- Junger Deutscher vor DTM-Debüt
- Umzug von Monte Carlo an den Bodensee
- Fischen als ungewöhnliches Hobby
Lucas Luhr hat einen Traum: "Ich möchte die 24 Stunden von Le Mans gewinnen. Und ich denke, da bin ich bei Audi genau richtig." Der junge Deutsche, der gerade mit seiner Familie von Monte Carlo an den Bodensee gezogen ist, stammt aus der Nachwuchsschule des Hauses Porsche. Mit den Schwaben hat er alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt – zuletzt den Titel in der LM P2-Klasse der American Le Mans-Serie.
Nun will der 27-Jährige mehr als Klassensiege. "Mit Audi kann
ich um Gesamtsiege kämpfen", sagt er. "Und ich freue mich darauf,
als Deutscher in Deutschland für die Rennen, die ich fahre, auch die
nötige Aufmerksamkeit zu bekommen." Insider wissen, was Lucas Luhr
in den vergangenen Jahren geleistet hat. Das breite Publikum kennt "Lucky"
jedoch (noch) nicht. Das soll sich durch das Engagement in der DTM, der populärsten
Tourenwagen-Rennserie Europas, ändern. Denn die hat für Lucas Luhr
zunächst einmal Priorität.
Er weiß, dass 2007 kein leichtes Jahr wird. Er muss sich im Audi Sport
Team Rosberg mit einem Vorjahresauto begnügen und Erfahrung sammeln.
Doch er weiß auch, dass er eine langfristige Perspektive bei Audi Sport
hat. Darauf kommt es an.
"Ich freue mich sehr auf die DTM, die eine ganz große Herausforderung
für mich ist", sagt Luhr. "In der DTM muss man auf unheimlich
viele kleine Dinge achten. Das alles richtig hinzukriegen, reizt mich. Ich
möchte in meinem ersten Jahr so viel wie möglich lernen und möglichst
schnell umsetzen. Mein Ziel ist, möglichst viele Punkte zu sammeln. Doch
erst nach zwei, drei Rennen werde ich sehen, wo ich wirklich stehe."
Nicht nur beruflich hat Lucas Luhr im vergangenen Jahr durch den Wechsel von
Porsche zu Audi einen wichtigen Schritt vollzogen. Er hat zudem seine Lebensgefährtin
Claudia geheiratet. Die beiden haben zwei Kinder (Georgina und Gianluca).
Die Familie steht im Mittelpunkt der Freizeit-Aktivitäten.
Seine zweite große Leidenschaft neben der Familie ist relativ ungewöhnlich
für einen Rennfahrer: Lucas Luhr geht gerne Fischen. Das allerdings war
nicht der Hauptgrund, von Monte Carlo nach Ermatingen an den Bodensee zu ziehen.
Entscheidend war die Nähe zur Heimat, zu Audi Sport und die höhere
Lebensqualität in der Schweiz.
Am Bodensee hält sich der neue Audi Werksfahrer vor allem durch Laufen
und Radfahren fit. Er spielt Golf und Tennis und hat mit dem Fußball
begonnen. "Da bin ich allerdings noch in der Lernphase", betont
der 1,85-Meter-Mann. Auch im Fernsehen verfolgt er Fußball gerne. "Aber
nur die Spitzenspiele. Ich bin kein typischer Fußballfan."
Zum Motorsport kam Luhr durch seinen Vater, der selbst Rennen fuhr. Als
der Papa während des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring im Cockpit
saß, stibitze der Junior dessen Geldbeutel und verfuhr alles auf der
dortigen Kartbahn. "Danach habe ich gesagt: Papa, ich will ein Go-Kart!"
Nun ist er Audi Werksfahrer und hat als Dienstwagen einen RS 4. Erste Testfahrten
mit dem Audi A4 DTM hat er bereits erfolgreich absolviert. Nun fiebert er
dem Saisonstart der DTM am 22. April in Hockenheim entgegen. Und zuvor darf
er erstmals den 650 PS starken Audi R10 TDI testen. Damit kommt er seinem
großen Traum von Le Mans einen weiteren Schritt näher.