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  • Die Rallye Schweden aus Sicht von BFGoodrich
  • So verlief die Rallye Schweden 2006
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BFGoodrich will die Eiszeit in der Rallye-WM mit einem Sieg einläuten

Mit Tempo 200 über Eis und Schnee: Obwohl die Rallye Schweden während des strengen skandinavischen Winters ausgetragen wird, zählt sie zu den schnellsten Läufen der Rallye-Weltmeisterschaft. Ein Grund dafür: Die außergewöhnlichen Spike-Reifen von BFGoodrich. Im vergangenen Jahr führten diese Pneus den Ford-Piloten Marcus Grönholm zum Erfolg, dieses Jahr will die amerikanische Reifenmarke ihren Triumph wiederholen und den zweiten Sieg beim zweiten Saisonlauf einfahren.

Coole Fahrer, fröstelnde Zuschauer und eine herzerfrischende Atmosphäre: Die Rallye Schweden gehört für die WRC-Asse (World Rally Championship) und ihre Anhänger zu den absoluten Highlights im WM-Kalender. Wenn die Piloten vom 8. bis 11. Februar ihren etwas anderen „Eiskunstlauf“ präsentieren, herrscht in den Wäldern rund um Karlstad Volksfeststimmung. Für das Jahr 2007 haben sich die Organisatoren dafür etwas ganz Besonderes einfallen lassen und die legendäre SuperSpecial von Karlstad wiederbelebt. Bis in die 70er Jahre lieferten sich hier die besten Rallyefahrer der Welt auf einer vereisten Pferderennbahn atemberaubende Kopf-an-Kopf-Duelle. In neuem Layout und mit einem gewaltigen 30-Meter-Sprung soll die Zuschauerprüfung am Donnerstagabend und Sonntagmittag noch mehr Fans begeistern als je zuvor.

Wie in den Vorjahren dürfte die Entscheidung um den Gesamtsieg allerdings in den Wäldern rund um das Rallyezentrum fallen, die mit gut einem Drittel neuer Strecken aufwarten. Vor allem die Fahrer hoffen auf reichlich Schnee, denn dann formen die Schneewände die Piste zu einer Art Bobbahn. „Bei richtig winterlichen Verhältnisse ist die Rallye Schweden ein hervorragendes Event“, so Vorjahressieger und BFGoodrich Partner Marcus Grönholm. „Ich finde es immer wieder aufregend, auf Schnee Vollgas zu geben und mich vor den Kurven zum Bremsen an die Schneewände anzulehnen. Es mag überraschend klingen, aber dank unserer Reifen verfügen wir über exzellenten Grip. Mit unseren Spike-Reifen haben fast so viel Haftung wie auf Schotter.“

Die Rallye Schweden aus Sicht von BFGoodrich
Schneekönig: BFGoodrich Partner Marcus Grönholm gewann die Rallye Schweden bereits vier Mal.
Wenn am Sonntag die siegreichen Fahrer und Teams gefeiert werden, stehen die Reifen nur im Hintergrund - dabei gelten sie gerade bei Schneerallyes als Schlüssel zum Erfolg. Ob gefrorener Schotter, Eis oder Schnee - auf den schwedischen Waldwegen bieten die „Spikes“ unglaublichen Halt und ermöglichen Höchstgeschwindigkeiten jenseits der 200 km/h und einen Schnitt von Tempo 110. Damit sich die kleinen Nägel besser in die gefrorene Fahrbahnoberfläche bohren können, kommen bei Winterrallyes vergleichsweise schmale Reifen zum Einsatz. Der Trick dabei: Durch die kleinere Auflagefläche erhöht sich das auf eine Stelle wirkende Gewicht und der Spike kann sich dank der größeren Kraft im Eis festkrallen. Durch das asymmetrische Laufflächenmuster verbessert sich die Bewegung der Spikes auf Geraden (längliche Blöcke) und in den Kurven (schräge Blöcke). Damit sich Schnee, Matsch und Dreck nicht im Reifen festsetzen, besitzen die Pneus zudem ein zu den Seiten geöffnetes Profil.

