Mit einer taktischen Meisterleistung, einer starken Vorstellung und dem fünften Saisonsieg von Fernando Alonso, triumphierte Renault erstmals beim Heimspiel
Der Start
Relativ unspektakulär verlief der Start des zehnten WM-Laufs,
bei welchem es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen auf dem Weg durch
die schnellen Kurven hin zur Haarnadel gab. Der Gewinner des Starts war Kimi
Räikkönen, der nach Runde eins bereits auf Rang zehn lag und damit
drei Plätze gutgemacht hatte.
Die Überholmanöver
Viele Überholmanöver gab es auf dem Retortenkurs von Magny Cours nicht
bestaunen. So sorgte zu Rennbeginn nur Kimi Räikkönen mit einigen
Manövern für Spannung. Danach machte auch Takuma Sato seinem Ruf als
aggressiver Kämpfer alle Ehre und überholte zuerst Rubens Barrichello
bei einem Überrundungsmanöver und versuchte das gleiche danach auch
bei Jarno Trulli. Allerdings biss er sich am Italiener - ebenso wie Michael
Schumacher vor ihm - die Zähne aus und rutschte sogar ins Kiesbett, was
ihn gleich etliche Plätze kostete.
Die Boxenstopps
Wie im Vorjahr statteten die Piloten ihren Mechanikern viele Boxenbesuche ab,
wobei einzig die beiden McLaren- und Toyota-Piloten sowie Button und Villeneuve
auf eine Zweistoppstrategie setzten. Alle anderen praktizierten diverse Dreistopptaktiken.
Eine Vierstoppstrategie wie im Vorjahr von Michael Schumacher gab es diesmal
nicht zu bestaunen.
Die Zwischenfälle
In einem in weiten Teilen des Rennverlaufes der üblichen Prozession gleichenden
Grand Prix, gab es keine außergewöhnlichen oder spektakulären
Szenen zu berichten, weswegen die beiden Abflüge von Takuma Sato die einzigen
besonderen Szenen des Rennens darstellten. Im Gegensatz zu seinem ersten Kiesbettbesuch,
konnte er bei seinem zweiten Ausrutscher nichts dafür, da er auf einer
verschmutzten Strecke ausrutschte.
Die Ausfälle
Neben Felipe Massa, der seinen Sauber in Runde 29 in der Box abstellen musste,
schieden auch die beiden Österreicher Christian Klien (schon in Runde zwei
mit einem Benzindruckverlust) sowie Patrick Friesacher (wegen eines Reifenschadens
hinten links) aus. Nicht besser erging es dem zweiten Minardi-Piloten Christijan
Albers, der in Turn zwei ebenfalls mit einem Reifendefekt in die Reifenstapel
abflog. Ohne Abflug musste dann 23 Runden vor Schluss Juan Pablo Montoya seinen
Silberpfeil mit einem technischen Defekt abstellen.
Die Reifen
Bis auf zwei Reifenschäden bei Minardi im Rennen, hielten die schwarzen
Gummis an diesem Wochenende einwandfrei und boten auch beide Reifenfirmen ihren
Partnerteams leistungsfähige Pneus an. Dabei konnte vor allem Ferrari mit
einer stark verbesserten Einrundenperformance sowie einer guten Rennpace überzeugen.
Bei Michelin punkteten hingegen die beiden Top-Teams von Renault und McLaren
mit unglaublich konstanten Long Runs und fantastischen Qualifyingzeiten wie
jener von Kimi Räikkönen, der mit der größten Spritmenge
die drittbeste Qualifyingzeit gefahren war.
Das Mittelfeld
Neben den beiden Jordan-Piloten gehörten auch die zwei Williams-Fahrer
zum tiefsten Mittelfeld und Mittelmaß des Frankreich GP. Während
Nick Heidfeld mit riesigen Problemen nach sechs Boxenstopps nur Vierzehnter
wurde, belegte Mark Webber nur Rang dreizehn vor Tiago Monteiro und hinter Takuma
Sato. Knapp an den Punkterängen scheiterten David Coulthard sowie Rubens
Barrichello, der der starken Leistung seines Teamkollegen keine ebenso gute
Vorstellung folgen lassen konnte.
Die Punkteränge
Der letzte Punkterang ging mit beruhigendem Vorsprung an Jacques Villeneuve,
der hinter Ralf Schumacher und Giancarlo Fisichella über die Ziellinie
fuhr. Platz fünf belegte davor mit Jarno Trulli ein weiterer Italiener,
ehe Jenson Button die ersten regulären WM-Zähler des British American
Racing Teams auf Platz vier einfuhr.
Das Podium
Zum dritten Mal in Folge fand sich der amtierende Weltmeister Michael Schumacher
auf dem Podium wieder. Neben ihm stand der Finne Kimi Räikkönen auf
dem zweithöchsten Podest, wobei der Finne sich nach seiner Strafversetzung
wegen seines Motorwechsels bravourös durch das Feld nach vorne kämpfen
konnte.
"Es ist dennoch nach wie vor enttäuschend, was da am Freitag passiert ist", konnte sich der Ice Man nicht so sehr über Rang zwei freuen. "Wir haben nicht allzu viele Punkte verloren, aber wir hatten den Speed um besser abzuschneiden."
Wie Räikkönen klagte in der Folge auch Michael Schumacher über verlorene Zeit im Verkehr. "Ich hing quasi 18 Runden hinter Jarno und habe dabei viel Zeit liegen lassen", so der siebenfache Weltmeister. "Danach bin ich hinter Juan hängen geblieben. Der Verkehr hat uns also etwas Probleme bereitet. Die Konkurrenzfähigkeit war in Ordnung, aber wenn wir uns den Speed ansehen, dann ist der dritte Rang wohl das Maximum gewesen."
Der Sieger. Beim Heimspiel vollzog Fernando Alonso seinen fünften Streich: Denn während er den sechsten Renault-Saisonsieg einfuhr und den ersten Heimerfolg der Gelb-Blauen besiegelte, stand er zum fünften Mal in diesem Jahr auf dem obersten Treppchen.
"Es lief wirklich sehr gut", freute sich der Spanier über den Heimsieg seines Teams. "Das Auto hat sich im Rennen als extrem gut erwiesen. Ich sah von Beginn an, dass alles für mich lief. Bis zum ersten Stopp habe ich gepusht und danach das Rennen kontrolliert. Wir wissen nicht genau warum, aber wir waren an diesem Wochenende unglaublich konkurrenzfähig und hatten ein perfektes Paket."
Die WM-Wertung. Da die Zielankunft genau in der gleichen Reihenfolge wie in der WM-Tabelle erfolgte, ergaben sich auf den ersten drei Plätzen keine Verschiebungen: Alonso führt weiter vor Räikkönen und M. Schumacher. Der Spanier hat nun 69 Zähler auf dem Konto, sein finnischer Verfolger 45 und der Deutsche 40 WM-Punkte.
In der Teamwertung vergrößerte Renault derweil dank Montoyas Ausfall ebenfalls seinen Vorsprung auf McLaren, die ihren zweiten Platz allerdings gegen Ferrari verteidigen konnten. Dahinter konnte Toyota mit einer doppelten Punkteankunft seinen vierten Platz vor den heute enttäuschenden Williams festigen. British American Racing liegt hingegen auch nach seinem ersten Punktgewinn des Jahres auf dem zehnten und letzten Rang der Konstrukteurs-WM.
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