Ulli Andree und Team-Neuzugang André Lips verpassen Sieg nur knapp
Das PSR-Team von Danny Berk schrammte beim Rennen zur BF Goodrich-Langstreckenmeisterschaft am Samstag auf dem Nürburgring nur knapp am Klassensieg vorbei. Ulli Andree stellte dabei allerdings einen neuen Rundenrekord für den Volvo S60 auf.
Dem Kölner gelang im Zeittraining eine Runde von 9.15,111 Minuten –
so schnell war noch nie ein Volvo in der „Grünen Hölle“
unterwegs gewesen. Andree qualifizierte den spektakulären Fünfzylinder
mit dieser neuen persönlichen Bestmarke für die Pole Position in
der Klasse SP4 – vor dem BMW M3 von Hans-Hatto Karl/Udo Förster
und dem Opel Astra der Zwillinge Hans-Otto Fritzsche/Jürgen Fritzsche.
Den Starttörn fuhr André Lips. Der Schweizer ersetzte Rainer Wehner
am Steuer des Volvo. „Das Auto hat mir auf Anhieb sehr zugesagt, und
ich hatte auch keine größeren Eingewöhnungsschwierigkeiten
– ganz im Gegenteil“, bilanzierte der frühere Spitzenfahrer
aus dem deutschen Renault Clio-Cup, aus dieser Karrierephase dem PSR-Team
bestens bekannt.
Lips münzte den besten Startplatz in eine frühere Führung um.
Der Eidgenosse hielt Förster so lange sicher in Schach, bis der sich
in der dritten Runde in der Mercedes-Arena bei einer Kollision mit einem Überrundeten
drehte. Danach waren die Fritzsche-Brüder die ärgsten Verfolger
des Volvo; Lips blieb aber weiter sicher in Führung.
Dann drehte er sich in der NGK-Schikane und bog direkt in die Boxengasse ab,
anstatt noch eine Runde über die Nordschleife zu fahren. Die Zeit der
Runde auf der Grand Prix-Strecke wurde regelkonformer Weise der Rundenzeit
des letzten Nordschleifenumlaufs zugeschlagen. Andree ging nach dem Stopp
als Zweiter auf die Bahn.
Doch er musste schon nach einer Runde wieder die Box anlaufen: „Die
Motorhaube war vorne rechts nicht richtig befestigt. Nachdem die Mechaniker
den Stift beim Zusatzstopp reingesteckt haben, waren die Fritzsches an der
Spitze über alle Berge. Ich konnte meinen Rückstand zwar wieder
erheblich reduzieren – aber zu einem Angriff langte es nicht mehr. Einerseits
ist es zwar schade, dass wir den möglichen Sieg verloren haben. Andererseits
feierten die Fritzsches am Samstag ihren 50. Geburtstag – und das war
unser Geburtstagsgeschenk.“
Teamchef Danny Berk bilanzierte: „Generell können wir mit dem Rennen
zufrieden sein. Natürlich hätten wir lieber gewonnen. Aber wir haben
erneut bewiesen, dass wir absolut siegfähig sind. André Lips hat
sich genau so gut ins Team eingefunden und an den Volvo gewöhnt, wie
wir das nach seinen glänzenden Leistungen im Clio-Cup erwartet hatten.
Kleine Fehler können immer passieren, wenn man am Limit unterwegs ist.
Wir hatten ein siegfähiges Auto und eine schlagkräftige Fahrerpaarung
– beim nächsten Rennen werden wir versuchen, den Sieg, den wir
am Sonnabend so knapp verpasst haben, nachzuholen.“