* Hochkarätige internationale Konkurrenz für Kahle, Gaßner & Co.
* DRM-Top-Teams wollen beim internationalen Vergleich gut aussehen
* Verfolger Hermann Gaßner bleibt cool
* Spannung auch in der Super-1600-DM
* ADMV-Lausitz-Rallye im Überblick
* Zeitplan ADMV-Lausitz-Rallye
Topbesetzung und Titelentscheidungen bei der ADMV-Lausitz-Rallye
- Dramatisches DRM-Finale in der Lausitz
Das Finale der DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) vom 20. bis 22. Oktober
verspricht eine der spannendsten Rallyes der vergangenen Jahre zu werden.
Beim achten von acht Saisonläufen sind drei Titelentscheidungen offen.
Im Mittelpunkt des sportlichen Geschehens steht der finale Fight der beiden
Tabellenführer. Der gebürtige Görlitzer Matthias Kahle hat
mit Co-Pilot Peter Göbel (Korb) im Skoda Fabia WRC beim vorletzten Lauf
die erste Position in der Meisterschaft übernommen und liegt knapp vor
seinen bayerischen Hauptkonkurrenten Hermann Gaßner / Siggi Schrankl
(Surheim / Obing, Mitsubishi Lancer Evo 7).
In der Super-1600-Meisterschaft liegt DMSB-Junior Markus Fahrner (Waiblingen) im Opel Corsa vor seinem Markenkollegen Horst Rotter (Großalmerode). Aber auch der dritte im Bund der Fronttrieblermeute, Aaron Burkart (Citroën Saxo), hat noch Chancen. Besonders eng wird es in der Privatfahrerwertung. Peter Corazza (Oelsnitz, Mitsubishi Lancer) und Peter Zehetmaier (Stephanskirchen, Honda Civic) treten genau punktgleich an. Eine besonders pikante Note hat das DRM-Menü in der Lausitz durch hochkarätige Gaststarter aus dem In- und Ausland – auch der Kampf um den Gesamtsieg bei der ADMV-Lausitz-Rallye dürfte deshalb Krimiqualitäten haben. Welch spannende Situation sich vor dem Saisonfinale anbahnt zeigt ein Blick auf die bisherigen Erfolge der Titelanwärter. Für Skoda-Werkspilot Matthias Kahle wäre es der sechste Titel, Altmeister Hermann Gaßner könnte sich zum dritten Mal als Meister feiern lassen.
Für Kahle hat der Start in der Lausitz zudem eine weitere, emotionale, Note: Hier ist er geboren und aufgewachsen, auf den Schotterpisten des Braunkohle-Tagebaugebietes lernte er die hohe Kunst des Rallyefahrens. Und im vergangenen Jahr konnte er die erstmals zum DRM-Lauf aufgestiegene ADMVLausitz- Rallye gewinnen. „Es geht uns primär um die Meisterschaft“, erklärt Matthais Kahle die Ziele des Skoda-Teams. „Dem Titelgewinn werden wir alles unterordnen und keine unnötigen Risiken eingehen. Denn so gemischt, wie die Saison bislang lief, wäre es ein toller Erfolg für das gesamte Team, mit dem neuen Skoda Fabia WRC den Meistertitel zu holen.“ Mit einem verräterischen Glitzern in den Augen fügt Kahle allerdings auch hinzu: „Natürlich möchte ich die Rallye aber auch gewinnen.“ Die Voraussetzungen dafür sollen am Mittwoch vor dem DRM-Finale geschaffen werden. Eigens für die anspruchsvollen Schotterprüfungen der Lausitz wird ein neues Fahrwerk eingebaut, das bei einem Test noch optimal angepasst werden soll.
Hochkarätige internationale Konkurrenz für Kahle, Gaßner
& Co.
Die Tagebaulandschaft in der Lausitz mit den Aufsehen erregenden Wertungsprüfungen
bildet die spektakuläre Kulisse für den achten von acht Meisterschaftsläufen.
