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  • Die RMC geht hoch hinaus...
Hoch hinaus ging es am 06. August für die Teilnehmer der ROTAX MAX Challenge, denn der Vogelsbergring in Wittgenborn bot als höchstgelegene Kartbahn Deutschlands den Rahmen für den vierten und vorletzten Meisterschaftslauf der Saison 2006. Dabei läutete Wittgenborn auch den Meisterschaftsendspurt ein. Nachdem es dieses Jahr keine Streichergebnisse mehr in der RMC gibt, ist die Titelfrage offener denn je. Einen Ausfall kann sich niemand leisten und so wollten vor allen Dingen die drei Tabellenführer Christian Schweiger (JuniorMAX), Carsten Müller (MAX-DD2) und Andreas Matis (MAX) keinen Fehltritt beim vorletzten Lauf abliefern. Am Sonntagmorgen zauberte das Wetter speziell bei Regenspezialist Andreas Matis ein Lächeln ins Gesicht: Nasse Verhältnisse waren im freien Training angesagt und auch die weitere Wetterprognose schloss Regenschauer keineswegs aus.

JuniorMAX
Voll wurde es auf der Strecke als die 33 JuniorMAX-Piloten zum Qualifying auf die Piste schossen und auf Zeitenjagd gingen. Lange sah es danach aus, als gäbe es eine erste Startreihe der Topfavoriten Oliver Korn (Energy) und Toni Greif (VRK). Doch in der letzten Runde katapultierte sich Maximilian Severin (VRK) als große Überraschung auf Platz zwei. Die Pole-Position konnte Korn (47.711) dabei nur um sage und schreibe vier Tausendstel Sekunden für sich entscheiden. Dann folgte Severin vor dem amtierenden Champion Greif (47.725), dem ebenfalls nur 14 Tausendstel auf die Bestzeit fehlten. Startplatz vier sicherte sich der niederländische Gaststarter Mats van der Brand (Energy), der schon in den freien Trainings auf sich aufmerksam gemacht hatte. Patrick Kreutz (Birel), Marc Bies (VRK), Tabellenführer Christian Schweiger (Kombi), Kevin Fahnauer (Birel), Philipp Pogoda (VRK) und Kevin Keglevic (Kombi) bildeten die weiteren Startplätze.

Turbulent verlief die Anfangsphase des Prefinals: Mit einem Bombenstart schoss Toni Greif gleich am Start an Korn und Severin vorbei an die Spitze, während dahinter buntes Positionswechseln angesagt war und auch einige Kollisionen nicht ausblieben. Noch in der ersten Runde schob sich Korn wieder in Front und verdrängte Greif auf Platz zwei. Dem nicht genug musste sich der VRK-Pilot plötzlich gegen den Drittplatzierten Patrick Kreutz, Mats van der Brand, Marc Bies und dem "bescheiden" gestarteten Maximilian Severin wehren. Wilde Überholmanöver waren angesagt und als sich das große Duellieren gelegt hatte, lag Greif auf zwei, van der Brand auf drei und Severin wieder auf vier. Die ganze Unruhe nutzte Korn an der Spitze, indem er ein ungefährdetes Rennen fuhr und letztlich einen weiteren Sieg sein Eigen nennen durfte. Dahinter musste Greif sechs Runden vor Schluss van der Brand passieren lassen, der ihm allerdings als Gaststarter keine Punkte streitig machte. Maxi Severin auf vier und Christian Schweiger dahinter komplettierten den Zieleinlauf der Top Five.

Vereinzelte Tropfen kurz vor dem Start des Finales ließen nichts gutes erahnen, dennoch sollte es zunächst trocken bleiben. So setzte sich Korn zusammen mit Greif und van der Brand in Führung. Noch in der ersten Runde holte sich der Energy-Pilot seinen zweiten Platz von Greif zurück. Damit waren die ersten drei Positionen zunächst bezogen, während im Mittelfeld zeitweise 17 Piloten um die Plätze kämpften. Zur Halbzeit bestimmte dann van der Brand die Pace. Meter um Meter schloss er zum Führenden Korn auf und so schien es acht Runden vor Schluss nur eine Frage der Zeit zu sein, wann der Gaststarter die Spitze übernehmen sollte. Dabei half ihm letztlich auch das Wetter, denn plötzlich setzte der Regen ein und verwandelte die Strecke innerhalb von wenigen Runden in eine Rutschbahn. Ausritte und zahlreiche Positionswechsel im ganzen Feld würfelten die Reihenfolge kräftig über den Haufen. Als die Rennleitung das Rennen aus Sicherheitsgründen fünf Runden früher abwinkte, war es van der Brand, der als Sieger den Zielstrich kreuzte. Dahinter sicherte sich Korn auf zwei erneut die volle Punktzahl und rückt durch den jetzt dritten Sieg in Folge zu den Titelanwärtern auf. Eine Überraschung dann auf Platz drei, auf dem Marc Bies einlief. Er hatte das Regenchaos der letzten Runden am geschicktesten genutzt. Dahinter folgten Schweiger, Pogoda, Severin, Kreutz, Fahnauer, Schöffler und Lux. Nur auf Platz elf landete letztlich ein enttäuschter Toni Greif, der dem einsetzenden Regen Tribut zollen musste und nach einem Ausritt zurückgereicht wurde.