Bei der Rallye Schweden setzen alle Top-Teams auf den BFGoodrich g-Force Ice. Jeder Reifen verfügt über das maximal erlaubte Limit von 384 Wolfram-Spikes die sich bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h 17 Mal pro Sekunde in den Boden eingraben, um dem Fahrer optimale Traktion zu liefern. Wolfram ist das härteste und schwerste Metall auf der Welt. Es schmilzt erst bei einer Temperatur von 3.410 Grad Celsius.

1.998 BFGoodrich Pneus für Schweden und Norwegen
Da die Wolfram-Nägel ganz andere Eigenschaften besitzen als das Gummi der Lauffläche, kommt es beim Kleben vor allem auf die richtige Technik an. Um auf längeren Prüfungen eine noch bessere Haltbarkeit zu ermöglichen, setzen die Pneu-Experten aus Clermont-Ferrand seit diesem Jahr auf ein neues Verfahren. Diesen speziellen Job übernimmt die Firma Däckproffsen im Auftrag von BFGoodrich. Die schwedischen Spezialisten kleben die Spikes per Hand in die Öffnungen der Laufflächen, die in Clermont-Ferrand konstruiert und dann nach Skandinavien geschickt werden. Das Kleben eines jeden BFGoodrich g-Force Ice dauert etwa eine Stunde. Allein für die WM-Läufe in Norwegen und Schweden ließ BFGoodrich 1.998 Pneus anfertigen. Die Tests vor der Veranstaltung sind in dieser Zahl noch nicht enthalten. Die Werksmannschaft nutzten ihr erlaubtes Limit von vier Tagen für die Rallyes in Schweden und Norwegen komplett aus: Citroën und Ford reisten im Dezember gen Norden, Subaru bereitete sich Anfang Februar auf die Schnee-Events vor.

Wie bei jeder anderen Rallye gelten auch in Schweden strenge Regeln in puncto Reifen: Jedem Piloten steht lediglich eine Laufflächenmischung zur Verfügung, in diese dürfen in einem Umkreis von 30 Zentimetern höchstens 60 Spikes eingelassen werden. Die maximale Länge der einzelnen Spikes darf maximal 20 Millimeter betragen, das Gewicht nicht vier Gramm überschreiten. Wegen der möglicherweise wechselhaften Bedingungen variiert die Länge der Spikes, die aus dem Reifen herausragt, dennoch. BFGoodrich bietet den g-Force Ice in den Versionen „long stud“ mit langen Spikes für Schnee, „normal stud“ für eisige Pisten und „short stud“ für gefrorenen Schotter an. Die Spikes des „long stud“ ragen dabei einen Millimeter weiter aus der Lauffläche heraus als die des „normal stud“. So minimal dieser Unterschied klingen mag: Sébastien Loeb und Co. spüren ihn deutlich.

Für die Veranstaltung kann jeder der 16 eingeschriebenen Piloten maximal 70 Reifen nominieren, von denen er höchsten 45 einsetzen darf. In den 70 BFGoodrich g-Force Ice befinden sich im Regelfall 537 Meter Wolfram, die etwa 107 Kilogramm messen. Werden die einzelnen Spikes in einer Reihe aneinander gelegt, dann erreicht diese Kette aus Nägeln eine Länge von 8,60 Kilometern - also mehr als die vierfache Distanz der 1,9 Kilometer langen „Karlstad SuperSpecial“.

