hier in Rijeka eine klare Angelegenheit für den Slowenen Berto Camlek
zu sein. Er holt sich die Poleposition mit einer Sekunde Vorsprung auf Andreas
Meklau. Dieser ist wiederum um anderthalb Sekunden schneller als der Tscheche
Marek Svoboda, der von Rang drei ins Rennen startet. Helmut Schleindlhuber
sichert sich den siebenten, Martin Eppinger den 11. Startplatz.
Bei der Startaufstellung muss Camlek seinen Hinterreifen wechseln, da dieser
offenbar fehlerhaft ist und sich schon beim Hinrollen zum Start aufgelöst
hat. Andreas Meklau nutzt diese kleine Unsicherheit des Slowenen, um sich
sofort an die Spitze zu setzen. Der Suzuki-Pilot gibt das Tempo vor, fährt
konstant schnelle Runden und gibt Camlek keine Chance auf einen Angriff. Im
Gegenteil, Meklau kann während der 12 Rennrunden 10 Sekunden zwischen
sich und seinen härtesten Verfolger bringen.
Helmut Schleindlhuber steht hier in der Superbike-Klasse auf verlorenem Posten.
Er ist mit einer nach Superstock-Reglement aufgebauten Suzuki unterwegs und
muss deshalb mit einem Leistungsdefizit von deutlich mehr als 30 PS kämpfen.
Angesichts dessen ist seine Leistung hier in Rijeka nicht hoch genug einzuschätzen:
er kann lange Zeit um Rang vier mitkämpfen, am Ende muss er sich aber
mit dem - immer noch sehr guten - fünften Rang begnügen.
Martin Eppinger hat während der 12 Runden ordentlich zu tun. Vom Beginn
weg kämpft er mit dem Italiener Guido Tonini um Rang 9, nach einer tadellosen
Leistung setzt er sich in diesem Duell am Ende durch.
Ergebnis Superbike: 1. Andreas Meklau, 2. Berto Camlek (SLO), 3. Milos Milovanovic
(SRB), 5. Helmut Schleinldhuber, 9. Martin Eppinger
Die nächsten Rennen zur IOEM finden bereits in zwei Wochen, am 24. und 25. Mai, auf dem Pannoniaring in Ungarn statt. Hier werden erstmals in dieser Saison alle fünf Rennklassen der IOEM gefahren.