MAX
Die "Mäxe" eröffneten das Zeittraining in Wittgenborn. In zwei Gruppen startend, hoffte man, dass die drohenden Regenwolken ihre Schleusen geschlossen halten würden, um einheitliche Bedingungen für das Qualifying zu haben. Und in der Tat sollte es trocken bleiben. Auch ohne Regen zeigte sich Andreas Matis (Kombi) in Topform und markierte mit 47.508 Sekunden die Bestzeit vor Tobias Holzhäuser (VRK) mit 47.627. Auf Platz drei folgte dann bereits die schnelle Polin Natalia Kowalska ebenfalls auf VRK mit 47.703 Sekunden. Gaststarter Ricardo Romkema aus Holland bugsierte sein Energy-Kart mit 47.712 auf Rang vier, gefolgt von Sebastian Silberling (CRG) auf fünf. Bastian Rasper (VRK), Alexander Möhring (VRK), Ampfing-Sieger Paul Walczok (Swiss Hutless), Johann Cörper (Mike Wilson) und Martin Gruppe (M-Tec) komplettierten die ersten zehn Positionen, die allesamt innerhalb von nur vier Zehntelsekunden blieben.

Wie gewohnt fanden die Prefinals aufgrund der hohen Starterzahl in zwei getrennten Gruppen statt. Die erste Gruppe sah Andreas Matis als Spitzenreiter, der sich jedoch vehement gegen Sebastian Silberling wehren musste und mit dem VRK-Duo Natalia Kowalska und Alexander Möhring zwei weitere Konkurrenten im Nacken hatte. Bis zur sechsten Runde konnte sich der Kombi-Pilot vorne behaupten; danach war sein Stellungskampf machtlos gegen Silberling. Der CRG-Fahrer übernahm die Führung, setzte sich umgehend von den Verfolgern ab und feierte nach Ampfing seinen zweiten Prefinalsieg dieser Saison. Matis sah als Zweiter das Ziel, nachdem er Kowalska und Möhring noch in Schach halten konnte.

Das Prefinale der zweiten Gruppe gewann Gaststarter Ricardo Romkema. Dabei hatte es der Niederländer alles andere als leicht, denn nach dem Start führten zunächst einmal Tobias Holzhäuser und Bastian Rasper. Beide wehrten sich tapfer bis zur achten Runde gegen den Energy-Piloten Romkema, der mehrfach die Spitze inne hatte, aber von Holzhäuser wieder abgefangen werden konnte. Letztlich hatte der Niederländer aber im Infield die besseren Karten und brachte den Sieg vor Holzhäuser und Rasper nach Hause. Auf Platz vier überquerte Paul Walczok die Ziellinie, der sich das Spektakel vor sich vom Logenplatz aus angesehen hatte.

