Facebook
Norbert Sulzer ist der Regenkönig von Salzburg
Auinger dieses Mal auf Platz 2

Der Salzburger „Schnürlregen“ hat wieder einmal zugeschlagen: Der 8. Lauf der TCCA ging bei fürchterlichen Witterungsbedingungen über die Bühne – das Feld der österreichischen Tourenwagen-Cracks blieb auf der ultraschnellen Strecke von gröberen Blechschäden aber Gott sei Dank verschont.

Und der, der sich den Regen gewünscht hatte, war am Ende auch siegreich: Der Wiener Norbert Sulzer (Hoffmann Racing) fuhr mit seinem Honda Civic Type-R in einem ereignisreichen Regenrennen in einer anderen Liga, selbst Nachwuchs-Pilot Bernhard Auinger (TCCA-VIP-Auto), am Samstag im ersten Lauf noch siegreich, hatte dem Seriensieger dieser Saison nichts entgegenzusetzen.

Doch der Reihe nach: Schon vor dem Start gab’s die erste Aufregung: Alex Scheck (Seat Tappeiner Motorsport), in dieser Saison ohnehin nicht gerade vom Glück verfolgt, musste seinen Seat Ibiza PD TDi bereits unmittelbar nach der Aufwärmrunde in den Boxen abstellen: Nach einem Ausbau der Spurverbreiterungen wurden die Bremsschläuche von der Scheibe durchgescheuert, ohne Bremswirkung war an ein Weiterfahren nicht zu denken.

Als die Ampel auf Grün sprang, erwischten sowohl Norbert Sulzer, der von der zweiten Startposition aus ins Rennen ging, als auch Erich Hascher (Team Hoffmann Racing) im Honda Integra einen phänomenalen Start. Im Eifer des Gefechts berührten sich Hascher und Andreas Mairzedt (Remus Racing) noch auf der Start- und Zielgeraden, glücklicherweise blieben beide auf der Strecke. Norbert Sulzer konnte dann schon in der ersten Kurve an Bernhard Auinger vorbeiziehen und die Führung übernehmen. Nur eine Runde später kam das Aus für Andreas Mairzedt: Der Remus-Racing-Pilot wurde zum Aquaplaning-Opfer und flog ausgerechnet an der schnellsten Stelle des Kurses, in der Fahrerlagerkurve, von der Piste. Wie durch ein Wunder schlug er nirgendwo an, das Rennen und damit die Chance auf eine gute Position waren für ihn aber leider vorbei. Somit war der Weg für Johannes Jagarinec (Team Hoffmann Racing) frei, der zur Jagd auf Christian Engelhart (IPZ Aquila Racing) blies. Runde um Runde knabberte er mehr und mehr von Engelharts Vorsprung ab, gegen Rennmitte hatte er ihn schließlich eingeholt. Kurz nach der Schikane kam es zu einer ersten Berührung, eine Runde später endete das Duell um Rang drei in der Nocksteinkehre mit einem Lackaustausch – bei dem Jagarinec den Kürzeren zog und seinen Honda Civic Type R mit kaputtem linken Vorderrad neben der Strecke abstellen musste.

Christian Engelhart konnte ohne gröbere Probleme weiterfahren, mehr als der dritte Rang war für den 18jährigen Deutschen aber nicht mehr drinnen: Zu überlegen war der spätere Sieger Norbert Sulzer, zu weit weg war der Zweitplatzierte Bernhard Auinger. Dennoch konnte sich Engelhart über die Punkte für Rang zwei freuen, da ja Auinger als Gaststarter keine Punkte erhält. Allerdings baute auch Norbert Sulzer mit dem Sieg und der schnellsten Rennrunde des Tages sein TCCA-Punktekonto weiter aus, sein Vorsprung in der Gesamtwertung ist mittlerweile auf 27 Zähler angewachsen – verdientermaßen, denn seine Vorstellung auf dem verregneten Salzburgring durfte man getrost als meisterhaft bezeichnen.

