Das Wetter
Nach zwei regnerischen Tagen in Suzuka sollten die Wetterfrösche am Renntag
abermals Recht behalten: Der Regen blieb während des Rennens aus.
Der Start
Mittlerweile scheint es zur Gewohnheit zu werden: Nach ein bis zwei Runden
und einer packenden Startphase kommt es zu einer Safety-Car Phase. Diesmal
war der Auslöser ein Unfall von Juan Pablo Montoya. Zuvor hatte sich
Ralf Schumacher beim Start klar gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Jenson
Button verlor hingegen einen Platz gegen Giancarlo Fisichella. Für den
Lokalmatador Takuma Sato begann das Rennen jedoch nicht gut: Er wurde ins
Kiesbett abgedrängt und beschädigte sich dort bei einer Berührung
mit Rubens Barrichello den Frontflügel. Der Brasilianer schlitzte sich
derweil den rechten Hinterreifen auf. Nach einigen weiteren Ausflügen
kam es dann zum Duell Jacques Villeneuve gegen Juan Pablo Montoya. Für
den Kolumbianer endete dieses im Reifenstapel. Während der Kolumbianer
also der Verlierer der ersten Runde war und Sato sowie Barrichello von der
Safety-Car-Phase profitierten, war Michael Schumacher einer der Gewinner des
Starts. Er fuhr von Platz 14 auf Rang 8 vor.
Der Re-Start
Nach einer extrem langen Safety-Car Phase zur Bergung des MP4-20 mit der Startnummer
10 ging es beim fliegenden Start gesitteter zu. Michael Schumacher konnte
dennoch einen weiteren Platz gutmachen und Christian Klien überholen.
Die Überholmanöver
Das erste Überholmanöver abseits des Starts und Re-Starts vollführte
standesgemäß der neue Weltmeister: Fernando Alonso kassierte Christian
Klien in der Schikane, kürzte dabei jedoch ab, ließ ihn wieder
vorbei und passierte ihn auf der anschließenden Zielgeraden erneut.
Wenige Runden später musste Alonso dieses Manöver noch einmal wiederholen,
da er aufgrund eines kurzfristigen Problems wieder hinter den Österreicher
zurückgefallen war. Genauso ging es für den Spanier weiter: In Runde
20 überholte er Michael Schumacher vor der ultraschnellen 130R. Das nächste
Überholmanöver bot danach Kimi Räikkönen, der ebenfalls
an Michael Schumacher vorbeiging. Damit war es erneut an Alonso den Champion
nach der ersten Runde der Boxenstopps zu passieren. Das gelang ihm aber erst
nach einem rundenlangen Duell. Damit war aber noch lange nicht Schluss mit
den spanischen Überholfestspielen: In den Schlussrunden mussten auch
noch Jenson Button und Mark Webber den Champion ziehen lassen.
Die Zwischenfälle
Schon in der Anfangsphase gab es jede Menge Zwischen- und Unfälle. Angefangen
beim Abflug von Juan Pablo Montoya über die Ausritte von Sato und Barrichello
bis hin zu einer innerjapanischen Kollision zwischen Toyota-Mann Trulli und
Honda-Fahrer Sato. Letzterer ging in der Schikane etwas überoptimistisch
zur Sache und rammte den Toyota aus dem Rennen. Einen Zwischenfall ganz anderer
Natur erlebte Christijan Albers bei seinem 2. Boxenstopp. Zuerst schlugen
ihm kleine Flammen, dann der Löschschaum um den Helm.
Die Boxenstopps
Bis auf Ralf Schumacher setzte kein Pilot auf eine Dreistoppstrategie. Die
verlorenen Plätze des Pole-Sitters bewiesen: Mit einer Zweistoppstrategie
wäre Ralf besser beraten gewesen.
Die Reifen
Die großen Zeitunterschiede der Extremwetterreifen waren bei den Rillen-Pendants
von Michelin und Bridgestone nicht zu sehen. Stattdessen war das schwarze
Kräfteverhältnisse auch in Japan wie gewohnt: Bridgestone hat aufgeholt,
Michelin holte aber den Sieg.
Die Ausfälle
Keine Runde schaffte Juan Pablo Montoya, bevor er mit seinem Silberpfeil in
den Reifenstapeln landete. Zehn Runden später blieb der nächste
Südamerika im Kiesbett stecken: Auch für Antonio Pizzonia war das
Rennen nach einem Abflug beendet. Zeitgleich musste der Toyota von Jarno Trulli
aus der Schikane geschoben werden, wo er nach einer Kollision mit Takuma Sato
ausgeschieden war. 17 Runden vor Schluss erwischte es dann Christijan Albers,
der seinen Minardi beim Boxenstopp kurzzeitig abstellen musste. Später
fuhr er allerdings noch einmal aus der Box heraus, um seine Qualifying-Startposition
für Shanghai zu verbessern.
Das Mittelfeld
Die letzten vier Ränge gingen wie üblich an Minardi und Jordan,
wobei die Plätze schön gemischt waren: Albers, Karthikeyan, Doornbos
und Monteiro teilten sich die Ränge 17-14. Davor kam der Lokalmatador
Takuma Sato auf Rang 13 ins Ziel. Das Rennen des Japaners war nach seinem
frühen Boxenstopp aber schon in Runde 1 zerstört. Ebenso jenes von
Rubens Barrichello der knapp davor als 12. die Ziellinie kreuzte. Ebenfalls
ohne Punkte blieben Villeneuve, Massa und Klien.
Die Punkteränge
Zumindest einen Zähler erkämpfte sich der Pole-Mann Ralf Schumacher,
der direkt hinter seinem Bruder Michael Schumacher Achter wurde. Mit drei
Punkten für Platz 6 verlässt David Coulthard Japan. Eine starke
Leistung bot Mark Webber, der als Vierter sogar Jenson Button distanzieren
konnte.
Die Podestplätze
In buchstäblich letzter Runde verlor Giancarlo Fisichella einen absolut
sicher geglaubten und bis dahin niemals gefährdeten Sieg. Neben ihm stand
sein Teamkollege Fernando Alonso auf dem Podest, der ebenso wie der Sieger
eine tolle Aufholjagd mit vielen Überholmanövern in den Asphalt
brannte. Für Fisichella bleibt zu hoffen, dass sein verschenkter Sieg
in der letzten Runde nicht ähnliche Folgen hat, wie ein verschenkter
Podestplatz für Jarno Trulli im letzten Jahr...
Der Sieger
Vor dem Rennen hatte es der Finne bereits angekündigt: "Es ist alles
möglich." Im der Heimat von Toyota machte der Ice Man diesem Slogan
wahrlich alle Ehre und erkämpfte sich nach einer sensationellen Aufholjagd
in der letzten Runde einen verdienten Sieg.
Die WM-Wertung
Die Fahrerweltmeisterschaft ist schon seit dem Brasilien GP entschieden. Aber
in der Teamwertung geht es noch heiß zur Sache: Durch den Ausfall von
Montoya und die doppelte Punkteankunft der Renault gingen die Franzosen trotz
des Räikkönen-Sieges sogar wieder in Führung. Vor dem WM-Finale
in China am nächsten Wochenende liegt Renault mit 2 Punkten Vorsprung
in Führung. (Quelle: Adrivo.com)