Die 12 besten Piloten beider Prefinals und die Top Ten des Hoffnungslaufs (hier siegte Maximilian Stenzer vor Denis Thum und Sebastian Thiel) traten nun zum Finale an. Doch bevor es losging, stellte sich die große Reifenfrage, da es beim Rennen zuvor einen kurze Regenschauer gegeben hatte. Doch die Strecke trocknete schnell ab und so startete das Feld geschlossen auf Slicks. Ricardo Romkema gewann das Startduell vor Matis und führte mit dem Kombi-Piloten im Schlepptau ein siebenköpfigen Pulk an. In diesem fanden sich ab Platz drei Silberling, Kowalska, Holzhäuser, Rasper und Walczok wieder. Im Rennverlauf löste sich Romkema zeitweise deutlich von den Verfolgern, die Ihrerseits auch unter sich einige Abstände aufkommen ließen und scheinbar Waffenstillstand vereinbart hatten. Wir schrieben die zehnte Runde, als die ersten Sieben (!) plötzlich wieder eng beieinander lagen, offensichtlich eingebremst durch den Führenden, der gegen Ende Probleme mit dem Luftdruck zu bekommen schien. Obwohl man diesen Pulk mit einem Handtuch hätte zudecken können, waren Angriffsversuche Mangelware. Dennoch deutete sich ein Schlussangriff an. Die Frage war nur wann und wer? Es sollte ausgerechnet der Tabellenführer Matis sein, der in der letzten Rennrunde noch den vor ihm liegenden Gaststarter Romkema attackieren sollte. Im Infield wollte Matis eine Lücke nutzen, die ihm der Niederländer aber zuschmiss. Der Drittplatzierte Silberling konnte nicht mehr ausweichen und fuhr Matis übers Kart. Romkema ließ dies unbeeindruckt, er hechtete die letzten Meter zum Ziel und rettete den Sieg auf Messers Schneide. Ihr Glück kaum fassen konnte Natalia Kowalska, die das Gerangel zwischen Matis und Silberling ausnutzte und ihren ersten Podiumsplatz mit Rang zwei feierte. Ihr Teamkollege Holzhäuser profitierte ebenfalls von der Aktion und komplettierte als verdienter Dritter das Podium. Matis blieb letztlich noch Rang vier vor Rasper, Walczok und Silberling. "Ich habe meine Chance gesehen, weil Romkema in der Kurve einen Fehler gemacht hatte. Ich war auch schon vorbei, da hat er die Tür zugeworfen und mich berührt. Das Tempo ging dann in den Keller und Silberling ist mir aufgefahren. Dafür konnte er aber nichts. Das ist halt sehr schade, weil das Chassis super ging. Immerhin bin ich abzüglich der Gaststarter noch Zweiter geworden und habe weiterhin die Tabellenführung. Ich hoffe nur, dass es beim Finale in Hahn ein Startverbot für Gastfahrer gibt. Zumindest für diejenigen, die nicht schon vorher an einem Rennen teilgenommen haben", zeigte sich Andreas Matis noch einigermaßen zufrieden.

MAX-DD2
Patrick Mohr fuhr mit 47.134 Sekunden seine erste Pole-Position in der laufenden Saison. Und dabei markierte der VRK-Pilot die Bestzeit sogar deutlich. Fast vier Zehntel nahm Mohr dem Tabellenführer Carsten Müller (M-Tec) ab, der schon am Vortag über mangelnde Motorleistung geklagt hatte. Auf Platz drei etablierte sich Marco Pantera (RM1) vom KSP-Racing Team, der in Wittgenborn seinen Heimvorteil hervorragend umzusetzen schien. Neben ihm platzierte sich Kris Heidorn auf Platz vier ebenfalls in der zweiten Reihe. Manuel Scheibinger, Lothar Winzen, Sebastian Gretkiewicz, René Müller, Conny Bayer und Eberhard Höfle komplettierten die weiteren Startplätze.

Den Start zum Prefinal entschied Carsten Müller zu seinen Gunsten. Doch an einen Alleingang des Saarländers war nicht zu denken. Noch in der zweiten Runde blies Patrick Mohr zum erfolgreichen Konter im Infield und übernahm erneut die Spitze. Fortan führte der VRK-Pilot das Feld an und es schien als könne es zum ersten Saisonsieg für Mohr ausreichen. Sechs Runden vor Schluss knabberte Müller aber wieder an dessen Heck. Der M-Tec-Fahrer fackelte auch nicht lange und setzte sich pünktlich zur Rennhalbzeit wieder in Front. Damit waren die Positionen bezogen. Müller rettete den Sieg trotz einiger "haariger" Überrundungen mit knapp einer Sekunde vor Mohr übers Ziel. Platz drei ging nach einem einsamen Rennen an Kris Heidorn vor Lothar Winzen und Marco Pantera.

War es im Prefinale noch eine knappe Entscheidung, legte Carsten Müller im Finale wieder nach. Nach erfolgreichem Start, ließ er an seinem Sieg keinen Zweifel aufkommen und fuhr ein unangefochtenes Rennen, welches er mit fast sieben Sekunden Vorsprung gewann. Seine Titelverteidigung und die damit verbundene Teilnahme am Weltfinale in Portugal sollte beim letzten Rennen in Hahn zur Formsache werden. Aber zurück nach Wittgenborn, denn um die Ränge zwei bis fünf wurde hart gekämpft. Zu Rennbeginn war es noch Heidorn, der sich mit einem gelungenen Start auf Platz zwei vorschießen konnte. Er hielt Mohr, Winzen und Scheibinger fast die halbe Renndistanz in Schach. Doch dann leistete sich der CRG-Pilot in der Spitzkehre einen Fehler, wodurch er und auch Mohr Schwung verloren. Dies nutzten Winzen und Scheibinger aus, um Heidorn und auch Mohr zu überholen. So entbrannte für einige Runden ein sehenswerter Vierkampf. Gegen Rennende wurde dann klar, dass Heidorn die Pace nicht halten konnte. Er musste sich mit Platz fünf zufrieden geben. Winzen dagegen, war trotz Rippenproblemen kampfstark und hielt den heftig attackierenden Scheibinger und Mohr bis ins Ziel hinter sich.

