Die Premiere von Michael Zottl und seinem Citroen Saxo VTS auf der Nordschleife ist beendet, und sie kann als Erfolg gewertet werden. Frisch aus dem brütend heißen Wien, fand das Team am Nürburgring Bedingungen vor, die den gelernten Österreicher mehr an alpine Gefilde erinnern: eine „grau-grüne Hölle“ mit 15 Grad Außentemperatur mitten im Juli und wolkenverhangenem Himmel, der nichts Gutes versprach - es blieb glücklicherweise beim Versprechen.
Erste Erkenntnis nach dem Eintreffen im alten Fahrerlager des
Nürburgringes: auch in einem Feld von insgesamt 96 genannten Fahrzeugen
ist es möglich, der einzige Teilnehmer in seiner Klasse zu sein. Ein garantierter
Klassensieg ist nett, aber nicht Sinn der Sache, deshalb werden die Herausforderungen
in der Gruppe gesucht, wo 20 Konkurrenten der Kategorien A und 24h-Special warten.
Ab Mittwoch abend spult Michael Zottl inmitten des Publikumsverkehrs einige
Runden mit dem Serien-Saxo von Teamkollegen Wolfgang Mitschka ab; Erkenntnis
Nummer 2: das Training mit der Spielkonsole vorm heimatlichen Fernseher nützt
tatsächlich etwas, zumindest zur Orientierung auf dem 20-Kilometer-Kurs.
Am Samstagmorgen kommt das Rennauto erstmals zum Einsatz; die dritte, erfreuliche
Erkenntnis: man ist auch technisch gut vorbereitet.
Im Rennen geht es mit der stetigen Steigerung weiter: Michael Zottl ärgert
sich zwar etwas über eine weitläufig umfahrene erste Sollzeit, aber
in der ersten Nordschleifen-Rennrunde eines Rennfahrerlebens darf ein Fehler
passieren. Danach hat er die Sollzeitregel gut im Griff und spult die restlichen
Runden ohne Schwierigkeiten ab. Das Auto hält der Belastung ebenso stand
wie die Matador-Reifen. Die Ausfallquote in der Gruppe (die Hälfte der
20 Starter muß w.o. geben) zeigt, daß das keine Selbstverständlichkeit
ist. Auch die Kommunikation mit der Box klappt tadellos. Ein sechster Platz
in der Gruppe ist Lohn der Anstrengung. „Eine tolle Strecke, und vor allem
das rundenlange Duell mit einem BMW M3 am Schluß war sagenhaft“,
freut sich Michael Zottl. Auch nicht unwichtig: die schnellste Rundenzeit eines
Citroen Saxo wurde nur um 3 Sekunden verfehlt.
„Erschöpft, aber glücklich“, und mit einigen neuen Ideen
zur Verbesserung des Autos im Gepäck, trat das Team die Heimreise nach
Österreich an. Weiter geht die Saison für Michael Zottl und Beck Motorsport
mit der Jagd auf den FIA-Zonentitel im Autoslalom, und als Kontrastprogramm
dazu mit der Verteidigung des Klassensieges bei den 6 Stunden von Brno im Herbst.
Ein Wiedersehen am Nürburgring ist für die Zukunft fix eingeplant.
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