- 35. Internationales Wiener Motorensymposium wird fortgesetzt
Wien (OTS) - Ein wahres Fest neuer kleiner Motoren zeichnete sich schon am Eröffnungstag des Internationalen Wiener Motorensymposiums in zahlreichen Fachvorträgen ab. Der bunte Reigen setzte sich auch Freitag, am zweiten Veranstaltungstag, fort. Namhafte Automobilhersteller präsentierten ihre neuen und sparsamen Dreizylindermotoren. Kleine Motoren sind groß im Kommen.
Downsizing: der wohl der meistbesprochene Begriff des diesjährigen
Wiener Motorensymposiums. Das wundersame Schrumpfen der Motoren
beflügelt die Fantasie von Technikern und Wissenschaftlern
gleichermaßen, geht man von vielen Vorträgen und Gesprächen aus.
Sind
kleinere Hubräume und weniger Zylinder tatsächlich die Lösung des
Problems, vor dem die automobile Mobilität steht?
Volkswagen: Mit drei Zylindern flott unterwegs
Mit dem neuen Dreizylinder 1.0l TSI, der zunächst im Polo und Golf
zum Einsatz kommt, erweitert auch Volkswagen seine Motorenpalette.
Damit führe Volkswagen seine Downsizing-Strategie konsequent und
kontinuierlich weiter, betonte Motorenentwickler Dipl.-Ing. Carsten
Helbing bei der Präsentation des neuen Aggregats, das "einen weiteren
erfolgreichen Meilenstein in der Motorenfamilie" darstelle. Der
Dreizylinder leistet mit Turboaufladung und Direkteinspritzung bis zu
85 kW und bietet ein maximales Drehmoment bis zu 200 Nm. Im Golf
BlueMotion wird der neue Motor pro Kilometer 99 Gramm CO2ausstoßen,
im Polo BlueMotion nur 94 Gramm CO2. Übrigens präsentierte Volkswagen
in einem weiteren Vortrag auch seinen neuen
Diesel-Dreizylinder-TDI-Motor, der im Vergleich zu seinem Vorgänger
um elf Kilogramm weniger auf die Waage bringt und gegenüber dem durch
ihn abgelösten Vierzylinderaggregat sogar um 30 Kilogramm abspeckte.
PSA Peugeot Citroen: Durchbruch bei Verbrauch und
Fahrverhalten
Auf den diskreten Charme des Dreizylinders setzt auch der
französische Autohersteller PSA Peugeot Citroen, seit kurzem mit dem
chinesischen Autokonzern Dongfeng liiert. Um seine feste Zusage zu
erfüllen, bis 2020 die CO2-Emissionen seiner europäischen Flotte
unter 95 g/km zu bringen, hat PSA eine neue modulare Familie von
Dreizylinder-Motoren entwickelt. Diese PureTech Familie besteht aus
1,0 l und 1,2 l-PFI-Saugmotoren und 1,2
l-Turbo-Direkteinspritzmotoren und deckt den Leistungsbereich von 50
kW bis 100 kW ab. Sie verfügt über fortgeschrittene Produkt- und
Fertigungstechnik und wird weltweit eingesetzt werden, etwa im
Peugeot 308 und im Citroen C4.
BMW: Bestwerte bei Kraftstoffverbrauch
Neben dem konsequenten Aufbau einer tragfähigen
Elektrifizierungsstrategie ist aus der Sicht von BMW "die intensive
Weiterentwicklung der konventionellen Verbrennungsmotoren ein
unabdingbarer Faktor zur Erfüllung der zukünftigen weltweiten
Gesetzesanforderungen". Die Konsequenz: Erstmals kommt bei BMW im
Zuge der Einführung eines komplett neuen Reihenmotoren-Baukastens ein
Dreizylindermotor zum Einsatz, neben Vier- und Sechszylindern,
wohlgemerkt. Nach den Worten des Österreichers Fritz Steinparzer,
bisher Leiter der Ottomotorenentwicklung bei der BMW Group in München
und vor Kurzem wieder als Dieselmotoren-Chefentwickler zu BMW Steyr
zurückgekehrt, sind die Dreizylinder effizienter, leichter,
leistungsfähiger und kompakter als bisher eingesetzte Aggregate und
bringt eine Reduktion des Gesamtverbrauchs um 17 Prozent. Die neue
Motorenfamilie startet mit Drei- und Vierzylindern im Mini, später
wird sie auch auf BMW-Fahrzeuge ausgerollt werden. Sogar im neuen BMW
i8, dem futuristischen Plug-in-Hybrid-Sportwagen, unterstützt solch
ein kleiner, aber bärenstarker Dreizylinder mit seinen 170 kW/231 PS
den Elektromotor und leistet dort, so Ing. Steinparzer, "einen guten
Job".