7. Lauf DTM 2005, Nürburgring, 05. – 07. August 2005

Mit dem Sieg beim Halbzeitrennen der DTM in Nürnberg hat Gary Paffett (AMG-Mercedes C-Klasse, 24 Jahre) die Tabellenführung vom amtierenden Champion Mattias Ekström (Audi A4 DTM, 25) zurückerobert, der hinter seinem Markenkollegen Christian Abt als Dritter über die Ziellinie fuhr. Pünktlich zur zweiten Saisonhälfte zeigten sich auf dem Norisring alle drei im Championat vertretenen Hersteller voll konkurrenzfähig. Opel wurde nur durch das turbulente Renngeschehen am ersten Saisonsieg gehindert.

Das Rahmenprogramm am Nürburgring mit insgesamt acht weiteren Rennläufen am Samstag und Sonntag und die enorme Fülle von Aktivitäten rund um das Event machen den Eifelkurs am ersten Augustwochenende zum Mekka der Motorsportfans. Die Besucher müssen sich allerdings schnell entschließen, denn der Vorverkauf bricht bereits jetzt alle Rekorde: Bereits drei Wochen vor dem Event wurden rund 15 Prozent mehr Tickets verkauft als im vergangenen Jahr.

Zum siebten Lauf auf dem Nürburgring reisen die Teams und Fahrer mit den Eindrücken vom bisher wohl spannendsten Rennen des Jahres an. Auf dem Nürnberger Norisring begeisterte die DTM 143.000 Fans mit einem hoch dramatischen Wochenende und einem spannungsreichen Lauf. Mit spektakulären Windschattenduellen und Ausbremsmanövern, Türklinkenfights und knallharten Kämpfen um jeden Meter boten die Asse aus Europas populärster Tourenwagenserie eine Weltklasseshow. „Nach diesem Rennen war wohl jeder erst einmal sprachlos“, grinste Sieger Gary Paffet im Anschluss. Der Brite hatte gut lachen, holte er in der AMG-Mercedes C-Klasse doch nicht nur seinen dritten Saisonsieg, sondern auch die Tabellenführung. Doch der Vizemeister der Saison 2004 ahnt bereits: „Ich erwarte für den Nürburgring einen sehr harten Fight und denke, es wird eng werden. Letztes Jahr bin ich von der Pole zum Sieg gefahren. Das möchte ich dieses Jahr wiederholen.“

Gegen den vierten Gesamtsieg dürfte die versammelte Konkurrenz in der Eifel energischen Einspruch erheben – allen voran der direkte Verfolger Mattias Ekström. „Den spannenden Kampf verspreche ich Dir, Gary“, kontert der amtierende DTM-Champion deshalb, „ich bin 2004 am Ring Zweiter geworden und möchte das ganz sicher nicht wiederholen.“ Immerhin: mit seinem Markenkollegen Christian Abt auf Platz zwei sammelte Ekström reichlich Punkte für Audi in der Markenwertung. Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich resümierte deshalb: „Das Wochenende sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir haben die Führung in der Fahrerwertung verloren und die Führung in der Markenwertung erobert.“ Opel hat für Nürburgring das Podium im Visier Nicht nur die Vertreter aus Stuttgart und Ingolstadt kommen optimistisch zum Nürburgring. Konkurrenzfähig waren beim Halbzeitlauf auch die Piloten in den Cockpits der Opel Vectra GTS V8. Doch eine wahre Pechsträhne verfolgte die Rüsselsheimer. So schied Marcel Fässler an dritter Position liegend aus, nachdem er sein Fahrzeug in den Überresten eines Mauereinschlags von Rinaldo Capello beschädigt hatte. „Marcel lag vor dieser zweiten Safety- Car-Phase in Führung“, analysierte Opel-Sportchef Volker Strycek. „Er wurde zwar an Position drei geführt, aber vom Spitzentrio war er zu diesem Zeitpunkt als einziger schon an der Box gewesen.“ Was dem Chef der gelben Equipe blieb, war berechtigter Optimismus: „Wir nehmen mit nach Hause, dass wir in Nürnberg siegfähig waren. Wenn die Fahrer das spüren, fighten sie auch entsprechend. Wenn wir es schaffen, das auf den Nürburgring zu übertragen, werden wir dort etwas erleben!“ Es wäre der perfekte Zeitpunkt, sind doch in der Eifel die Fans der Marke mit dem Blitz traditionell stark vertreten. Der in Nürnberg bestplatzierte Vectra-Pilot Heinz-Harald Frentzen kündigt deshalb an: „Für mich und das Team bedeutet der Nürburgring Heimspiel. Ich hoffe, wir werden dort konkurrenzfähig sein. Ich strebe als Ziel einen Platz auf dem Podium an.“ ITR-Chef Aufrecht: „Nürburgring feste Konstante im DTM-Terminkalender“ Nicht nur der hoch spannende Saisonverlauf lockt die Fans in diesem Jahr in Scharen zur DTM. Neben der Top-Liga des Tourenwagensports wird auch in den Partnerserien der DTM Action und Dramatik pur geboten. Acht Rennen sehen die Fans neben dem Schlagabtausch in der DTM. Eine kaum überschaubare Fülle von Aktivitäten auf und am Rande der Rennstrecke, Pit- Walk und ARD-Chartshow am Sonntag sowie die SWR3-DanceNight machen den Rennausflug zum Motorsporterlebnis der Extraklasse. Kein Wunder, dass das Interesse am DTM-Gastspiel auf dem Nürburgring noch einmal größer geworden ist. ITR-Vorsitzender Hans-Werner Aufrecht kennt den Grund: „Der Nürburgring ist eine feste Konstante im DTM-Terminkalender, mit einem festen Termin im August.“ Der Erfolg gibt ihm Recht, sprengt doch der Vorverkauf alles bis dahin gewohnte: „Die diesjährige Veranstaltung wird voller den je“, freut sich Aufrecht, „aber jeder Fan, der kommen möchte, kann das Rennen sehen – notfalls auf einer der Naturtribünen.“