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  • 11.Etappe: Néma - AYOUN EL ATROUS

Martin Freinademetz
Die heutige Etappe zeigte menschliche Züge: Start um 11.00 Uhr, 280 Kilometer und kein Rennen gegen die Zeit. Von Nema nach Ayoun, über größtenteils befestigte Straßen und der Abschied von den Dünen. Für Martin Freinademetz war der Mittwoch ein Lichtblick nach anstrengenden und langen Tagen.

Vorgabe von der Organisation für die elfte Tagesetappe: bis 17.00 Uhr im Ziel in Ayoun zu sein, Vorgabe für den einzigen Österreicher im Zweiradfeld, Martin Freinademetz: den Körper, in erster Linie Hand- und Kniegelenke, zu schonen, den fahrbaren Untersatz Material schonend ins Biwak zu bringen. „Ich musste auf der langen Etappe nach dem Ruhetag meine Maschine sehr oft anstarten, dabei hab ich mir das Knie etwas beleidigt. Über lange Strecken stehend zu fahren ist mittlerweile auch extrem anstrengend, aber das geht es den meisten Privatfahrern gleich. In den letzten Tagen haben einige Starter wegen genau dieser Anstrengung aufgegeben. Auch ich hab mich schon das eine oder andere Mal gefragt, warum ich mir das antue, aber über diesen Punkt bin ich jetzt definitiv hinaus!“

Eine wenig komplizierte Strecke, gewürzt mit Sandstürmen und vielen Ortsdurchfahrten: „Die Fahrerei war heute eher eine langweilige Geschichte. Wir sind durch sehr viele Dörfer durchgefahren - da herrscht ein streng überwachtes Speedlimit von Tempo 30. Damit du keine Strafe ausfasst, bist du eher mit fünf bis zehn Km/h weniger unterwegs. Da bleibt Zeit in jede Hütte hinein zu schauen. Ich habe noch nie so verwahrloste Zustände wie hier gesehen und ich bin auf der Welt schon viel herumgekommen. Die Menschen dürften mit dem zufrieden sein, was sie haben.“

Letzte Reserven werden morgen mobilisiert, es geht nach Mali. Auf Sand folgt dann Savanne, nach dem Staub wird es wieder schnell. Von Ayoun nach Kayes über 484 Kilometer, davon 257 gegen die Zeit.


Volkswagen will gute Bilanz weiter ausbauen
Mit einer geänderten Strategie bestreitet das Volkswagen Werksteam die verbliebenen vier Etappen der 29. Rallye Dakar. Die Werkspiloten Carlos Sainz (Spanien), Giniel de Villiers (Südafrika) und Mark Miller (USA) werden mit dem Race Touareg weitere Etappensiegen in Angriff nehmen, um bis ins Ziel am 21. Januar am Lac Rose nahe Senegals Hauptstadt die Bilanz auszubauen. Von den zehn bisher ausgetragenen Wertungsprüfungen konnte Volkswagen sechs gewinnen.

Dagegen ist das Team aus dem Kampf um den Gesamtsieg ausgeschieden, nachdem der mit über einer halben Stunde Vorsprung führende Giniel de Villiers und der viertplazierte Carlos Sainz auf der neunten Etappe durch technische Defekte weit zurückgeworfen worden waren. Bester Volkswagen Pilot in der Gesamtwertung ist Mark Miller als Sechster, gefolgt von Carlos Sousa (Portugal) im Race Touareg des Lagos-Teams. Sainz ist Zehnter, de Villiers Zwölfter.

"Wir blicken nach vorne und resignieren nicht, auch wenn wir unverändert enttäuscht sind, unsere von Beginn an behauptete Führung verloren zu haben", sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. "Mit guten Tagesergebnissen wollen wir unseren insgesamt starken und positiven Auftritt bei dieser ‚Dakar’ weiter unterstreichen. Solche Defekte gehören zum Motorsport, aber sie ändern nichts an der Leistung, die von allen erbracht wird." Volkswagen hatte die Rallye Dakar seit dem Start in Lissabon dominiert und zum Teil mit mehreren Fahrzeugen angeführt. Von den drei Königsetappen in Mauretanien hatte Volkswagen zwei gewonnen und die dritte bis zum Defekt angeführt. "Gerade unsere Stärke auf diesen längsten und schwierigsten Prüfungen hat gezeigt, dass wir unsere Aufgaben seit der vorangegangenen ‚Dakar’ erfolgreich erfüllt haben", so Kris Nissen.

Nach einer reinen Verbindungsetappe ohne Wertungsprüfung am Mittwoch haben alle Race Touareg und das gesamte Team das Biwak in Ayoun El Atrous in Mauretanien erreicht. "Nach diesem Tag ohne Zeitenjagd sind Fahrer, Beifahrer und Fahrzeuge fit für den Schlussspurt", so Kris Nissen. Von Ayoun El Atrous startet am Donnerstag die über 484 Kilometer führende Etappe nach Kayes in Mali.


Mitsubishi Piloten erholen sich auf Verbindungsetappe
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Zwölfter Dakar-Triumph von Mitsubishi rückt in greifbare Nähe

Hattersheim, 17. Januar 2007. Nach drei Tagen der Anstrengung, bei denen Mitsubishi die Plätze eins und zwei der Rallye Dakar 2007 eroberte, durften sich die Pajero Piloten auf der elften Etappe ausruhen. Wegen Sicherheitsbedenken wurden zwei Prüfungen in Mali aus dem Zeitplan gestrichen. Daher rollte die PS-Karawane am heutigen Mittwoch ohne Zeitwertung auf einer 280 Kilometer langen Verbindungsetappe in Mauretanien von Néma nach Ayoûn-el-Atroûs. In die morgige zwölfte Etappe startet das Mitsubishi Quartett Stéphane Peterhansel, Luc Alphand, Hiroshi Masuoka und Nani Roma unverändert von den Gesamtplätzen eins, zwei, fünf und dreizehn.

Das 484 Kilometer lange Teilstück führt von Ayoûn-el-Atroûs nach Kayes im sicheren Südwesten von Mali. Dabei müssen 257 Kilometer auf Zeit durch die Savanne absolviert werden. Insgesamt trennen die Teilnehmer noch 1601 Gesamtkilometer beziehungsweise 758 Wertungskilometer verteilt auf vier Etappen vom Ziel in Dakar.
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