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Christian Engelhart ringt Norbert Sulzer nieder!
Die TCCA trägt an diesem Wochenende die Läufe drei und vier auf der anspruchsvollen Berg- und Tal-Strecke von Brünn in der Tschechischen Republik aus, es ist gleichzeitig der erste von insgesamt vier Auslands-Auftritten in diesem Jahr.

Und schon das erste Rennen hat gezeigt, dass Brünn einfach eine Honda-Strecke ist. Vor allem die langen Bergaufpassagen kommen den PS-starken Honda Civics entgegen, die Konkurrenz tut sich schwer. Doch das neue Reglement hat auch Wirkung gezeigt: So groß wie in früheren Jahren war der Abstand der anderen Marken nicht mehr. Nach dem Training musste man dennoch mit einem Durchmarsch von Norbert Sulzer (Hoffmann Racing) rechnen. Der große Titelanwärter war gleich neun Zehntel schneller sein härtester Verfolger, Youngster Christian Engelhart (IPZ Aquila Racing), Andreas Mairzedt (Remus Racing) markierte die drittschnellste Zeit im Qualifying.


Action vom Feinsten - © Robert May

Bei herrlichem Frühlingswetter startete die TCCA-Meute also ihren ersten Auslandsauftritt – und vom Start weg gab es, wie schon in Melk, viele spannende Positionskämpfe. Die wichtigste Auseinandersetzung konnte der Deutsche Christian Engelhart schon unmittelbar nach dem Start für sich entscheiden: Er zog in der Beschleunigungsphase an Norbert Sulzer vorbei und bog als Führender in die erste Kurve ein. Hinter den beiden Kontrahenten folgte Roman Hoffmann – eigentlich eine kleine Sensation, war der Teamchef des „Hoffmann Racing Teams“ doch mit einem vermeintlich alten Honda Integra unterwegs. Doch die Fahrt in Richtung Podiumsplatz wurde nach drei Runden von einem Motorproblem jäh beendet: „Ich glaube, dass es ein Motorschaden ist“, so ein enttäuschter Roman Hoffmann in der Box, „hoffentlich können wir den Schaden bis Morgen beheben!“

Schon eine Runde zuvor gab es Aufregung um Hannes Danzinger (Products4more): Der Rallye-Profi geriet zuerst mit Seat-Pilot Alex Scheck (Seat Tappeiner Motorsport) aneinander, dann kollidierte er in der Kurve nach Start/Ziel mit Norbert Groer (IPZ Aquila Racing). Trotz kleinerer Schäden an den Autos konnten alle Drei ihre Fahrt fortsetzen. Daneben gab es ausgezeichnete Leistungen dreier Honda-Piloten, die nicht ganz an der Spitze mithalten konnten: Hannes Jagarinec (Hoffmann Racing) erbte nach dem Ausfall von Roman Hoffmann den dritten Gesamtrang und gab diesen – in seinem erst dritten TCCA-Rennen – bis ins Ziel nicht mehr ab. Dahinter konnte Dietmar Lackinger, Bruder von Ex-DTM-Starter Wolfgang Lackinger, mit dem TCCA-VIP-Auto ganz knapp an Andi Mairzedt dran bleiben, eine tolle Leistung bei seinem ersten Tourenwagen-Start. Nur zum Überholen reichte es nicht ganz und so fuhren die beiden Honda-Piloten auf den Plätzen vier und fünf über die Ziellinie. Und last but not least lieferte Christian Strell bei seiner TCCA-Premiere eine astreine Vorstellung ab, mit seinem schon etwas betagten Integra fuhr er munter mit, wurde am Ende Sechster.

Auf Rang sieben kam Hannes Danzinger ins Ziel, er kämpfte sich drei Runden vor Schluss noch an Alex Scheck vorbei, dessen Reifen stark nachgelassen hatten. Platz neun ging an Norbert Groer, der schon vom Start weg ohne zweiten und vierten Gang auskommen musste! Komplettiert wurden die Top-Ten von Martin Jakubowics, der noch mit der bescheidenen Motorleistung seines VW Golf V PD TDi zu kämpfen hat. Chancenlos war Hannes Schweiger (Seat Tappeiner Motorsport), dem nicht nur Pferdestärken, sondern auch die weichen Reifen für bessere Rundenzeiten fehlen. Nur seinem Seat-Teamkollegen Alex Strohmer erging es noch schlechter, der musste, nur drei Runden vor Schluss, mit leerem Benzintank ausrollen.

Und an der Spitze? Dort tobte bis zum letzten Meter ein packender Zweikampf zwischen Christian Engelhart und Norbert Sulzer – den am Ende „Junior“ Engelhart für sich entscheiden konnte. Und das, obwohl sich Sulzer auf der Strecke einmal komplett neben ihn gequetscht hatte, zwei Kurven fuhren die beiden Honda-Piloten sogar Seite an Seite! Eine halbe Sekunde trennte die Kampfhähne schließlich auf der Ziellinie, das zweite Rennen am Sonntag dürfte nicht minder spannend werden.

