- DMV-Titel & Hockenheim-Pokal für Marc Roth
- Schweizer SRM-V8 GT debütiert erfolgreich
Das Finale der DMV-Challenge in Hockenheim wurde zur Angelegenheit der Schwei-zer
Teams und Fahrer.
Im Training gelang Jürg Aeberhard (CH) zwei Mal die Pole. Würde
der junge Schweizer seine Siegesserie in Hockenheim fortsetzen können?
Dem gerade mal 22jährigen Biglener gelang es Pierre von Mentlen knapp
nieder zu ringen. Pierre v. Mentlen (CH) half dem jungen Landsmann sogar.
„Er bekam meinen 2. Satz Heiz-decken“. Patriotismus pur. Pierre
von Mentlen selber servierte der Fachwelt mit einem neuen GT-Fahrzeug aus
eigener Fertigung eine kleine Sensation. Und das absolut unerwartet. Er präsentierte
den von seinem Unternehmen in der Schweiz unter persön-licher Leitung
entwickelten SRM-V8-GT, dem Fzg.-Nr.1 in Hockenheim. Der 1250 mm hohe 7,4L
verfügt über 750 PS. Der Neue lief in Hockenheim auf dem Moto-GP-Kurs
aus dem Stand ohne Mucken. Die Techniker Jeffrey und Paul hatten dort aus
dem Stand wenig Mühe.
Den Start zum 1. Rennen entschied Chaouki Chikhani (RL) für sich. Für
die Fans auf den Rängen war das Racing pur. In Runde 1 ging von Mentlen
an Chikhani vorbei. Mit abgebrochenem Löscherhalter musste Aeberhard
in Runde 2 aufgeben. „Der Löscher flog im Fußraum herum.
2 Runden später rollten Chikhani an die Box. „Die Technik“,
signalisierte er unmutig per Handzeichen. Seine Jungs stürzten sich bereits
auf den GT2 des Libanesen. Auch Probst rollte sehr langsam rein. „Radträger
gebrochen, reparieren wir“ vermeldete der Rodgauer Routinier fast gelassen.
Im Mittelfeld dagegen war Marc Roth (CH) im Toyota Richtung Klassensieg und
Titel unterwegs. Titelgegner Jörg Bernhard rollte ebenfalls früh
raus. Der Kurs forderte gleich zu Rennbeginn viele Opfer. 6.37min vor Rennende
dann kräftige Zündaussetzer bei Dominator von Mentlen. Der hatte
zu dem Zeitpunkt mehr als die gesamte Zielgerade Vorsprung. „Ich versuchte
den Wagen auf Touren zu halte“, so der Schweizer später. Das gelang
auch. Eine tolle Sache für die Fans. Fällt er aus oder kommt er
wieder auf Drehzahl? Aber PvM fiel Runde für Runde weiter zurück.
Aber er kam ins Ziel. Am Ende gewann Gaststarter Jens Hochköpper, Ein
Kenner der UHSport-Rennen, vor dem 20jährigen Robin Chrzanowski, Olli
Dutt im GT3 von „DOK Henry“, „Viperfighter“ Dirk Riebensahm,
Karolina Czapka (PL), und von Mentlen (CH). Von Mentlen konnte sich wenigstens
mit der schnellsten Runde (1.29,578) trösten. „Unsere Viper hat
hier keine 700 PS“, so Manfred Sattler. „Wir müssen mit den
GT3-Porsche verglichen werden“.
Rennen 2 wurde zu einer nächsten Sensation. Aeberhard, Probst, v. Mentlen
und Chikhani vorne. Probst geht vorbei. Die Verfolger Dutt, Czapka (PL), van
Merksteijn (NL), Chrzanowski, Zink und Kamm (b.CH) dicht beisammen dahinter
in diverse Fights verwickelt. Rennsport vom Feinsten. Übrigens auch in
den Tourenwagenfeldern dahinter in den Klassen. Respekt vor diesen Leistungen.
Aeberhard greift Probst vor Start und Ziel an. Berührung, beide drehen
sich. Von Mentlen, Chikhani und Dutt kommen knapp vorbei. „Ich war mitten
drin“, so der überrundete Thomas Reichel im Clio leicht entsetzt.
Probst und Aeberhard, beide echte Könner, waren out. Erst später
wird man erfahren mit welcher Strategie und welchen Reifen der Schweizer und
der Deutsche unterwegs waren. That’s Racing. Ein Fan verglich den Unfall
mit der Situation beim letzten GP zwischen Massa und Hamilton. Dahinter 2
Führungswechsel zwischen von Mentlen und Chikhani. Der Schweizer war
technisch prächtig sortiert und kaum zu packen. Chikhani hatte hier keine
Probleme und war ebenfalls in bester Form. Dann erneut Aussetzer beim Schweizer.
Ein Raunen bei den Fans in der Sachskurve. Sollte das etwa…? Ja, es
wurde zur Entscheidung. Chikhani gewann. „Ich hatte keine Probleme“,
so „CC“ strahlend. Und bemerkt hatte er die Probleme seines Freundes
aus der Schweiz auch nicht sofort. „Ich war voll damit beschäftigt
in meinen dicken Orangenen Bomber hineinzuhorchen. War doch in den Rennen
zuvor oft technisch was passiert“. Diesmal nicht. CC’s 11. UHS-
Gesamtsieg. Der 2. Klassen-sieg nach dem Vormittagsrennen bescherte Marc Roth
nach dem Challengegewinn noch den Hockenheim-Pokalsieg-08. 2 Titel für
den Schweizer und 2 Titel zuvor bereits für Jörg Bernhard. Hockenheim
markierte das Ende einer kampfbetonten Saison mit einigen Führungswechseln
an den Tabellenspitzen. Promoter Hoffmann schenkte sich am Abend genüsslich
ein „Weizen“ ein. Das hatte er verdient. Volle Felder, packende
Rennen, ein mitreißendes Finale. Was will man mehr. Aber wer den Serienpromoter
von der Saar kennt, der weis auch dass es in jeder Saison eine Steigerung
gab.
HTS / Foto: Etienne Fotografie