Die Punkte für Platz drei sicherte sich still und heimlich ein VW-Pilot. Martin Jakubowics fuhr, trotz offensichtlichem Leistungsmangel auf der schnellen Strecke, den vierten Rang nach Hause. Beim VW-Rallyeteam geht’s mit dem VW Golf V PD TDi also weiter bergauf, schlussendlich holte auch Andi Waldherr in seinem insgesamt erst vierten Tourenwagen-Rennen die ersten Zähler für die Gesamtwertung! Norbert Groer (IPZ Aquila Racing) sicherte sich mit Platz fünf ebenfalls wichtige Meisterschaftspunkte, auch Hannes Schweiger und Alexander Strohmer (beide Seat Tappeiner Motorsport) – die mit ihren brustschwachen Seat Ibizas auf ziemlich verlorenem Posten standen, konnten noch den einen oder andern Punkt ergattern. Leer ging dagegen Erich Hascher (Team Hoffmann Racing) aus, der an aussichtsreicher Position aufgeben musste: Eine Halbachse hatte ihren Dienst vorzeitig quittiert, ohne Vortrieb war das Rennen für Hascher und seinen Honda Integra Type-R vorbei.


Endergebnis (nach 17 Runden):

1. Norbert Sulzer (Honda Civic) 30:20,394 Minuten
2. Bernhard Auinger (Honda Civic) + 11,554 Sekunden
3. Christian Engelhart (D, Honda Civic) + 17,864
4. Martin Jakubowics (VW Golf) + 1:17,768
5. Norbert Groer (Honda Civic) + 1:21,130
6. Andreas Waldherr (VW Golf) + 1:38,368
7. Hannes Schweiger (Seat Ibiza) + 1 Runde
8. Alexander Strohmer (Seat Ibiza) + 1 Runde

Nicht in der Wertung:

Johannes Jagarinec (Honda Civic), technischer Defekt
Ernst Hascher (Honda Integra), technischer Defekt
Andreas Mairzedt (Honda Civic), Unfall
Alexander Scheck (Seat Ibiza), technischer Defekt

Stand in der Meisterschaft (nach 8 von 12 Läufen):

1. Norbert Sulzer (Honda Civic) 123 Punkte*
2. Christian Engelhart (Honda Civic) 96
3. Johannes Jagarinec (Honda Civic) 62
4. Martin Jakubowics (VW Golf) 48
5. Andreas Mairzedt (Honda Civic) 46
6. Norbert Groer (Honda Civic) 38
7. Hannes Schweiger (Seat Ibiza) 33
8. Hannes Danzinger (Alfa Romeo) 24
9. Alexander Scheck (Seat Ibiza) 18
10. Alexander Strohmer (Seat Ibiza) 10
10. Andreas Waldherr (VW Golf) 10
12. Johann Eigenbauer (Honda Integra) 5

* 1 Zusatzpunkt für die schnellste Runde (2. Lauf: Norbert Sulzer)

Fahrerstimmen:

Norbert Sulzer (1. Platz): „Mein Regentanz hat anscheinend gewirkt. Ich habe ja gewusst, dass ich im Regen keine Gegner habe – jetzt bin ich unheimlich happy. Natürlich ist der Punktepolster angenehm, aber auf dem Hungaroring wird wieder auf Angriff und Sieg gefahren!“

Bernhard Auinger (2. Platz): „Gratulation an Norbert Sulzer. Der war heute so schnell, keine Ahnung wie er das gemacht hat. Ich habe am Anfang versucht, sein Tempo mitzugehen, die gleiche Linie zu fahren. Das war einfach nicht möglich. Aber ich glaube, für mein erstes Wochenende im Tourenwagen sind ein erster und ein zweiter Platz nicht so schlecht. Ich muss sagen, ich habe richtig Lust bekommen, auf die TCCA. Schauen wir mal, vielleicht klappt es ja sogar und man sieht mich bald wieder…“

Christian Engelhart (3. Platz): „Norbert war heute einfach schneller, gratuliere. In der zweiten Rennhälfte konnte ich das Tempo von Bernhard mitgehen. Da war er aber leider schon zu weit weg, durch das Duell mit Johannes Jagarinec habe ich zuviel Boden verloren. In Ungarn werden die Karten neu gemischt!“


Finde-dein-auto.de

Copyright © 1998 - 2024 Agentur Autosport.at 
Der Inhalt dieser Seite mit allen Unterseiten unterliegt, soweit nicht anders vermerkt, dem Copyright der Agentur Autosport.at. Texte, Bilder, Grafiken sowie alle weiteren Inhalte dieser Seite dürfen, weder im Ganzen noch teilweise, ohne unsere vorherige schriftliche Zustimmung vervielfältigt, verändert, weitergeleitet, lizenziert oder veröffentlicht werden.


Impressum - Datenschutz - Cookie Policy

Zum Seitenanfang