Selbst die Beschaffenheit der eisigen Fahrbahnoberfläche kann immens variieren, ähnlich wie sich die Sorten von Sand bei der „Dakar“ unterscheiden: Je nach Wetterlage bietet das Eis ein komplett anderes Gripniveau. Bei -20 Grad Celsius ist das Eis besonders hart, und die Spikes graben sich nur mit Mühe in den Boden ein. Bei -5 Grad Celsius oder gar tauendem Eis bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sieht die Lage wieder ganz anders aus, denn der Wasserfilm auf dem Eis kann sehr rutschig sein. Um seine Partner ständig mit den richtigen Informationen zu versorgen, schickt BFGoodrich eigene Beobachter an die Strecken und vertraut den Ansagen von Meteorologen. Im vergangenen Jahr bewies übrigens Marcus Grönholm bei der Reifenwahl das glücklichere Händchen: Der Finne setzte am zweiten Tag auf den BFGoodrich g-Force Ice „long stud“ und sicherte sich dadurch seinen insgesamt vierten Sieg in Schweden.

Das erwarten die Partnerteams von BFGoodrich
Nach Rang drei und fünf in Monte Carlo will BP-Ford in Skandinavien auf den Heimvorteil seiner beiden Piloten Marcus Grönholm und Mikko Hirvonen setzen. „Für mich ist das Fahren bei winterlichen Bedingungen etwas ganz Besonderes, deswegen gehört diese Veranstaltung auch zu meinen absoluten Lieblingsrallyes“, berichtet Grönholm, der das Event im vergangenen Jahr auf BFGoodrich Pneus für sich entscheiden konnte. „Vielleicht genieße ich das so sehr, weil ich meine Karriere auf solchen Straßen begonnen habe.“

Neben der Werksmannschaft gehen mit Stobart-Ford und Munchi's-Ford gleich zwei weitere eingeschriebene Teams mit Focus RS World Rally Cars an den Start. Nach der Punkteplatzierung in Monte Carlo will der Norweger Henning Solberg auf vertrauterem Boden noch höher hinaus - und auch das Nordlicht Jari-Matti Latvala aus Finnland im zweiten Stobart-Focus möchte in Schweden glänzen. Mit weniger hohen Erwartungen treten die Argentinier von Munchi's-Ford in Skandinavien an, denn das Team um Luis Perez Companc und Juan Pablo Raies feiert im hohen Norden sein WM-Debüt.

Nach dem Auftaktsieg bei der „Monte“ reist Citroën Total mit breiter Brust nach Karlstad: Vor allem Weltmeister Sébastien Loeb will den Lokalmatadoren einen weiteren Strich durch die Rechnung machen. Der Franzose gewann die Rallye 2004 als bisher einziger Nicht-Skandinavier und will diesen besonderen Erfolg gerne wiederholen. Unterstützung erhält „Super Séb“ dabei von seinem jungen spanischen Teamkollegen Daniel Sordo.

Der neue BFGoodrich Partner Subaru gewöhnte sich schnell an die Pneus aus Clermont-Ferrand: Mit den Plätzen vier und sechs gelang den Japanern bei der „Monte“ ein guter Saisonauftakt. „Ich habe ein positives Gefühl, was unser Potenzial betrifft, insbesondere wenn wir die neuen Reifen auf unser 2007er Auto aufziehen dürfen“, freut sich Petter Solberg. Einziger Wehrmutstropfen: Sein Debüt gibt der neue Impreza in den Händen des Norwegers und seines Teamkollegen Chris Atkinson nicht vor dem vierten Lauf in Mexiko.

Bei Kronos-Citroën greift an der Seite von Manfred Stohl erstmalig Lokalmatador Daniel Carlsson ins Lenkrad. Der Schwede hat sich für seine Heimrallye einiges vorgenommen: „Natürlich möchte ich um einen Podestplatz kämpfen“, so Carlsson. „Aber das ist keine leichte Aufgabe, denn in Schweden gehen viele starke Fahrer an den Start. Außerdem vertraue ich das erste Mal im Wettbewerb auf die Ansagen von Denis Giraudet.“

Neben den eingeschriebenen Teams rollen auch die bekanntesten Privatiers auf BFGoodrich: Wie bei der „Monte“ wollen Toni Gardemeister und Xavi Pons auch in Schweden mit ihren Mitsubishi Lancer WRC05 für Furore sorgen. Seinen zweiten Saisonstart absolviert auch Jan Kopecky, der erneut auf einen Skoda Fabia WRC setzt. Besonderes Augenmerk liegt diesmal aber auf dem WM-Debüt des Peugeot 207 S2000-Boliden, den der Schwede Jimmy Joge pilotiert. Das neue Auto mit einem Zweiliter-Saugmotor, Allradantrieb und BFGoodrich Pneus geht in der Produktionswagen-Weltmeisterschaft auf Punktejagd.