Neben dem Sieg durfte sich Christian Engelhart nach dem packenden Rennen auch gleich über eine zweite Auszeichnung freuen: Die Jury wählte den 18jährigen zum „Airnergy+ Man of the race“!

Endergebnis (nach 13 Runden):

1. Christian Engelhart (D, Honda Civic) 32:36,736 Minuten
2. Norbert Sulzer (Honda Civic) + 0,557 Sekunden
3. Johannes Jagarinec (Honda Civic) + 16.512
4. Andreas Mairzedt (Honda Civic) + 29,332
5. Dietmar Lackinger (Honda Civic) + 31,145
6. Christian Strell (Honda Integra) + 46,872
7. Hannes Danzinger (Alfa Romeo) + 51,129
8. Alexander Scheck (Seat Ibiza) + 52,536
9. Norbert Groer (Honda Integra) + 56,789
10. Martin Jakubowics (VW Golf) + 1:05,078 Minuten
10. Hannes Schweiger (Seat Ibiza) + 1:25,450
11. Alexander Strohmer (Seat Ibiza) + 3 Runden

Nicht in der Wertung:

Roman Hoffmann (Honda Integra), Motorschaden


Fahrerstimmen:

Christian Engelhart (1. Platz):
„Super! Ich bin unheimlich happy. Danke ans Team, das Auto war einfach perfekt. Ich hatte einen super Start, bin noch vor der ersten Kurve in Führung gegangen. Gegen Ende war’s dann sehr knapp, einmal sind Norbert und ich zwei Kurven lang nebeneinander gefahren. Aber es war alles sehr fair, einfach toll!“

Norbert Sulzer (2. Platz):
„Gratulation an Christian. Er war heute der Glücklichere, morgen werde ich alles daran setzen, dass ich ganz oben am Podest stehe. Und abgesehen davon ist ein zweiter Platz für die Meisterschaft ja auch nicht das Schlechteste…“

Hannes Jagarinec (3. Platz):
„Mein Dank an das gesamte Team, vor allem an meine Mechaniker! Die haben saubere Arbeit geleistet, das Fahrwerk passt jetzt optimal, deshalb war ich auch so schnell. Am zweiten Rennwochenende Dritter zu werden macht mich sehr happy – jetzt versuchen wir, die Lücke zur Spitze zu schließen!“

Andreas Mairzedt (4. Platz):
„Der vierte Platz ist immer ein bisschen undankbar. Aber man soll nicht unzufrieden sein, die Konkurrenz ist stark. Am Sonntag werde ich versuchen, mich zu steigern und aufs Podest zu fahren. Mit Dietmar war’s zwischendrin überraschend knapp, aber so soll Rennsport sein!“

Dietmar Lackinger (5. Platz):
„Also, das war fürs Erste nicht so schlecht, oder? Ein, zwei Mal war ich sogar ganz knapp am Andi Mairzedt dran, aber ich hab’ nix riskiert, das gehört sich für einen Gaststarter nicht. Mit mehr Erfahrung und ein paar Investitionen am Auto wäre sicher noch mehr drinnen. Ich glaube, mein Bruder wird ganz zufrieden mit mir sein.“

Christian Strell (6. Platz):
„Ich bin zufrieden. Schade nur, dass ich am Ende nicht mehr die volle Leistung hatte, denn eigentlich konnte ich ja ganz gut mit den langsameren Civics mithalten. Aber fürs erste Mal passt das schon.“

Hannes Danzinger (7. Platz):
„Wir haben halt schon noch ein Leistungsmanko, im Training hatte ich außerdem Probleme mit dem Getriebe. So gesehen ist der siebente Platz gar nicht so schlecht, auf alle Fälle sind es wichtige Punkte. Die Kollision mit Norbert Groer tut mir leid, das war keine Absicht von mir!“

Alexander Scheck (8. Platz):
„Die Geschichte mit Hannes war unnötig. Wenn er gewartet hätte, wären wir beide weiter vorne gewesen, so haben wir einiges an Boden verloren. Meine Reifen haben auch wieder nachgelassen, da müssen wir noch besser werden.“

Norbert Groer (9. Platz):
„Ich habe schon vom Start weg keinen zweiten und keinen vierten Gang gehabt. Und dann ist mir gleich einmal der Hannes Danzinger in die Seite gefahren. Das ist unnötig. So kann er von mir aus bei seinen Rallyes fahren, aber nicht bei uns…“

Martin Jakubowics (10. Platz):
„Wir müssen unbedingt den Motor verbessern. Gerade auf den Bergauf-Passagen, wo der Diesel mit dem Drehmoment anziehen sollte, fahren mir die anderen noch davon. Aber Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Das Auto ist nagelneu, wir lernen mit jedem Rennen dazu, das wird schon!“

Hannes Schweiger (11. Platz):
„Es ist wirklich schade, dass ich die harten Reifen fahren muss. Ich wäre mit den weichen bestimmt viel schneller. So habe ich schon ab der vierten Runde mit den Reifen zu kämpfen gehabt. Freilich fehlt mir auf die Hondas auch Motorleistung, aber dafür ist mein Ibiza viel leichter. Nur: So wie es jetzt ist, bin ich sehr unzufrieden, da ist der Rückstand viel zu groß…“



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