- Mit dem Volkswagen auf die Rennstrecke: Von der Formel Vau in die
Formel 1
„Motorsport für jedermann“ – das war die Idee, die Mitte der 60-er Jahre die Formel Vau begründete. Mit 12 Fahrzeugen, die Porsche aus den USA holte, begann 1965 der Siegeszug der größten Nachwuchsrennserie der Welt.
Unter Verwendung von Serienteilen des VW Käfer entstanden kleine Formelflitzer,
die innerhalb weniger Jahre die Herzen der Zuschauer und Nachwuchsmotorsportler
eroberten. Die Serie wurde zur Talentschmiede der Formel 1: spätere Weltmeister
wie Niki Lauda, Keke Rosberg oder Emerson Fittipaldi begannen ihre Karrieren
in den Formel Vau und später Super Vau-Rennwagen. Heute erleben die Volksrennwagen
der 60er und 70er Jahre im Historischen Motorsport eine geradezu erstaunliche
Renaissance.
Historie und Technik der Formel Vau und Super Vau stehen im Zentrum der Sonderausstellung
der Historischen Formel Vau Europa e.V. Neben acht Formel Vau und Super Vau-Rennwagen
und zahlreichen Kleinexponaten stehen zwei prachtvolle und seltene Formel
1 Autos ehemaliger Formel Vau-Piloten im Verkehrszentrum: der Lotus des Formel
1-Weltmeisters von 1970, des Österreichers Jochen Rindt und der Williams
des Finnen Keke Rosberg, Europameister in der Formel Super Vau 1974 und Formel
1 Weltmeister 1982. Jochen Rindt wurde übrigens in Mainz geboren.
Die Sonderausstellung wird am Donnerstag, den 17.01.2008 um 15.00 Uhr mit
einem Pressetermin von der Direktorin des Verkehrszentrum Frau Sylvia Hladky
eröffnet. Dr. Frank Michael Orthey stellt anschließend als 1. Vorsitzender
der Historischen Formel Vau Europa e.V. die Ausstellung und ihre Exponate
vor.
Am 20.01.2008 findet um 11.30 Uhr eine Matinee mit Siegfried Schlüter
und Gästen aus der „großen Zeit der Formel Vau“ statt.
Die Sonderausstellung der Historischen Formel Vau Europa e.V. wird unterstützt
von MAHAG München, Münchner Oldtimer Reifen, Holzkirchen und Boxer
Shop Racing Anton Seemeier, Hilpoltstein
„Von der Formel Vau in die Formel 1 wie hier Jochen Rindt“:
Hier mit seinem ersten Formel-1 Teameigner John Cooper (GB) im belgischen
Spa.
HTS-Foto
Gedanken zu einer großen Idee - Die Formel-V, zunächst mit 1200
ccm Motoren, danach mit 1300 ccm und zuletzt mit 2 Vergasern und 120 PS wurden
nach der Einführung in Europa in Windeseile zum weltweiten Hit in Sachen
Nachwuchsförderung und Formelrenn-sporterlebnis für Massen von Fahrern
auf allem Kontinenten. Eine Unzahl von Fahrern, darunter die späteren
Formel-1 Weltmeister Jochen Rindt (geb. in Mainz), Emmerson Fitti-paldi, Nicki
Lauda, Keke Rosberg oder aber der noch immer aktive Graf Freddy Kottulinsky,
ein Mann mit österreichischen Wurzeln, als Unternehmer Jahrzehnte in
Schweden tätig und nun als Förderer der Rennstrecke Schleizer Dreiecks
aktiv, nutzten die Formel-V und die Super-VW mit 1,6L Hubraum sowie Flügeln
als Sprungbrett ins Profifahrerlager. Graf Kottu-linsky gelang es später
die erste Rallye Paris-Dakar auf einem VW-Iltiss zu gewinnen.
München dürfte absolut eine reise wert sein. Eine Reise hinein in
die Geschichte einer der ganz großen Rennwagenklassen. Und wohl manchen
wird dabei die Lust nach dem Erwerb eines eigenen Stückchens Rennwagengeschichte,
eines eigenen Formel-V-1300 befallen. Der Heilbronner Martin Märklen
hat das gemacht. Er erwarb einen der ersten amerika-nischen Beach Cars von
65. Wunderschön hergerichtet dürfte er sich wohl nie wieder von
diesem Traumauto, einem Original-1200ter trennen.
Hergestellt wurden Formel-V (Vau)-Rennwagen wohl auf allen Kontinenten. In
größeren Serien, als kleine Zahl von Autos mit dem Ziel Siegerautos
zu produzieren und es entstanden ungezählte Einzelstücke weltweit.
Dominiert wurde die Klasse nicht nur in Europa lange von Austro (Salzburg)
und Olympic (MAHAG München). Später lehrten die Kaimane des legendären
Wiener Konstrukteur Kurt Bergmann den Fuchs, Karringer, RSM, Tasco, Orion,
Motul, RPB, Hansen, Zagk, Dahm, McNamara, Hotz, VeeMax und Co. ganz kräftig
das Fürchten.
In München kann man erfahren wo Classic-Clubs ansässig sind und
welche Formel-V-Rennserien noch heute ausgetragen werden.
Dr. Ortheys ist sich sicher. Für viele Fahrer, Techniker, Sponsoren von
einst und Veranstal-ter wird München zu einem besonderen Ereignis. Es
wird „nach München“ einige Motor-Sportfreunde geben, die
einen eigenen „Vau“ erwerben wollen, wetten das? HTS