So verlief die Rallye Schweden 2006
„Bosse“ bereitete sich zum 38. Geburtstag selbst das schönste Geschenk: Marcus Grönholm entschied den Rallye-WM-Lauf in Schweden zum vierten Mal zu seinen Gunsten. Der Finne gewann am Steuer seines neu entwickelten und von BFGoodrich ausgerüsteten Ford Focus RS WRC06 ein bis zum letzten Meter spannendes Duell gegen den amtierenden Weltmeister Sébastien Loeb. Nach 348,88 Kilometern Vollgas durch die skandinavischen Wälder nördlich von Karlstad betrug sein Vorsprung auf den Franzosen am Ende der 19. Wertungsprüfung gerade mal 30,9 Sekunden. Nach dem Sieg bei der Rallye Monte Carlo bauten Grönholm und Beifahrer Timo Rautiainen sowie Ford und BFGoodrich ihren Vorsprung in beiden WM-Wertungen nach zwei von 16 Saisonläufen weiter aus.

Statistisches
Rallye Schweden, 2. Lauf zur Rallye-WM 2007 (8. bis 11. Februar 2007); Gesamtlänge: 1.732,73 Kilometer, davon 20 Wertungsprüfungen über 342,09 Kilometer; längste WP: 34,54 Kilometer (WP 10: Liljendal); größte WP-Distanz von Service-Punkt zu Service-Punkt: 59,60 Kilometer (WP 5 bis 8); Anzahl der möglichen Reifenwechsel: 9. Start und Ziel: Karlstad.

Vorjahresergebnis:

1. Grönholm / Rautiainen Ford Focus RS WRC BFG 3:09.01,9 Stunden
2. Loeb / Elena Citroën Xsara WRC BFG 30,9 Sekunden zurück
3. Carlsson / Holmstrand Mitsubishi Lancer WRC 2.56,8 Minuten zurück
4. Galli / D'Amore Mitsubishi Lancer WRC 3.03,8 Minuten zurück
5. Radström / Skallman Subaru Impreza WRC 5.53,3 Minuten zurück
6. Katajamäki / Alanne Ford Focus WRC 04 BFG 7.34,8 Minuten zurück
7. Pons / Del Barrio Citroën Xsara WRC BFG 8.35,6 Minuten zurück
8. Solberg / Menkerud Peugeot 307 CC WRC BFG 9.01,5 Minuten zurück
9. Joge / Andersson Peugeot BFG 9.17,2 Minuten zurück
10. Tuohino / Pietilainen Citroën Xsara WRC BFG 9.43,0 Minuten zurück

(BFG) = BFGoodrich Partnerteams

WM-Zwischenstand nach dem ersten von 16 Läufen

Fahrerwertung:
Fahrer Marke Punkte
1. Sébastien Loeb Citroën BFG 10
2. Dani Sordo Citroën BFG 8
3. Marcus Grönholm Ford BFG 6
4. Chris Atkinson Subaru BFG 5
5. Mikko Hirvonen Ford BFG 4
6. Petter Solberg Subaru BFG 3
7. Toni Gardemeister Mitsubishi BFG 2
8. Jan Kopecky Skoda BFG 1

Teamwertung:
Team Punkte
1. Citroën BFG 18
2. BP Ford BFG 10
3. Subaru BFG 8
4. Kronos-Citroën BFG 2
5. Stobart-Ford BFG 1
BFG = BFG Partnerteams

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