Für den in Görlitz geborenen Kahle eine besondere Veranstaltung:
„Es ist natürlich etwas ganz besonderes, vor heimischen Publikum
zu starten“, strahlt der amtierende Champion. „Die DRM hat eine
ganze Reihe hochwertiger Läufe und immer wieder treten auch starke Gaststarter
an. Aber diese Kombination aus Heimspiel und hohem sportlichen Anspruch ist
natürlich Extraklasse.“ Schon vor dem Nennungsschluss deutet sich
an, dass es in der Lausitz zu einem Großaufgebot von WRC-Boliden kommen
wird. Neben Kahle im Skoda Fabia WRC tritt auch Markenkollege Maik Stölzel
(Zwickau) in einem privat eingesetzten Octavia WRC an. Der Sachse hat nach
seinem Lausitz-Ausfall im Vorjahr und einer überaus durchwachsenen Saison
noch einige Rechnungen offen. Der Däne Kristian Poulsen belegte bei seiner
WRC-Premiere in der DRM bei der Lausitz-Rallye im vergangenen Jahr prompt
den zweiten Platz. Im Toyota Corolla WRC würde er sich über seinen
ersten DRM-Sieg beim Finale sicherlich freuen.
Ein Wort an der Spitze der Ergebnisliste wollen auch die Norweger Thord Linnerud (Toyota Corolla WRC) und Mads Ostberg (Subaru Impreza WRC) mitreden. Damit nicht genug, könnten sich in der endgültigen Starterliste noch weitere hochkarätige Teams finden: „Kurz vor Nennungsschluss liegen noch vier weitere ernsthafte Anfragen von internationalen WRC-Teams vor“, freut sich Orgaleiter Wolfgang Rasper.
DRM-Top-Teams wollen beim internationalen Vergleich gut aussehen
Die ADMV-Lausitz-Rallye wird durch die überaus starke Besetzung zur besonderen
Hürde für die Verfolger der DRM-Spitzenreiter. Die Armada der Gruppe-A-Teams
wird angeführt von zwei Gaststartern. Dem Österreicher Ruben Zeltner
dürfte eine Wiederholung seines dritten Platzes aus dem Vorjahr diesmal
schwer fallen. Dafür sorgt nicht nur die WRC-Fraktion, sondern auch der
im Vorjahr knapp geschlagene Finna Saku Vierimaa, der diesmal einen Subaru
Impreza pilotiert. Maik Steudten, der 2004 im seriennahen Gruppe-N-Lancer
auf Platz sechs fuhr und nun in die verbesserte Gruppe-A-Version umgestiegen
ist, gehört ebenfalls zu den WRC-Jägern.
Verfolger Hermann Gaßner bleibt cool
Im Kampf um die DRM-Krone setzt Hermann Gaßner einmal mehr auf den bewährten
Gruppe-N-Lancer. Im Evo 7 dominiert er souverän die Division der seriennahen
Rallye-Boliden und hat durch seine makellose Erfolgsbilanz genügend Punkte
gesammelt, um auch nach dem Gesamttitel zu greifen. Vor dem Finale verrät
er mit seiner gewohnt bayerischen Coolness: „Wenn Matthias uns nicht
hilft, wird es mit dem dritten DRM-Titel wohl nichts.“ Drei magere Zähler
ist sein Rückstand auf Kahle. Gewinnen beide Titelkandidaten jeweils
ihre Division, entscheidet nur die bessere Gesamtplatzierung über den
Sieg. „Aus eigener Kraft können wir nichts mehr entscheiden“,
analysiert Gaßner. „Wir werden deshalb versuchen, uns wieder die
vollen Gruppe-N-Punkte zu sichern. alles weitere entscheidet die Platzierung
von Matthias Kahle.“ Aber das Siegen wird dem Meister von 1995 und 2003
auch in der eigenen Division nicht leicht gemacht. Seine Markenkollegen und
Dauerkonkurrenten Peter Corazza sowie DMSB-Junior Florian Auer muss Gaßner
für die vollen Zähler zuerst einmal schlagen. Hinzu kommen starke
Gaststarter, wie die schwedischen Schotterspezialisten Janne Westlund und
Robert Jacobsson (beide Mitsubishi Lancer), die sich auf dem losen Geläuf
in der Lausitz ganz zu Hause fühlen werden. Ein weitere höchst interessanter
Starter ist der Pole Leszek Kuzaj im Subaru Impreza. Umgerüstet hat derweil
Toni Werner. Der Bayer vertraut für das ostdeutsche Schotterfest auf
einen allradgetriebenen Mitsubishi Lancer und lässt ausnahmsweise den
Porsche 911 GT3 im heimischen Altfraunhofen stehen.
