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Michelin-Partner trumpften in Japan groß auf - Platz 1 - 6
Trotz der für europäische Formel 1-Fans sehr frühen Startzeit trieb das Geschehen beim Grand Prix von Japan in kürzester Zeit sämtlichen Schlaf aus den Augen: Nach einem spannenden Rennverlauf sicherte sich Michelin- und McLaren-Mercedes-Pilot Kimi Räikkönen auf dem Suzuka Circuit seinen siebten Saisonsieg.

Dabei verwies der Finne, der vom 17. Startplatz aus ins Rennen gegangen war, noch in der allerletzten Runde den ebenfalls auf Michelin-Pneus vertrauenden Renault F1-Fahrer Giancarlo Fisichella auf den zweiten Platz. Dritter wurde „Fisicos“ Teamkollege Fernando Alonso - der neue Fahrer-Weltmeister musste von der 16. Position starten. Mit Mark Webber (BMW WilliamsF1), Jenson Button (BAR-Honda) und David Coulthard (Red Bull Racing) auf den Plätzen vier bis sechs sowie Ralf Schumacher (Toyota Racing) auf Rang acht fuhren gleich sieben Michelin-Partner in die Punkteränge. In der hart umkämpften Konstrukteur-Weltmeisterschaft schob sich Renault F1 wieder an McLaren-Mercedes vorbei und führt vor dem Saisonfinale in China mit zwei Punkten.

Der Grand Prix von Japan übererfüllte alle Erwartungen: Der anspruchsvolle Suzuka Circuit machte seinem Ruf, Austragungsort besonders spannender Rennen zu sein, erneut alle Ehre - nicht zuletzt aufgrund des erneut wechselhaften Wetters, das für ein überraschendes Qualifying-Ergebnis sorgte und damit den Grundstein legte für das Highlight der ohnehin nicht ereignisarmen Saison.

Heftige Niederschläge sorgten für ungewöhnliches Qualifying-Ergebnis
Einsetzender Regen sorgte im Zeittraining für ein Resultat, mit dem im Vorfeld wohl niemand gerechnet hatte. Toyota-Pilot Ralf Schumacher, der seinen Versuch zwar auf nasser, aber abtrocknender Strecke startete, sicherte Michelin die 99 Pole Position in der Formel 1. Knapp dahinter positionierte sich Jenson Button, dessen BAR-Honda ebenfalls auf Pneus aus Clermont-Ferrand rollte. Den dritten Startplatz sicherte sich Giancarlo Fisichella, bei dessen Qualifikationsrunde plötzlich heftiger Niederschlag einsetzte. Seine Michelin-Regenreifen erlaubten dem italienischen Renault F1-Pilot jedoch, trotz dieser widrigen Umstände eine ausgesprochen konkurrenzfähige Zeit herauszufahren. „Als ich in den dritten Sektor kam, war die Strecke bereits zu nass, um noch die Pole Position erreichen zu können“, bedauerte der Römer.

Noch größeres Pech ereilte jedoch den frisch gebackenen Weltmeister Fernando Alonso: Der junge Spanier, der wenige Minuten nach seinem Teamkollegen auf die Strecke ging, sah sich in seinem Renault R25 geradezu einem Unwetter ausgesetzt. Mehr als der 16. Startplatz war für ihn unter diesen Bedingungen nicht drin. Damit platzierte er sich immerhin noch einen Rang vor McLaren-Ass Kimi Räikkönen. Der finnische Michelin-Partner konnte sich ob des 17. Startplatzes lediglich damit trösten, dass seine Strafversetzung wegen Motorwechsels keine Auswirkungen mehr hatte. Der Grund: Räikkönens Teamkollege Juan Pablo Montoya verzichtete angesichts des immer heftiger werdenden Regens ebenso auf eine schnelle Runde wie Toyota-Michelin-Fahrer Jarno Trulli und Jordan-Pilot Tiago Monteiro. Das Trio musste daraufhin die letzten drei Startplätze einnehmen. Am vorderen Ende teilten Michelin-Fahrer die besten acht Startplätze unter sich auf.

Turbulente Szenen unmittelbar nach dem Erlöschen der Startampel
Ralf Schumacher nutzte seinen ersten Startplatz optimal: Der Kerpener gewann den Sprint zur ersten Kurve und führte das Feld vor dem bereits zweitplatzierten Fisichella und Button in die erste Runde. Im Mittelfeld hingegen unternahm Michelin- und BAR-Honda-Pilot Takuma Sato ebenso einen kurzen Ausflug ins Kiesbett wie Ferrari-Fahrer Rubens Barrichello. Am Ende des ersten Umlaufs kam Juan Pablo Montoya ausgangs der Schikane von der Strecke ab und prallte in die Reifenstapel. Während der Bergung des arg beschädigten McLaren-Mercedes führte das Safety Car das Feld um den Suzuka Circuit. Die fünf Runden währende Neutralisation des Rennens kam vor allem Ralf Schumacher äußerst ungelegen, der den Vorteil seines leichten Toyota TF105 nicht zum Ausbau der Führung nutzen konnte. Im erweiterten Feld seiner Verfolger befanden sich zu diesem Zeitpunkt auch bereits Fernando Alonso - der binnen einer Runde vom 16. auf den achten Rang gestürmt war - und Kimi Räikkönen, der sich um fünf Positionen auf Platz zwölf verbessert hatte.

