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• Toller 19. Rang auf Etappe 8
• Erstes großes Ziel ist erreicht
• Ruhetag in Nouakchott mit Raphael Sperrer und Ola Floene

Es war das große Ziel von Raphael Sperrer, den Ruhetag in Nouakchott zu erreichen. Mit der bisher besten Fahrt im Buggy des deutschen 2drive-Teams gelang Sperrer und seinem norwegischen Co-Piloten Ola Floene genau das. So schwierig die Etappe von Zouérat nach Atar war – 18 Stunden lang kämpfte man sich dem Ziel entgegen – so „easy“ lief es über die gestrigen 568 Kilometer zwischen Atar und Nouakchott. Auf den 508 Kilometern Sonderprüfung gab es für das Gauloises-Team keinerlei Probleme, am Ende gab’s Rang 19!

„Es war eigentlich ein ereignisloser Tag. Gott sei Dank“, fasste Sperrer im Ziel erleichtert zusammen. „Wir sind nur einmal kurz stecken geblieben, aber beim ausschaufeln sind wir ja mittlerweile richtige Profis, so haben wir nur 15 Minuten verloren. Außerdem haben wir uns keine Reifen kaputt gefahren und nichts beschädigt, die Technik lief klaglos. An dieser Stelle muss ich mich bei den Jungs von 2drive bedanken. Die haben seit vier Nächten durchgearbeitet, um unseren Buggy am Laufen zu halten, das war eine sensationelle Leistung! Alleine, dass sie aus zwei defekten Getrieben mal eben rasch ein funktionierendes zusammengesetzt haben, verdient eigentlich einen Extra-Preis! Ohne diesen Teamgeist hätten wir es nie bis zum Ruhetag geschafft.“

Glück war allerdings auch dabei, wie Co-Pilot Ola Floene bestätigt. Denn auf der an sich reibungslosen Fahrt in Richtung Ruhetag gab’s eine gewaltige Schrecksekunde: „Wir kamen in den Staub eines vorausfahrenden Konkurrenten und auf einmal standen da drei prächtige Kamele, mitten auf der Strecke. Raphael und ich hatten nicht einmal mehr Zeit, um uns zu fürchten, irgendwie sind wir im Slalom bei denen vorbei, ohne sie zu treffen. Das war vielleicht knapp…“

So durften Sperrer und Floene den Ruhetag in der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott, auf Platz 56 gelegen, antreten. Das Team musste hingegen noch ein bisschen länger arbeiten, um den Buggy für den zweiten Teil der Dakar in Bestzustand zu bringen. „Raphael und Ola haben richtig Kampfgeist bewiesen, das taugt uns allen“, so Technik-Direktor Wolfgang Müller. „Natürlich haben sie auch Fehler gemacht, aber das ist für Dakar-Neulinge ganz normal und außerdem schlagen sie sich dafür richtig gut. Jetzt hoffen wir, dass es so positiv weitergeht, schließlich wollen wir alle nach Dakar!“

Und Raphael Sperrer ließ am heutigen Ruhetag die zurückgelegten 4.948 Kilometer noch einmal Revue passieren: „Körperlich geht es mir sehr gut. Mental war ich – vor allem nach der 18-Stunden-Partie – schon ein bisserl ausgepowert. Das war der härteste Rallye-Tag meines Lebens. Aber wir haben das gut herumgebogen, ich bin unglaublich glücklich, dass wir den Ruhetag erreicht haben. Nach einem Flascherl Wein gestern Abend und einer erholsamen Nacht – ich hab’ bis halb Zehn geschlafen – geht’s mir auch geistig wieder absolut gut, die Batterien sind voll!

Das wird auch dringend von Nöten sein: Die Dakar-Experten vermuten, dass die nächsten zwei Tage die härtesten der ganzen Rallye sind, insgesamt liegen noch 4.205 Kilometer vor Raphael Sperrer, seinem Co-Piloten Ola Floene und dem 2drive-Team…

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