Spannung auch in der Super-1600-DM
Prickelnd ist die Situation auch in der Super-1600-Meisterschaft. Zur ADMV-Lausitz-
Rallye kommt DMSB-Junior Markus Fahrner mit Co-Pilot Michael Wenzel mit 42
Punkten als Tabellenleader. Die Youngster im Opel Corsa haben es mit einem
starken Verfolgergespann zu tun. Mit 36 Zählern punktgleich liegen Horst
Rotter / Sabrina Berdi (Opel Corsa) und der zweite DMSB-Junior in der Super-1600-
Fraktion, Aaaron Burkart, der mit Co-Pilotin Tanja Geilhausen in einem Citroën
Saxo antritt. Zehn Punkte gibt es für einen Super-1600-Sieg, im Titelfight
kann sich also noch jedes der drei Teams durchsetzen. „Wir sind in der
glücklichen Lage, mit sechs Punkten vorne zu liegen – damit würde
uns sogar ein zweiter Platz beim Finale reichen“, hat Fahrner ausgerechnet.
„Aber ich fahre einfach sehr gerne auf Schotter und da wird es ganz
sicher nicht einfach, bewusst langsam zu fahren.“ Um optimal gerüstet
zu sein, hat Sponsorpartner KW-Gewindefahrwerke für seinen Irmscher-Corsa
ein neues Fahrwerk entwickelt, das nach einem Test erstmals in der Lausitz
eingesetzt wird. Routinier Horst Rotter fiebert dem Start beim Finale ebenfalls
entgegen. „Alles was ich selbst tun kann, ist unsere Klasse zu gewinnen“,
sagt der Nordhesse. „Wenn Aaron dann noch Zweiter würde, wäre
ich genau punktgleich mit Markus Fahrner, hätte aber die größere
Anzahl an Laufsiegen“. Letzteres ist bei Gleichstand ausschlaggebend
für den Sieg. Rotter, der in seiner bisherigen Karriere ausschließlich
Fahrzeuge aus Rüsselsheim steuerte, schmunzelt aber über die mathematischen
Konstruktionen und sagt: „Wenn ich schon nicht den Titel holen sollte,
dann doch wenigstens Markus Fahrner. Dann gewinnt wenigstens ein Opel und
es bleibt gewissermaßen in der Familie.“
ZEITPLAN
SHAKEDOWN · DONNERSTAG, 20. OKTOBER 2005
16.00 – 18.30 h Shakedown auf der Test-WP bei Weißwasser
ETAPPE 1 · FREITAG, 21. OKTOBER 2005
1. Fahrz. ZK / WP Ort / Beschreibung WP-km Gesamt-km
15.00 Uhr ZK 0 Startrampe, Weißwasser. Servicepark Weißwasser
–
15.38 Uhr ZK 1 Uhyst 34,65 km
15.41 Uhr WP 1 Uhyst – Boxberg / O.L. 11,09 km
16.03 Uhr ZK 2 Nochten 16,95 km
16.06 Uhr WP 2 RK Nochten – KW Boxberg / O.L. 9,12 km
16.44 Uhr ZK 2a Regrouping EIN – Servicepark Weißwasser 33,65
km
16.59 Uhr ZK 2b Regrouping AUS / Service EIN – Servicepark Weißw.