Nachdem das Safety Car das Rennen zu Beginn der siebten Runde wieder freigab, setzte sich der führende Schumacher zunächst wieder von seinen Konkurrenten ab. Doch bereits in der 13. Runde bog der Deutsche zu seinem ersten von drei Boxenstopps ab und überließ Fisichella die Führung. Alonso hatte sich derweil auf Position sieben vorgearbeitet und setzte den vor ihm fahrenden Michael Schumacher immer stärker unter Druck - obwohl er zwischendurch neun Sekunden eingebüßt hatte, als er auf Anweisung der Sportkommissare nach einem Verbremser beim Überholen von Christian Klien den Österreicher ein zweites Mal passieren lassen musste. „Wir verstehen die Gründe für diese Entscheidung nicht“, klagte Alonsos Teamchef Flavio Briatore. „Alonso hatte Klien nach seinem Abkürzen durch die Schikane bereits wieder vorgelassen.“ Nicht zuletzt durch diesen Zwischenfall schloss Räikkönen immer weiter auf.

In der 20. Runde unterstrich Alonso dann eindrucksvoll, dass er zu Recht als neuer Formel 1-Weltmeister feststeht: Mit einem sagenhaften Manöver überholte der frisch gekrönte „Prinz von Asturien“ Schumachers Ferrari bei der Anfahrt auf die ultraschnelle „130R“ auf der Außenseite.

Neun Runden später und ähnlich souverän ging auch Räikkönen bei der Anfahrt auf die erste Kurve am Rekordweltmeister vorbei und begab sich auf die Verfolgung des Führungs-Trios Giancarlo Fisichella, Jenson Button und Mark Webber. Alonso war nach seinem ersten Boxenstopp wieder hinter Schumacher zurückgefallen. So musste der Spanier den Ex-Weltmeister auf der Start-Ziel-Geraden ein zweites Mal passieren, bevor er die Verfolgung auf seinen finnischen Kontrahenten eröffnen konnte.

Räikkönen setzte Schlusspunkt in einem dramatischen Finale
Durch einen späten zweiten Boxenstopp verbesserte sich Räikkönen acht Runden vor Rennende auf den zweiten Platz hinter dem unverändert führenden Fisichella und vor Webber, Alonso sowie Button. Den Rückstand von rund fünf Sekunden verkürzte der finnische „Silberpfeil“-Pilot innerhalb kürzester Zeit und tauchte schon bald Format füllend in den Rückspiegeln des Renault F1-Piloten auf. Zu Beginn der Finalrunde beschleunigte der McLaren-Mercedes-Star deutlich besser auf die Start-Ziel-Gerade, zog an seinem Kontrahenten vorbei und übernahm die Führung bis ins Ziel. „Dieser Sieg ist natürlich besonders schön, weil ich so hart für ihn kämpfen musste“, strahlte der „Iceman“ später.

Hinter dem leicht enttäuschten Fisichella gelang dessen Teamkollegen Alonso noch der Sprung auf das Podium: Zwei Runden vor Schluss zwängte sich der 24-Jährige auf der Start-Ziel-Geraden an Mark Webber vorbei. Mit Jenson Button auf Rang fünf und dem Red-Bull-Piloten David Coulthard auf Platz sechs komplettierten weitere Michelin-Partner die Top-Sechs. Der Trainingsschnellste Ralf Schumacher fuhr mit seinem Michelin-bereiften Toyota auf Position acht und hinter seinem älteren Bruder ebenfalls noch in die Punkteränge. In der Konstrukteurswertung übernimmt Renault F1 nach 18 von 19 Saisonläufen wieder die Führung. Allerdings beträgt der Vorsprung auf McLaren vor dem Saisonfinale in China lediglich zwei Punkte.

Kommentare
Pierre Dupasquier (Michelin Motorsport-Direktor): „Ein fantastisches Rennen“
„Was für ein fantastisches Rennen. Ich bin hoch erfreut, dass die Michelin-Pneus es unseren Partnern erlaubten, über die gesamte Distanz eine derart spektakuläre Vorstellung zu bieten. Die aggressive Fahrweise der Piloten beeinträchtigte die gewohnte Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit unserer Reifen in keiner Weise.“

Ron Dennis (Teamchef McLaren-Mercedes): „Michelin spielte wichtige Rolle“
„Kimi Räikkönen fuhr heute das wohl beste Rennen seiner Karriere. Das Ergebnis ist das Resultat einer großartigen Leistung des gesamten Teams. Michelin spielte bei diesem Erfolg eine sehr wichtige Rolle.“

Statistisches
Großer Preis von Japan, Suzuka Circuit, Suzuka,
18. Lauf zur FIA-Formel 1-Weltmeisterschaft 2005 (9. Oktober 2005);
Renndistanz: 53 Runden à 5,807 km = 307,573 km.
Text: Michelin
Fotos: IMAGO


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