Im Rahmen der Siegerehrung zeigte sich Organisator Peter Kessler zufrieden mit der Veranstaltung. Ermahnende Worte gab es allerdings für die abseits der Rennstrecke vereinzelt gefallenen Äußerungen gegenüber den ausländischen Gaststartern, die auf breite Zustimmung stießen und für eine regelrechte Klatschorgie sorgten. Unter viel Beifall verabschiedeten sich alle voneinander und so manches mal war das Wort "Entschuldigung" zu hören.


Finale JuniorMAX

1. Mats van der Brand, Energy
2. Oliver Korn, Energy
3. Marc Bies, Mari
4. Christian Schweiger, Kombi
5. Philipp Pogoda, Mari
6. Maximilian Severin, Mari
7. Patrick Kreutz, Birel
8. Kevin Fahnauer, Birel
9. Thomas Schöffler, Mari
10. David Lux, M-Tec
11. Toni Greif, Mari
12. Maik Siebecke, CRG
13. Marvin Gnadt, CRG
14. Niklas Rosenbach, CRG
15. Kevin Keglevic, Kombi
16. Christian Knogler, Kosmic
17. Malte Poelka, Energy
18. Max Hornbach, Mari
19. Anne Trompertz, Tony
20. Itja Khanan, Swiss Hutless
21. Helmutz Dutz, M-Tec
22. Christopher Sutschu, M-Tec
23. Daniel Hoppe, M-Tec
24. Alex Arndt, Swiss Hutless
25. Daniel Stübinger, Mari
26. Dominik Vasold, Mari
27. Dennis Widdmann, Kosmic
28. Christoph Löffler, Swiss Hutless
29. Alexander Bensch, Mach 1
30. Daniel März, ?
31. Kevin Hamann, Swiss Hutless
32. Lukas Hein, CRG
33. Philipp Roebers, Tony

Finale MAX
1. Ricardo Romkema, Energy
2. Natalia Kowalska, Mari
3. Tobias Holzhäuser, Mari
4. Andreas Matis, Kombi
5. Bastian Rasper, Mari
6. Paul Walczok, Swiss Hutless
7. Sebastian Silberling, CRG
8. Martin Grupe, M-Tec
9. David Krafft, Mach 1
10. Benedikt Noormann, Dino
11. Johann Cörper, Mike Wilson
12. Manuel Bertl, Swiss Hutless
13. Dennis Heidorn, CRG
14. Matthias Kaul, Mach 1
15. Dennis Horneff, Mike Wilson
16. Alexander Voll, M-Tec
17. Alexander Seitter, Swiss Hutless
18. Denis Thum, M-Tec
19. Sven Meissner, Swiss Hutless
20. Maximilian Schickedanz, Mike Wilson
21. Kai Honné, M-Tec
22. Maximilian Stenzer, M-Tec
23. Sebastian Thiel, Mari
24. Thomas Köhler, M-Tec
25. Elias Hatko, M-Tec
26. Bernd Stege, CRG
27. Christine Stege, CRG
28. Michaela Eneglhard, Mari
29. Mario Richber, Mike Wilson

nicht klassifiziert:
Tobias Michler, Tony
Alex Hrebicek, Mach 1
Dennis Gerhards, M-Tec

Finale MAX-DD2
1. Carsten Müller, M-Tec
2. Lothar Winzen, CRG
3. Manuel Scheibinger, Birel
4. Patrick Mohr, Mari
5. Kris Heidorn, CRG
6. Marco Pantera, RM1
7. Sebastian Gretkiewicz, CRG
8. René Müller, M-Tec
9. Jannik Olivo, CRG
10. Conny Bayer, RM1
11. Eberhard Höfle, CRG
12. Danilo Engelhardt, M-Tec
13. Markus Mohr, RM1
14. Falko Birkholz, CRG
15. Henrik Schepler, M-Tec
16. Jürgen Herzberger, RM1

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