Facebook
Beck Motorsport - ab in die Winterpause
Die letzten Tage vor dem 6-Stunden-Rennen am Automotodrom Brünn verbrachte das Team Beck Motorsport damit, den bei einem Rennen einen Monat zuvor zerstörten Citroen Saxo VTS wieder aufzubauen. In der Tschechischen Republik traf also ein komplett neues Auto ein, und erwies sich auf Anhieb als konkurrenzfähig
Michael Zottl unterbot im Training seinen eigenen Rundenrekord um eine volle Sekunde. Unterstützt wurde er in diesem Rennen von Teamprinzipal Manfred Beck. Nach einer berufsbedingten Absenz hinter dem Lenkrad fand der ehemalige Rallycross-Europameister in wenigen Trainingsrunden seine gewohnte „Pace“, auch er zeigte sich mit dem Auto sehr zufrieden.

Weniger erfreulich war die Abwesenheit von Konkurrenz in den Klassen unter 2 Liter Hubraum. Ohne direkte Gegner in der Klasse wurde eine Herausforderung in einer möglichst guten Gesamtplatzierung gesucht. Das Erreichen der Top 10 würde aufgrund einer ganzen Meute von Porsche und BMW, nicht zu vergessen die unschlagbaren DTM-Mercedes, heuer schwer werden - das Kräfteverhältnis hat sich innerhalb der letzten zwei Jahre stark zugunsten der „Großen“ verschoben, dementsprechend war ohne unverhältnismäßiges Risiko mehr als der 25. Startplatz nicht drin.

Der diesjährige „Epilog“ war eine rundum gelungene Veranstaltung; den vielen Zuschauern wurde ein schönes Rahmenprogramm geboten. Auch das Wetter über der DTM- und MotoGP-Strecke präsentierte sich von seiner besten Seite, mit beinah spätsommerlichem Sonnenschein und dementsprechend hohen Fahrbahntemperaturen. Dies sollte im Rennverlauf noch seine Auswirkungen haben. Zwischen Warmup und Rennen wurde noch ein Dämpferwechsel vorgenommen, und um 14.30 nahm Startfahrer Michael Zottl die sechs Stunden Renndauer unter die Räder. Gleich in Runde 3 gab es die erste Gelbphase wegen eines gestrandeten Fahrzeuges; einige Konkurrenten zeigten sich als nicht flaggenkundig und überholten unter „Gelb“. Die Rennleitung sagte dazu nichts, eine Aufholjagd war also wieder einmal angesagt. Als härteste Gegner zeigten sich bereits jetzt die Meute der Zweiliter-Clios von Micanek Motorsport und der (vielleicht „ein bißchen“ werksunterstützte?) Gruppe-A-Skoda des Bohemia Racing Team. Der finnische Rallyefahrer Jani Paasonen, Werkspilot bei Skoda, legte nach 30 Runden eine Schotterprüfung ein, dann rollten Paasonen/Gottwald das Feld von hinten auf. Als hartnäckigster Gegner erwies sich im Rennverlauf ein blauer Citroen Saxo.

Auf Platz 19 übergab Michael Zottl in Runde 43 den problemlos laufenden Citroen an Manfred Beck, dieser steuerte jedoch bereits nach wenigen Runden wieder die Box an. Der linke Vorderreifen ist bei frontgetriebenen Autos auf dieser Strecke besonders belastet, und eben jener begann die hohen Asphalttemperaturen langsam übelzunehmen. Manfred Beck entschied sich für einen raschen Wechsel des einen beleidigten Rades und fuhr mit einem nicht perfekt liegenden Auto diesen Turn zu Ende. Der Zwangsstop kostete einige Plätze, das Team rutschte wieder auf den 25. Rang ab. Die Schwerarbeit im Mittelfeld begann also von vorne. Nach 78 Runden waren, jetzt mit frischen Matador-Reifen rundum, die Top 20 erreicht. Die Abstände zwischen den Autos waren hier bereits recht groß, außerdem fielen immer wieder einige der stärkeren Fahrzeuge nach unplanmäßigen Stops zurück und holten dann wieder auf. Deshalb nahm die Verbesserung auf Platz 18 ganze dreißig Runden in Anspruch - mit den Top 10, das mußten Fahrer und Team langsam einsehen, würde es heuer nichts werden.

In den letzten Runden ließ Manfred Beck den BRT-Skoda und das ebenfalls stark fahrende führende 1400ccm-Team hinter sich, wenige Minuten vor Schluß war der 16. Platz sicher. Dann wurde sicherheitshalber (das neue Auto erwies sich als etwas durstiger) ein letzter Tankstop eingelegt; und in den letzten zwei Runden gab es gegen den Porsche des Renauer-Teams natürlich keine Gegenwehr – somit kam das Team Beck Motorsport um 21:30 auf dem 17. Gesamtrang ins Ziel. Der Klassensieg war leider Formsache, mit der Platzierung und der Leistung der Fahrer Michael Zottl und Manfred Beck zeigte sich das gesamte Team hochzufrieden. Einen echten WRC-Werksfahrer geschlagen zu haben, tut natürlich auch gut – Paasonen/Gottwald mit dem Skoda kamen eine Runde später ins Ziel.

Damit ist die Rundstreckensaison des Teams Beck Motorsport beendet, die Winterpause wird aber verschoben: in der FIA-Slalommeisterschaft der Zentraleuropazone geht es noch um den Titel, die Entscheidung fällt Ende Oktober beim letzten Lauf in Verona. Italien im Herbst ist immer eine Reise wert, und danach warten auf Michael Zottl, Manfred Beck und die Freunde des Teams Beck Motorsport einige Projekte auf ihre Fertigstellung.

Copyright © 1998 - 2024 Agentur Autosport.at 
Der Inhalt dieser Seite mit allen Unterseiten unterliegt, soweit nicht anders vermerkt, dem Copyright der Agentur Autosport.at. Texte, Bilder, Grafiken sowie alle weiteren Inhalte dieser Seite dürfen, weder im Ganzen noch teilweise, ohne unsere vorherige schriftliche Zustimmung vervielfältigt, verändert, weitergeleitet, lizenziert oder veröffentlicht werden.


Impressum - Datenschutz - Cookie Policy

Zum Seitenanfang