–
17.19 Uhr ZK 2c Service AUS – Servicepark Weißwasser –
17.57 Uhr ZK 3 Uhyst 34,65 km
18.00 Uhr WP 3 Uhyst – Boxberg / O.L. 11,09 km
18.22 Uhr ZK 4 Nochten 16,95 km
18.25 Uhr WP 4 RK Nochten – KW Boxberg / O.L. 9,12 km
19.01 Uhr ZK 4a Service EIN – Servicepark Weißwasser 33,65 km
19.46 Uhr ZK 4b Service AUS / Parc Fermé EIN – Servicepark Weißw.
–
Gesamt 1. Etappe 40,42 km 170,50 km
ETAPPE 2 · SAMSTAG, 22. OKTOBER 2005
1. Fahrz. ZK / WP Ort / Beschreibung WP-km Gesamt-km
07.00 Uhr ZK 4c Parc Fermé AUS / Service EIN – Service Weißwasser
07.10 Uhr ZK 4d Service AUS über Startrampe, Service Weißwasser
07.35 Uhr ZK 5 Boxberg / O.L. 18,64 km
07.38 Uhr WP 5 Boxberg / O.L. – Klitten 10,41 km
08.33 Uhr ZK 6 Tagebau Reichwalde 41,59 km
08.36 Uhr WP 6 Tagebau Reichwalde 19,83 km
09.18 Uhr ZK 6a Regrouping EIN – Servicepark Weißwasser 36,17
km
09.33 Uhr ZK 6b Regrouping AUS / Service EIN – Servicepark Weißw.
09.53 Uhr ZK 6c Service AUS – Servicepark Weißwasser
10.18 Uhr ZK 7 Boxberg / O.L. 18,64 km
10.21 Uhr WP 7 Boxberg / O.L. – Klitten 10,41 km
11.16 Uhr ZK 8 Tagebau Reichwalde 41,59 km
11.19 Uhr WP 8 Tagebau Reichwalde 19,83 km
11.42 Uhr ZK 9 Tagesanlagen Tagebau Reichwalde 20,62 km
11.52 Uhr WP 9 Rundkurs Tagesanlagen Tageb. Reichwalde 11,52 km
12.39 Uhr ZK 9a Service EIN – Servicepark Weißwasser 35,55 km
12.59 Uhr ZK 9b Service AUS / Regrouping EIN – Service Weißwasser
14.14 Uhr ZK 9c Regrouping AUS / Service EIN – Service Weißwasser
14.24 Uhr ZK 9d Service AUS – Servicepark Weißwasser
14.51 Uhr ZK 10 Mulkwitz 18,30 km
14.54 Uhr WP 10 Mulkwitz 10,82 km
15.22 Uhr ZK 11 Mühlrose 24,16 km
15.25 Uhr WP 11 Mühlrose – Weißwasser 19,27 km
15.57 Uhr ZK 11a Regrouping EIN – Servicepark Weißwasser 22,86
km
16.22 Uhr ZK 11b Regrouping AUS / Service EIN – Service Weißwasser
16.42 Uhr ZK 11c Service AUS – Servicepark Weißwasser
17.09 Uhr ZK 12 Mulkwitz 18,30 km
17.12 Uhr WP 12 Mulkwitz 10,82 km
17.40 Uhr ZK 13 Mühlrose 24,16 km
17.43 Uhr WP 13 Mühlrose – Weißwasser 19,27 km
18.15 Uhr ZK 13a Service EIN – Servicepark Weißwasser 22,86 km
18.25 Uhr ZK 13b Service AUS / Zielrampe, Servicepark Weißwasser
18.35 Uhr ZK 13c Parc Fermé EIN
Gesamt 2. Etappe 128,00 km 343,44 km
Gesamt 1. Etappe: 40,42 km 170,50 km
Gesamt 2. Etappe: 128,00 km 343,44 km
Gesamt 1. – 2. Etappe: 168,42 km 513,94 km