- Erdgas-Boliden gehen an den Start
"Das Engagement im Rennsport beweist, dass Erdgas auch jede Menge Fahrspaß bedeutet", erläutert Stephan Rieke, der beim IEK für Fahrzeugtechnik zuständig ist. "Der Kraftstoff Erdgas bietet mit seinen 130 Oktan ein deutlich größeres Potenzial zur Leistungssteigerung von Motoren als Ottokraftstoffe. Durch Turbo-Aufladung und Verdichtung sind aus einem optimierten 1,5-Liter-Erdgas-Motor theoretisch bis zu 500 PS heraus zu holen. Einzig die mechanische Belastbarkeit des Motors setzt hier Grenzen."
Bereits in den vergangenen Jahren haben Teams die Leistungsstärke und Renntauglichkeit von Erdgasfahrzeugen unter Beweis gestellt. Beim 24h-Rennen sind Material und Technik besonderen Belastungen im Dauerbetrieb ausgesetzt. Die Erdgasmotoren haben ihre Fahrer bisher aber noch nicht im Stich gelassen. Schon im Jahr 2008 hat der IEK das Team von Volkswagen Motorsport unterstützt, das mit einem erdgasbetriebenen VW Golf GTI an den Start ging und den Härtetest in der "Grünen Hölle" bestand, indem es das Ziel erreichte. Die Erdgaspiloten fuhren teilweise schnellere Rundenzeiten als die PS-Boliden aus dem Hause Porsche oder Aston Martin mit Benzinantrieb. Dabei zeigte sich, dass nicht nur die Leistungsstärke, sondern auch die Umweltbilanz stimmte. Die Erdgas-Boliden haben nur halb so viel CO2 in die Luft geblasen wie ein vergleichbarer Benziner. "Wir sind gespannt, wie sich die beiden VW Scirocco in diesem Jahr schlagen werden. Wichtig ist bei diesem Langstreckenrennen zunächst einmal, dass sie ins Ziel kommen. Und wenn sie dann noch gute Platzierungen erzielen, freuen wir uns besonders", erklärt Stephan Rieke.